Kennt ihr das, wenn man auf etwas gar keine Lust hat, obwohl
man es noch gar nicht ausprobierte? Manchen geht es so mit bestimmten Essen,
mit Veranstaltungen jeden Ausmaßes – und auch mit Filmen. Ich konnte nie etwas
mit dem Western-Genre anfangen, und das obwohl ich mich nie wirklich ran gewagt
habe, es klang immer so öde, so veraltet, so monoton. Doch hab ich jetzt eine
andere Meinung, nein, nicht weil ich mich endlich mal an einen Western
von Clint Eastwood gewagt
habe, sondern weil ich dem Genre auf der PS3 näher gekommen bin. Und mit näher
gekommen meine ich dass ich dem Western in die Arme gesprungen bin und ihm
meine Liebe gestanden habe. Dank „Red Dead Redemption“ und John
Marston ist es geschehen, mir wurde eine wunderschöne, alte Welt vorgestellt
die ich so schnell nicht mehr gehen lassen werde, in eine Welt wo man mit Lasso
und Revolver auf seinem Pferd den Klein- und Großganoven hinterherjagt, in
einer Welt wo man nicht als Schreibtischhengst sondern Kopfgeldjäger seinen
Unterhalt verdient, in einer Welt…ach schaut hier erst mal rein und ihr seht
was ich meine:
Kaum fängt das Spiel an wird man auch schon niedergeschossen. „Na toll, das ist ja ein Held.“ ist wohl einer der
ersten (und schlussendlich dümmsten) Gedanken die man über seine Figur, seinen
Partner haben könnte. Er wacht in einer fremden Hütte auf, verpflegt und nicht
tot. Als Retterin stellt sich Bonny McFarlane vor,
und dann erzählt der Revolverheld namens John Marston auch schon was das alles
auf sich hat: Seine alte Bande hat ihm im Stich gelassen, daraufhin beschloss
er der Regierung, die die Bande schon so lange auf den Fersen ist zu helfen –
aber das tut er nicht aus freien Stücken, seine Familie wurde von den Beamten
entführt und er kriegt sie erst zurück wenn er seine Bandenmitglieder „verrät“
und ausliefert. Doch dafür muss er sie erst mal finden, was gar nicht so
einfach ist. Hört sich beim ersten Mal nicht sonderlich außergewöhnlich an, das
gebe ich zu. Doch nach etwas hört es sich auf jeden Fall an: Nach einem tollen
Abenteuer.
Zwar musste auch ich als Nicht-Westernfan erst mal überzeugt werden(das wurde
ich nach den ersten zwei Spielstunden schon), doch wird man sofort von dem umwerfenden
Design und der mehr als realistischen Welt verblüfft, was sich Rockstar Games hier geleistet hat ist einmalig. Das
Spielprinzip darf man sich wie bei GTA(die Reihe dürfte wohl jedem bekannt
sein) vorstellen, man verfolgt natürlich den roten Faden und möchte das John
Marston wieder glücklich wird, doch erledigt währenddessen eine Menge Quests die man von Leuten kriegt denen man immer
wieder über den Weg läuft, mal soll man nur durch die Prärie reiten um Blumen
zu pflücken, mal darf man der netten Farmerin beim
Pferdezureiten helfen, oder man muss auch mal den Revolver zücken und
verschwundene oder entführte Personen retten. Wenn man mal keine Lust auf
Menschen hat kann man auch einfach mit seinem treuen Pferd losziehen und jagen
gehen, zwar bringt Jagden in dem Sinne nichts(Geld hat man im Laufe des Spiels
genug), doch Spaß sollte es einigen machen. Wenn man sich aber gar nicht groß
bewegen möchte, kann man sich an verschiedenen Minispielen versuchen, da wären
unter anderem meine Favoriten: (Würfel)Poker, Black
Jack oder auch die guten alten Duelle.
„Red Dead Redemption“ ist ein Open-World-Game der
Extraklasse, manchen wird die Natur vielleicht etwas zu einseitig sein, doch
ist das nun mal der Wilde Westen, da gibt’s auch Erdenfleckchen ohne Technologien
und Häuser. Und selbst eine ruhige Erkundungsreise durch die Gefilde des Spiels
endet meist in einem kleinen Abenteuer, denn es tauchen immer wieder Leute auf
die deine Hilfe benötigen. Den Multiplayermodus(der
nur Online zu spielen ist) konnte ich leider noch nicht antesten, doch die Vorstellung Online mit einer Bande
loszuziehen ist sehr reizvoll.
