John Nash(Russel Crowe) ist eine Mischung aus Edward Norton in „Fight Club“, einer Art Frauenheld und Sheldon Cooper(„The Big Bang Theory“). Diese extravagante Mischung ist ein Genie in der Mathematik und Jagd dem Erfolg(und später auch den Russen) hinterher. In der Uni von Princeton beginnt es, Nash steigert sich in seine Arbeit hinein, wird von dem bösen grauen Monster verfolgt das auf den Namen „Misserfolg“ hört und rettet sich in eine schizophrene Psychose. Der Misserfolg blieb aus, doch der „Wahn“ war nun hinter ihm her. Ein noch bestialischeres Monster das ihn zu bezwingen scheint.
Ron Howard macht in „A Beautiful Mind“ alles richtig. Das
könnte man sagen wenn der Film nur bis zur Entdeckung Nash’s Krankheit geht,
denn danach geht es bergab. Man wollte zu viel, und zu viel ist nur selten gut.
Denn was haben wir denn da, eine kleine Romanze, ein netter Thrill, Drama Drama
und dann möchte man natürlich auch noch diese komplexe Krankheit authentisch
darstellen. Wenn man so viele Bereiche hat die man abdecken muss, weiss man das
es kaum möglich ist alles perfekt umzusetzen, in Wirklichkeit wurde nur eine
Kelle aus dem jeweiligem Topf genommen anstatt gleich den ganzen Topf zu nehmen,
es wurden also nur ein paar Möglichkeiten genutzt. Das ist nicht gut, das ist
eine Schande für den wirklich existenten John Nash. Ja, vielleicht wurde er
hier nicht lächerlich gemacht(obwohl Russel Crowe’s Overacting seinen Charakter
irgendwann ins Komische gezogen hat), aber es ist schon arg respektlos wenn man
sein Leben so verdreht darstellt. Denn in Wahrheit wurde viel aus seiner
Biographie gestrichen, und viel frei erfunden.
„A Beautiful Mind“ ist ein Film der die Masse im ersten
Augenblick überzeugt und mit seiner Dramatik umwirft, dennoch sollte man einen
zweiten Blick wagen und realisieren was man da gesehen hat, ob das wirklich so
gut war. Was ich bei so einer Person wie Nash erwarte ist eine surreale Reise
in seinen Kopf, in seine Krankheit, in seinen Verstand. Das wird einem aber
nicht geboten, da hat man sich nicht Mühe gegeben, da ist man auf Nummer sicher
gegangen und geht das Thema auf simpelste Weise an. Zwar vermag der Film zu
rühren, in seinen besten Szenen sogar sehr, dennoch ist es unterm Strich einfach
zu wenig für ein Werk mit so viel Potenzial. Dass der Film kein vollkommener
Flop geworden ist kann man Jennifer Connelly verdanken, sie verkörpert Nashs
Frau die ebenfalls an ihre Grenzen und darüber hinausgeht auf sensationelle
Weise. Wunderschön und unglaublich talentiert. Zwar habe ich schon ein paar
schlechte Worte über Crowe verloren, dennoch kann er, jedenfalls zu Anfang, den
exzentrisch denkenden Mathematiker der in den zwischenmenschlichen Situationen
scheitert perfekt rüberbringen. Mit zunehmender Laufzeit wirkt es dann einfach
nur gekünstelt und übertrieben.
Alles in allem ist es einfach nur Schade was man hier
vorfindet, zwischen den Trümmern dieses Films liegen zwar auch noch gute
Eigenschaften, doch gehen sie in dem grauen Haufen des gescheiterten Versuches
unter.
„Haben Sie jemals einfach etwas gewusst, Dr. Nash?“ – „Ständig.“
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