Freitag, 24. Februar 2012

Kino in Spielform:


Nathan Drake, der Indiana Jones der Spielewelt. Das ist der Grund warum ich mir das Spiel besorgt habe, überall wird einem ein interaktives Abenteuer á la Indy versprochen. Das kann ich gleich zu Anfang sagen: Jeder Indy Fan der eine Konsole zu Hause stehen hat sollte, nein, muss sich an diese Reihe bzw. diesen ersten Teil der (bis dato) Trilogie machen. Nathan Drake ist zwar nicht Indy, logisch da niemand Indy nachmachen kann,  doch ist er genau aus dem gleichen Holz geschnitzt und spielt zumindest Geschichtentechnisch auf dem gleichen Level. Sollte es dazu kommen das die Reihe verfilmt wird, wovon ich schwer ausgehe(das Geld muss fließen!), kann man natürlich noch besser vergleichen. Aber nun mal weg von Indiana Jones, nur mit ihm in ein Bild gedrängt zu werden hat Nathan nicht verdient, der Schatzjäger hat es faustdick hinter den Ohren und dank seiner verdammt coolen und glaubwürdigen Charakterzeichnung ist das Spiel ein unvergessliches Spieleerlebnis. Was treibt der Kerl eigentlich? Wie gesagt, er ist Schatzjäger, doch was für eine Art Schatz jagt er denn? Den heiligen Gral? Excalibur? Sucht er vielleicht nach Atlantis? Nein, es geht um etwas das wohl nur die Geschichtsfanatiker kennen dürften, Nathan macht sie auf die Suche nach El Dorado, der  Goldenen Stadt. Die Fährte zu dem Schatz nimmt er auf als er den Sarg seines Nachfahrens Sir Francis Drake birgt, in dem ist lediglich sein Tagebuch zu finden. Das aufregende Abenteuer und somit auch die Suche beginnt. Bevor ich weitermache, muss ich erstmal mich und natürlich auch euch in die richtige Stimmung bringen:

 

Die Legende von El Dorado ist auch in Wirklichkeit vorhanden, Existenzbeweise gibt’s ebenfalls, ebenso wie den englischen Freibeuter Sir Francis Drake. Doch natürlich bleibt es nicht nur bei der Suche, vor allem bleibt’s bei keiner ruhigen Suche, ganz der Manier des Genres pfuschen andere, nicht so nett gesinnte „Forschungsteams“ dazwischen, verblüffende Entdeckungen lauern an jeder Ecke. Man kombiniert funktionierende Elemente, in der Third-Person- Ansicht ballert und rätselt man sich Richtung El Dorado, Eingewöhnungszeit gibt es in zweierlei Hinsichten nicht. Zum einen ist die Steuerung selbst für Spielanfänger(„Uncharted“ war treffenderweise auch noch mein erstes Spiel für die PS3) sehr leicht zu lernen, bereits nach der ersten Spielstunde dürften die Bewegungen locker von der Hand fallen. Zum anderen fesselt die Geschichte sofort, kein ödes Rumgeplänkel,  man ist sofort im Geschehen und weiß gar nicht recht wie einem geschieht. Die Charaktere, es gibt nämlich nicht nur Nathan, gewinnt man sofort gerne, auch wenn sie auf den ersten Blick nicht sonderlich außergewöhnlich erscheinen. Es gibt, wie immer darf keine Frau fehlen, die Reporterin Elena Fisher und Nathans Freund Victor Sullivan. Antagonisten gibt’s ebenfalls ein paar, doch sind diese nicht so erwähnenswert, vor allem weil ich sie für meinen Teil nicht äußerst faszinierend oder gar erinnerungswürdig  halte. Das genaue Gegenteil trifft auf die Gegner zu die erst im späteren Verlauf dazu kommen, aber soll ich Spoilern, soll ich es tun?