Man hat sich auch nicht lumpen lassen um den Charakter, den man spielt, interessant zu gestalten. John Marston erzählt nicht viel über sich, das meiste von ihm erfährt man von anderen Schlüsselfiguren. Man fragt sich immer wieder wie dieser von grundauf sympathische Kerl mal auf der schiefen Bahn sein konnte. Doch da man selber den Controller in der Hand hat, und nicht Mr. Marston, kann man auch mal ein Massaker veranstalten. Das bleibt jedoch nicht ohne Folgen, zum einen wird man ganz wie in GTA von der Polizei verfolgt(hier sind’s Marshall`s und deren Deputy`s) und kann verhaftet bzw. erschossen werden. Außerdem schadet es der eigenen Ehre, wenn man sich eine hohe Ehre, durch eben nette Taten, erarbeitet, wird man von der Bevölkerung und den Marshalls großzügiger behandelt, wenn der Ehrenbalken in den Minusbereich sinkt, trifft man auf auf spöttische Blicke, auf Sicherheitsbeamte die schneller den Revolver zücken als üblich – aber auch auf andere Banden die dich dann mit offenen Armen und nicht mit vorgehaltener Waffe empfangen. Es ist also eine Entscheidung der eigenen Moral, wer mal den Frust rauslassen möchte, kann sich auf die dunkle Seite begeben und den Zorn der Gesellschaft auf sich richten, die Haupthandlung wird davon nicht beeinträchtigt.
Man hat sich auch nicht lumpen lassen um den Charakter, den man spielt, interessant zu gestalten. John Marston erzählt nicht viel über sich, das meiste von ihm erfährt man von anderen Schlüsselfiguren. Man fragt sich immer wieder wie dieser von grundauf sympathische Kerl mal auf der schiefen Bahn sein konnte. Doch da man selber den Controller in der Hand hat, und nicht Mr. Marston, kann man auch mal ein Massaker veranstalten. Das bleibt jedoch nicht ohne Folgen, zum einen wird man ganz wie in GTA von der Polizei verfolgt(hier sind’s Marshall`s und deren Deputy`s) und kann verhaftet bzw. erschossen werden. Außerdem schadet es der eigenen Ehre, wenn man sich eine hohe Ehre, durch eben nette Taten, erarbeitet, wird man von der Bevölkerung und den Marshalls großzügiger behandelt, wenn der Ehrenbalken in den Minusbereich sinkt, trifft man auf auf spöttische Blicke, auf Sicherheitsbeamte die schneller den Revolver zücken als üblich – aber auch auf andere Banden die dich dann mit offenen Armen und nicht mit vorgehaltener Waffe empfangen. Es ist also eine Entscheidung der eigenen Moral, wer mal den Frust rauslassen möchte, kann sich auf die dunkle Seite begeben und den Zorn der Gesellschaft auf sich richten, die Haupthandlung wird davon nicht beeinträchtigt.
Da „Red Dead Redemption“, wie ich bereits sagte, ein Open-World-Game ist, kann es auch mal dazu kommen das man
längere Strecken auf dem Rücken seines Pferdes verbringen muss. Wer das genießt
– schön. Doch für alle anderen gibt es auch ein Schnellreisesystem in bereits
entdeckte Städte und Außenposten. Dies geschieht durch die Postkutsche, man
kann dann die Reise überspringen, oder mit dem netten Mann der das Gefährt steuert
plaudern. Natürlich ist es bequemer einfach auf X zu klicken und zu
überspringen, doch sollte man auch einfach mal den Gesprächen zuhören die immer
wieder ausgelöst werden, man erfährt so viel Informatives und lustiges, die
Dialoge sind wirklich IMMER ein Genuss. Was noch besser als die Dialoge an sich
sind, sind die Personen die sie aussprechen. Dieses Spiel kommt schon alleine
wegen den Charakteren in den Gameolymp, was
hier für Persönlichkeiten entwickelt wurden ist ganz großes Kino in Spielform, wirklich
jede Figur hat eine eigene und interessante Geschichte zu erzählen, jede hört
man sich gerne an. Und wenn man sich mal einige Gespräche gegönnt hat, merkt
man wie dicht das alles überhaupt gestrickt ist. Beinahe alle Charaktere haben
etwas miteinander zu tun, und das ist anhand der Fülle der Personen gar nicht
einfach zu machen.
