Die Miniserie "Nightmares & Dreamscapes" basiert auf Geschichten von Stephen King. So weit so gut, hört sich doch ziemlich interessant an, man weiss das King ausgefallene und gute Geschichten geschrieben hat. Jetzt lieg's also 'nur' noch an der Umsetzung, 7 Regisseure haben sich an 8 Storys rangewagt. Mikael Salomon geht 2 mal ins Rennen. Eines sage ich schon zum Anfang: Die Miniserie ist nicht uneingeschränkt empfehlbar.
Fangen wir einfach mal mit den ersten zwei Folgen an. Folge 1, "Battleground" hat die schwierige Aufgabge des Einstiegs. Aber hier ist Regisseur Brian Henson geschickt vorgegangen, er hatte für seine Stummfilmfolge nämlich Oscarpreisträger William Hurt zur Verfügung. Oscarreif hat er auch hier gespielt, in der Folge in der kein einziges Wort gesprochen wird herrscht durchgehend gedrückte Spannung. Hurt, ein bekennender King-Fan, kämpft hier gegen Übernatürliches. Gegen übernatürliche Spielzeugsoldaten nämlich. Man glänzt mit Ideenreichtum (das natürlich auf die Vorlage zurückzuführen ist) und einem wunderbaren schwarzen Humor. Zwar hat die Folge einen lahmen Anfang, doch vergisst man diesen mit der Zeit immer schneller.
Folge 2 hört auf den Namen "Crouch End". Sie beschäftigt sich mit einer etwas düsteren Geschichte, Mr und Mrs. Freeman (Claire Forlani und Eion Bailey) geraten in den Wohnort eines dämonischen Dimenssionsstrudels. Atmosphärisch bleibt man auf einem tollen Niveau, King höchstpersönlich muss stolz gewesen sein. Auch der Cast ist hier perfekt besetzt, Miss Forlani ist ein Augenschmauß in jeglicher Hinsicht. Jedoch ist die Erzählung relativ lahmarschig von statten gegangen. Bis zum Finale werden die Zügel auch gar nicht erst richtig angezogen, im Endeffekt eine der gleichgültigsten Folgen der Serie.
Wertung: 4/10
Zwischenzeitliches Fazit: Ich hab gemischte Gefühle. Hoffentlich fällt man nicht zu oft in das Muster von Folge 2.
Mit Folge 3 ("In der falschen Welt") überascht man mit dem nächsten Casting-Knaller: William H. Macy steckt dieses Mal in der Hauptrolle. Und das wie! Die Leistung ist phänomenal und bist dato die Beste in der Serie. Man klebt förmlich an ihm, es macht einfach Spaß. Die Geschichte an sich ist ebenfalls ansprechend: Privatschnüffler Clyde Umney erfährt dass er nur die Erfindung eines Krimiautors ist, und tut nun alles dafür damit sein Leben kein Ende nimmt. Durch und durch sehenswert.
Wertung: 7/10
Mit Folge 4 kam mein vorübergehender Favorit der Serie: "Das Ende vom Ende" heisst das gute Stück, behandelt wird die Kurzgeschichte "The End of the whole Mess". Der Cast ist (für mich) dieses Mal namenstechnisch nichts besonders (Ron Livingston dürfte jedoch trotzdem dem ein oder anderem was sagen). Und doch hat er mich mit am meisten fasziniert. Ron Livingston mimt den Bruder eines Wissenschaftlers der mit seiner Erfindung die ganze Welt ausgelöscht hat. Mit seiner Handkamera erzählt er von den letzten Stunden. Toll erzählt, toll umgesetzt - einfach toll.
Wertung: 8/10
Zwischenzeitliches Fazit: Folge 3 und 4 haben das Niveau der Serie stark erhöht. Super was man da aus der Geschichtenkiste gekramt hat.
Traurig aber wahr kam mit Folge 5 ("Im Kabinett des Todes") ein deftiger Leistungsabfall. Tom Berenger's Auftritt ist zwar 1a, doch bietet die Folge anstatt Spannung und Überraschungen, gähnende Langeweile. Die spannende Grundstory, das nämlich ein verfluchtes Gemälde im Mittelpunkt hat, wird total verbraten. Sehr schade.