Ich tu es einfach mal und setz hier und jetzt für die nächsten Zeilen eine SPOILERWARNUNG: Denn in Uncharted geht nicht alles mit rechten Dingen zu, das merkt man spätestens dann wenn Dämonen einem am Arsch hängen. Denjenigen die weitergelesen haben und das Spiel noch spielen wollen hab ich vielleicht den Schock genommen den sie sonst bei der Entdeckung bekommen hätten, aber glaubt mir, das ist kein Verlust. Sobald die netten Kerlchen mit in den Spielverlauf einsteigen wandelt sich das sonst von der Dschungelatmosphäre ernährende Spieleerlebnis in einen kleinen Horrorschocker, für Schisser wie mich genau das Falsche. Ich bin da wirklich sehr empfindlich und hab da schwere Minuten erlitten. Dank der hochauflösenden Bildqualität kriegt man den Schrecken auch noch in HD präsentiert. Wie es jedoch dazu kommt das Dämonen auftauchen verrate ich nicht, denn das würde sehr viel Spaß wegnehmen. Schlecht rüberkommen tut es nicht mal, das habe ich zumindest im Nachhinein gemerkt.
SPOILER ENDE.


Ein paar Worte hatte ich zu der Spielewelt schon verloren, wie gesagt ist das Design umwerfend(für mich PS3-Jungfrau damals ein tolles Erlebnis), die einzigartige Atmosphäre und die Liebe zum kleinsten Detail sind eine pure Freude, da hat sich Naughty Dog nicht lumpen lassen. Typisch für so ein Spiel gibt es keine offene Welt, man läuft schnurstracks seine Geschichte ab, ist für diese Spieltypische Art aber auch in Ordnung, doch da ich ein Liebhaber der Open-World Games bin, wäre ich gerne mal durch den Dschungel gerannt. Und wenn ich so recht überlege, hätte das bei dem Spiel auch funktionieren können, aber nun gut, das wäre ziemlich viel Arbeit gewesen. Die Schwierigkeitseinstellung ist ebenfalls optimal, „Normal“ ist auch wirklich normal und fordert dem Spieler nicht zu wenig, aber auch eben nicht zu viel ab. An dieser Stelle muss ich auch mal die künstliche Intelligenz loben, die Gegner agieren nicht zu dämlich, gehen in Deckung, versuchen mich von der Seite anzugreifen etc. Kleine Patzer gibt’s aber auch hier, manchmal stehen Gegner ohne jegliche Reaktion rum und warten nur darauf eine Kugel verpasst zu kriegen. Kampfoptionen gibt’s ebenfalls, die altbewährten „Hau drauf!“ und „Schieß drauf!“ Aktionen befördern einen durch den Dschungel, dazu kriegt man eine nette Waffenauswahl, aber eben auch nicht so ausufernd wie bei Spielen wie Call of Duty. Was Uncharted sehr authentisch macht ist, das Nathan all das tun kann was man auch machen können sollte, neben Sachen wie klettern kann er auch schwimmen, und schwimmen ist in einem Spiel nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit. Ebenfalls gibt’s keine unsichtbaren Wände, wenn man auf den Abgrund zuläuft fällt man auch rein. Bei manchen Stellen ärgerlich, doch immer noch realistischer als wenn man gegen etwas Unsichtbares läuft. Gegner gibts zahlreiche, manchmal so viele das man sich fragt wo die sich die ganze Zeit auf der kleinen Insel verstecken konnten, doch regt das einen eigentlich nur auf wenn man kurz bevor man eine Salve überstanden hat, stirbt und nochmal alles neu machen darf.


Uncharted ist bestimmt nicht frei von Fehlern, ein einziger Höhepunkt ist das Spiel ebenfalls nicht, auch sitzt man nicht allzu lange an dem Game, dennoch bietet es kompakten Spaß mit einer wirklich packenden Story(über die ich bewusst nicht sehr viel verraten habe) und einen  sympathischen und vor allem "echten" Helden. Bin gespannt wie die nachfolgenden Teile sind, steigern darf man sich gerne, doch zu Recht wird auch der erste Teil so hoch gehandelt. Indy wäre stolz auf seinen „Sohn“, denn er hat die Thematik des Ärchaologieabenteuers herausragend umgesetzt.

8/10

2 Kommentare:

  1. Oh ja, das warn Kracher damals. Ich spiel zwar kaum, aber an Uncharted komm ich nicht vorbei. :-D Teil 1 wurde dann nur noch vom zweiten Ritt getoppt; das war kein Videospiel mehr, sondern ne astreine Blockbusterbombe! Der letzte, komme jetzt gerade nicht aufn Namen, war dann leider nich mehr so dolle - spielerisch auch irgendwie sehr unausgewogen.
    Gruß Iso

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  2. Na dann freu ich mich doch :) Obwohl ich ebenfalls nur gute Stimmen zum 3ten Teil gehört habe. Bin gespannt, aber davor kommen wohl erstmal noch ein paar andere Spiele :)

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