Ich bin begeistert gewesen, man hat Liebe zum Detail
bewiesen und wollte dem Spieler was für sein Geld bieten. Rockstar hat das Wort
„Authenzität“ auf eine ganz neue Weise verinnerlicht.
Es werden einem auch kaum Grenzen gesetzt, ich habe ja schon erwähnt was für
Möglichkeiten man als John Marston alles hat, aber was ich noch nicht wirklich
angesprochen habe ist das Thema „Gefechte“. Die Auseinandersetzungen, und
glaubt mir das sind nicht wenige die man im Laufe der Geschichte durchstehen
muss, sind absolut genial gemacht worden, man muss Strategie, Taktik und ein
ruhiges Händchen beweisen, Genauigkeit ist Trumpf, wenn du dem Gegner in die
Arme schießt lässt er die Waffe fallen, in die Beine dann fliegt er hin, in den
Kopf…naja ihr wisst schon. Um besser zu
zielen gibt es die, ich kann es als meine Lieblingsfunktion bezeichnen, „Dead Eye“-Funktion. Mit
ihr könnte ihr für einen bestimmen Zeitraum das Geschehen verlangsamen und mit eurem Zielvisier
bestimmte Punkte markieren die angeschossen werden sollen nachdem ihr die Slowmotion wieder abbrecht. Damit kann
beträchtlich viel Schaden anrichten, und schick sieht
es auch noch aus. Was noch schicker aussieht?
Die vielen Möglichkeiten jemanden umzubringen, sich selber umzubringen, sich
und sein Pferd umzubringen…jaja, hört sich
ziemlich brutal an, ist aber in Wirklichkeit eher witziger als blutrünstig, es
gibt da wirkliche viele nette Ideen wie man Unsympathen aus
dem Weg schaffen kann.
Es ist auch wirklich toll das das Spiel keine deutsche Synchro(keine Angst, Untertitel sind vorhanden) hat, die englische Sprachausgabe haucht den Charakteren erst wirklich leben ein, verdeutlicht die außergewöhnliche Atmosphäre. Wenn wir schon mal bei der Atmosphäre sind spreche ich auch gleich mal die Musik im Spiel an: Sehr ruhig. Das fällt einem sofort auf. Sehr ruhige Musik die sich in Gefechten aber dramatisch aufspielt. Auch ist sie nur Instrumental, bis auf zwei Lieder(die auch wirklich je nur einmal gespielt werden) hört man keine Sänger/in. Das finde ich schade, denn die gesungenen Lieder die man zu bestimmten Zeitpunkten vorgespielt bekommt, lösen unglaubliche Gänsehautmomente aus.Technisch kann ich Rockstar Games gar nichts ankreiden, sowohl das Steuersystem als auch die Kameraverfolgung war zu jeder Zeit 1a, der Schwierigkeitsgrad „Normal“ ist für Einsteiger ideal, es ist keineswegs zu einfach, man wird desöfteren den Schriftzug „TOT“ betrachten müssen, doch ist alles machbar und somit verzweifelt man gar nicht bis selten.
Es ist auch wirklich toll das das Spiel keine deutsche Synchro(keine Angst, Untertitel sind vorhanden) hat, die englische Sprachausgabe haucht den Charakteren erst wirklich leben ein, verdeutlicht die außergewöhnliche Atmosphäre. Wenn wir schon mal bei der Atmosphäre sind spreche ich auch gleich mal die Musik im Spiel an: Sehr ruhig. Das fällt einem sofort auf. Sehr ruhige Musik die sich in Gefechten aber dramatisch aufspielt. Auch ist sie nur Instrumental, bis auf zwei Lieder(die auch wirklich je nur einmal gespielt werden) hört man keine Sänger/in. Das finde ich schade, denn die gesungenen Lieder die man zu bestimmten Zeitpunkten vorgespielt bekommt, lösen unglaubliche Gänsehautmomente aus.Technisch kann ich Rockstar Games gar nichts ankreiden, sowohl das Steuersystem als auch die Kameraverfolgung war zu jeder Zeit 1a, der Schwierigkeitsgrad „Normal“ ist für Einsteiger ideal, es ist keineswegs zu einfach, man wird desöfteren den Schriftzug „TOT“ betrachten müssen, doch ist alles machbar und somit verzweifelt man gar nicht bis selten.