Wertung: 3/10
Folge 6 ("Das fünfte Viertel") reisst sich dann wieder etwas am Riehmen. Zwar wird hier keine Gruselgeschichte von King ausgepackt, doch glänzt man mit einer netten Acion/Dramen-Story. Obwohl nicht groß was passiert, wird das alles recht gut verpackt.
Wertung: 6/10
Zwischenzeitliches Fazit: Nach dem vorübergehendem Höhepunkt der Serie, kam ein tiefer Sturz. Zum Ende kann und muss es eigentlich nur besser werden.
Folge 7 ("Autopsieraum 4") zeigt kurz vor Ende wie eine Stephen King Verfilmung aussehen muss. Hier passt alles zusammen, die Atmosphäre wird wunderbar von der kühlen und trotzdem sehr ansprechenden Erzählung unterstrichen. Schauspielerisch hat Hauptdarsteller Richard Thomas nicht viel zu tun. Das liegt daran, dass er vermeintlich tot ist. Wie gesagt, vermeintlich. Er kriegt hautnah mit, wie er im Autopsieraum aufgeschnitten werden soll. Leider merkt keiner, dass vor ihnen überhaupt keine Leiche liegt. Richard jedoch kriegt alles mit, kann sich jedoch nicht bemerkbar machen. Astreine Umsetzung, bei dieser Folge wurde ich wohl am meisten gefesselt.
Wertung: 9/10
Über Folge 8 (Rock`n`Roll wird niemals sterben") kann ich aber leider weniger gute Worte verlieren. Nicht, dass die Folge ein totaler Reinfall wäre, doch hat sie mich gänzlich unberührt zurückgelassen. Es liegt nichtmal an den Geschehnissen, die Folge kann sogar mit einer sehr außergewöhnlichen Story punkten, doch kam mir der Spannungsbogen völlig unexistent vor.
Wertung: 5/10
Endgültiges Fazit: So. Die Miniserie ist durch. Ob ich es bereut habe sie zu schauen? Niemals, anschauen kann und sollte man sie sich auf jeden Fall mal. Als King-Fan ist das sowieso Pflicht. Punktetechnisch vergebe ich eine 6 von 10 (Punktedurchschnitt). Wer jetzt auf bestimmte Folgen keine Lust hat, sollte dennoch mal in die mit den hohen Punkten reinschauen. Da hier nichts Storyübergreifend ist, geht das.
Wertung: 5/10
Endgültiges Fazit: So. Die Miniserie ist durch. Ob ich es bereut habe sie zu schauen? Niemals, anschauen kann und sollte man sie sich auf jeden Fall mal. Als King-Fan ist das sowieso Pflicht. Punktetechnisch vergebe ich eine 6 von 10 (Punktedurchschnitt). Wer jetzt auf bestimmte Folgen keine Lust hat, sollte dennoch mal in die mit den hohen Punkten reinschauen. Da hier nichts Storyübergreifend ist, geht das.
Die müsste ich als eingefleischter King-Fan auch mal wieder einlegen. Unsere Einschätzungen weichen marginal voneinander ab: Der AUTOPSIERAUM funktioniert für mich nicht filmisch (wenn du eines Tages die Kurzgeschichte, die im Band IM KABINETT DES TODES veröffentlicht wurde, liest, weißt du, was ich meine).
AntwortenLöschenDie Folge mit Tom Berenger fand ich eine Nuance besser, was daran liegt, dass mich seit jeher sich verändernde Bilder faszinieren.
DAS ENDE VOM ENDE ging für mich literarisch ebenfalls mehr in die Tiefe, sonst Zustimmung meinerseits. Vor allem die erste Episode ist aufgrund ihres experimentellen Charakters gelungen.
Das unsere Meinungen etwas auseinandergleiten, kann auch daran liegen das ich nicht der größte King-Fan bin. Ich finde seine Geschichten sympathisch und nett, jedoch selten herausragend umgesetzt. Die Kurzgeschichten werden jetzt auf jeden Fall nachgeholt, interessant war nämlich jede von ihnen. Ja, die, filmisch gesehen, einfach gestrickteren Folgen hatten es mir irgendwie mehr angetan. Interessant auch, dass bei eben diesen 2 Episoden Mikael Salomon Regie geführt hat.
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