Das rechte Auge. Nicht ausgeruht seit über einem Jahr. Das linke
Auge. Will sich einfach nicht endgültig schließen. Trevor Reznik kämpft
sich von Tag zu Tag. Ohne Schlaf. Ohne wirklich etwas zu essen. Der
gebrochene Mann, dessen Skelett präsenter als die Haut darum herum ist.
Wer ist dieser Mann? Was ist geschehen? Ruhe. Nichts als Ruhe ersehnt
er, ruhige Minuten in denen er Schlaf findet. Doch jemand will das
nicht. Es scheint wie ein Fluch. Jeder verschwört sich gegen ihn, erst
die Ruhe, dann die Mitarbeiter, dann die Welt. Etwas verfolgt ihn. Ein
großes graues Monster. _ _ _ _ E R. Er kann sich davor nicht verstecken.
Er muss sich auf die Suche nach der Wahrheit begeben. Doch was er
findet ist mehr als das. Es ist die Erfüllung.
Ein normaler Thriller oder ein seelischer Psychotrip? Ein akzeptabler
Protagonist oder ein beeindruckender Antiheld? Eine dröge Erzählung
oder eine atemanhaltende Geschichte? Bei „Der Maschinist“ kommt man ins
diskutieren. Ein weiterer überflüssiger Streifen in diesem Genre oder
etwas Besonderes? Ich komme auf zweiteres. Die Schwächen die der Film
mit sich trägt sind nicht zu verstecken, vor allem das Ende leidet
darunter das man viel zu schnell darauf schlussfolgern kann was hier los
ist. Doch bleibt „Der Maschinist“ eine Reise in die krankhaft verzerrte
Seele des Trevor Reznik. Minute für Minute, Schritt für Schritt geht
man weiter in ihn herein, erforscht das was ihn von innen auffrisst.
Viele kleine Details, Details die von mir aus noch kleiner hätten sein
können, die gekonnt im ganzen Film verstreut wurden, deuten darauf hin.
Der abstoßende Antiheld und sein Unterbewusstsein blicken dich an. Er,
fragend. Das Unterbewusstsein, dreckig lächelnd.
Trevor Reznik. Ein Typ an den ich nur schlechte Gedanken zu vergeben habe. Christian Bale. Ein Typ den ich in meine Arme schließen möchte und den Oscar überreichen will. Er hat sich mit seinen vielen abstoßenden Rollen in mein Herz gespielt, das haben bisher sehr wenige geschafft. Für das nicht perfekte Drehbuch kann er nichts, doch er selbst ist über sich hinaus gewachsen.
Dieser Film spricht so gut wie jeden an, jeder hat so ein Monster in
sich, nur manche können es besser verstecken. Zum Vorschein kommt es
jedoch irgendwann immer. Diese Psychostudie, die auch einem selber
helfen kann, verdeutlicht das.
„Guilty.“
7.5/10
Guter Film, vor allem natürlich dank Christian Bales Extremleistung, die ihn im Alleingang trägt und sich wirklich einbrennt. Eine Oscarnominierung wäre eigentlich Pflicht gewesen, aber die Academy tickt da ja bekanntlich anders.
AntwortenLöschenJa ohne Bale...nee das könnte ich mir gar nicht vorstellen. Ach und die Academy kann mich mal so langsam, dieses Jahr ists nicht anders, find die Nominierungen größtenteils überflüssig bis übertrieben.
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