Addon: Undead Nightmare
Mit dem Addon „Undead
Nightmare“ hat Rockstar Games eher seine komische, selbstironische Seite
raushängen lassen, hier taucht man in eine Welt mit einer bedrückenden
Atmosphäre und einer Armee Zombies – begleitet von einer Tüte Humor ein. Auch
hier hat man sich nicht zurückgelehnt, das Design bleibt weiterhin
ausgezeichnet, die Zombies an sich sind wirklich creepy und
für schwache Gemüter wird es anfangs schwer sich den Horden der Untoten zu stellen. Die Dialoge an sich sind Klasse, zwar nicht auf
diese Weise Klasse wie
sie es im Hauptspiel sind, doch nimmt man sich hier absolut nichts ernst. Das
darf man sich ungefähr wie in „Shaun of the Dead“ vorstellen(wer den Film noch nicht kennt:
Nachholen!), der Gruselfaktor harmoniert
einfach ideal mit den spaßigen Sprüchen. Die Geschichte ist zwar nicht so
einnehmend wie die des Hauptspiels, doch lädt das Addon für
einen kurzweiligen Spielspaß mit alten Bekannten ein. Einziger Kritikpunkt
meinerseits ist, dass man hier wirklich nur am Schießen ist. Irgendwann
verläuft alles nach dem gleichen Prinzip – einen gewissen Spaß macht es erst
wenn man herausfindet was man so alles mit den Zombies anstellen kann.
Einzigartig sind hier auch die sogenannten Fabelwesen,
da wären unter anderem die 4 Pferde der Apokalypse, die nebenbei gesagt sehr
toll designt wurden, und andere
typische Wesen wie man sie aus Geschichten kennt, wie z.B. Bigfoots, Einhörner…
Alles in allem eine rundum gelungene Erweiterung in der man eine Menge Spaß mit
John Marston und Co. hat, diesesmal eben auf eine etwas andere Weise.
Ich könnte wirklich stundenlang von dem Spiel erzählen denn „Red Dead Redemption“ strotzt vor tollen Details und nicht enden
wollenden Überraschungen, das kann man im Grunde gar nicht alles aufzählen, das
muss man erleben. Was Rockstar Games hier
fabriziert hat ist ein Spiel, man kann es einfach nicht anders umschreiben, der
Superlative, ein Meisterwerk in jeder seiner Zellen. Man kriegt eine einnehmende, actionreiche,
rührende Geschichte, eine Geschichte verziert mit Sequenzen die direkt aus der
Fabrik „Hollywood“ kommen könnten. Jeder der die PS3 sein eigen nennen darf:
KAUFEN! Muss man gespielt haben, das ist die Zukunft der Spielewelt, so und
nicht anders wird eine Geschichte erzählt. Ich bin gespannt wer und was dieses
Spiel toppen wird.
10/10
Wahrlich ein überaus meisterliches Game mit beträchtlicher Langzeitgarantie und kulturellem Wert, das Grenzen sprengt. Wenn bereits zu Anfang diese geschliffenen Dialoge erklingen, ist man mittendrin. UNDEAD NIGHTMARE kenne ich noch nicht, werde mich aber bald darum bemühen, das nachzu(spielen)holen. Ist ja bereits sehr günstig zu haben. Solche Einträge solltest du öfters machen. :)
AntwortenLöschenJawoll! :) Hoffe die Fortsetzung "Red Dead Revolution" kann das Niveau halten, wie sich Rockstar Games da steigern möchte...ich bin gespannt.
LöschenWenn du UN gespielt hast, kannst mir ja mal deine Meinung dazu sagen. Hab ich vor, zu jedem Spiel was ich in nächster Zeit durchspiele gibts eine "kleine" Meinung von mir.