Freitag, 13. April 2012

Kino in Spielform:

Bewahre die Galaxie vor den Reapern  und fliege mit der Normandy in "Mass Effect 3" in ein episches und unvergleichliches Finale.


Zusammen sind wir durchs Weltall geflogen, haben Planeten gerettet, Komplotte aufgedeckt, Liebschaften geführt, Freundschaften geknüpft, Waffen getestet - die Galaxie gerettet. Wir sind im Finale der Trilogie angelangt, nach unzähligen Stunden rückt das Ende also immer näher, man muss sich immer mehr von den geliebten Charakteren verabschieden, man muss nach vorne springen und die Sache zu Ende bringen. Die Reaper sind da, die Vorboten haben es gesagt, nun stehen die organischen Wesen der Galaxie wiedermal vor der totalen Eliminierung. Nur meine Crew und ich können die ganzen Spezies retten - indem wir sie vereinigen und zusammen gegen den gemeinsamen Feind lenken.


"Im Jahr 2157 entdeckte die Menschheit, dass sie nicht allein im Universum war. Dreißig Jahre später nahm sie einen friedlichen Platz unter Dutzenden anderer galaktischer Spezies ein. Aber über dieser idyllischen Zukunft liegt der finstere Schatten einer dunklen Vergangenheit: Die Reaper, eine Spezies von intelligenten Maschinen, die alle 50.000 Jahre sämtliches organisches Wesen in der Galaxie vernichtet, steht kurz vor ihrer Rückkehr. Die Führer der Galaxie sind durch ihre Unentschlossenheit wie gelähmt und können einfach nicht akzeptieren, dass die Legende von den Reapern tatsächlich wahr ist. Aber ein Soldat hat gesehen das die Legende lebt. Und jetzt hängt das Schicksal der Galaxie ganz allein von [dir] ab."


Entwickler BioWare ist dafür bekannt zu den größten Geschichtenerzählern überhaupt zu gehören, nehmen wir als aktuellen Vergleich die Serie "Game of Thrones", dort liegt der Fokus ganz klar auf den Dialogen, und die werden nach der 3ten Folge hintereinander nicht langweilig, genauso bei "Mass Effect 3", da steckt so viel Liebe  drinnen, man macht sich Gedanken darüber wie man den Spieler verzaubern könnte, wie man ihn gefangen nimmt und ihn die Story genießen lässt, so sitzt man hier auf seiner Couch, mit dem Joystick in der Hand, kämpft nicht, sondern unterhält sich lieber mit den Charakteren, redet über Familienprobleme, über Liebe, über den Krieg, über all die kleinen Probleme und Interessen, so verbringt man die meiste Zeit mit Gesprächen, und nicht dem Kampf. Aber natürlich steht auch der Kampf auf einer ganz hohen Stufe, ist nunmal das Final der Mass Effect-Triolgie, ist nunmal das Ende der Normandy und seiner Crew.


Man geht hier nochmal in die Vollen, lässt sich nicht lumpen den Fans ein Highlight zu hinterlassen, die Kämpfe sind spektakulär, adrenalingeladen und machen Spaß, die Beziehung zu den Personen ist einfach einzigartig überwältigend, und auch (Haupt)storytechnisch dreht man nochmal auf, "Mass Effect 3" ist mehr als man anfangs meint, vor allem nach dem 2ten mal durchspielen entdeckt man noch mehr, noch kleinere Details, Details die auf das Finale hindeuten und sagen "tja, ist wohl doch nicht so wie du dachtest", und wenn man an dem Punkt ist wo man eine passende Theorie gefunden hat, will die Gänsehaut gar nicht mehr weggehn, der Mund bleibt offen.


Um die Reaper schlussendlich zu besiegen muss man die Galaxie vereinen, Jahrhundertelang anhaltende Streits schlichten, mit seinen eigenen psychischen Problemen klar kommen und die Wahrheit erkennen. Ich bin schwer beeindruckt, dieser Mix aus Rollenspiel und Shooter ist für mich nun eines meiner Lieblingsspiele, selten wurde ich bei einem Spiel emotional so derbe mitgenommen, dafür schätze ich BioWare, dafür schätze ich "Mass Effect 3", dafür schätze ich Shepard und seine Crew.

10/10

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