Ein einsamer, polnisch-jüdischer Pianist der seinem Werk in einer
verlassenen Ruine nachgeht und die Ballade Nr. 1 von Chopin spielt, er
sieht krank aus, ausgehungert, sein Gesicht ist von der Angst die ihn
ereilt gezeichnet. Etwas weiter weg sitzt ein deutscher Offizier auf
einem Stuhl und ist sichtlich berührt. Dies passiert zur Zeit des
zweiten Weltkrieges.

In eiskalten Bildern, unterstrichen von wunderschön melancholischer
Pianomusik, geht man Episodenhaft mit Władysław Szpilman sein Leben in
der Kriegszeit durch, doch ist es keine Geschichte über einen Juden der
in ein KZ gesteckt wird, es ist eine Geschichte über einen Juden der
diesem grausamen Weg entkommen konnte um nur noch einen anderen Pfad des
Schmerzes entlang zu schreiten. Auf der Flucht im zerbombten und
verlassenen Warschau wird er von der Todesangst vor den deutschen und
der quälenden Macht des Hungers verfolgt. Ich könnte mir wirklich keinen
anderen als Adrien Brody für diese Rolle vorstellen, er war die
perfekte Wahl, er hat sich vollkommen auf die Rolle eingelassen und war
für die Drehzeiten nicht länger Brody, sondern Szpilman. Doch ist er
nicht der einzige mit dem man mitfühlt, als der deutsche Offizier Wilm
Hosenfeld unerwartet vor Szpilman steht fragt man sich wer dieses Mann
ist. Warum tötet er diesen Juden nicht? Wieso redet er normal und
geduldsam mit ihm? Das darf er nicht! Das ist ein deutscher! Sogar ein
deutscher Offizier! Wenn das meine Geschichtslehrerin wüsste.
Dieser Mann. Dieser Mann hat meinen größten Respekt. Er hilft Juden,
er hilft den "Feinden" des deutschen Vaterlandes, versorgte sie mit
Nahrung und das mit der bewussten Gefahr das er erwischt werden könnte.
Wilm Hosenfeld ist ein Held dieser Zeit. Zwar wird im Film nur gezeigt
dass er Szpilman geholfen hat, doch waren es viel mehr. So wie
dargestellt wird das es gute Deutsche gibt, wird auch gezeigt das
schlechte Juden gibt. In Form eines jüdischen Ordnungsdienstes werden
die Juden auch von eigenen Leuten gefangen und geschlagen.
Zwar erzählen auch andere Filme über diese Zeit die Wahrheit, doch
werden dort eben solche Infos meist zurückgehalten. Polanski offenbart
diese schmerzvolle Phase mit all seinen Facetten.
"Nicht schießen! Ich bin Pole!"
9/10
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