Freitag, 15. Juni 2012

"Wasted on the Young" präsentiert das etwas andere Highschool-Drama

von Ben C. Lucas, mit Oliver Ackland(als Darren)Adelaide Clemens(als Xandrie), Alex Russell(als Zack)

Viele haben eine Allgemeine Abneigung gegenüber Filmen, die sich Storymäßíg rundum einer Highschool befinden. Das Vorurteil, dass man von solchen Filmen sowieso nicht viel erwarten kann, ist jedoch nur teilweise nachvollziehbar und richtig. Es gibt eben auch in dieser Sparte kleine Perlen. Man muss sie zwar erst finden, doch es gibt sie.

"Wasted on the Young" fängt sehr schlicht an, so wie es sich für solche Filme gehört, wird alles mit einer Party ins rollen gebracht. Doch es wird deutlich gezeigt, dass man sich nicht in die Reihe der dämlichen Teeniefilme einreihen möchte, es wird mit ziemlich düsteren Bildern deutlich gemacht, dass es sich hier sowieso nicht um eine Komödie handelt. 

Im Grunde geht es darum, das Darren (Oliver Ackland) herausfinden möchte, was mit dem Mädchen passiert ist, das heimlich in ihn verliebt war. Sie ist nach der Party seines Bruders nämlich verschwunden, und er rechnet mit dem schlimmsten. Vergewaltigung, Mord, all das traut er seinem Stiefbruder (Alex Russel) zu. Manch einer hat es wahrscheinlich schon rausgelesen: Hier geht es um eine abgewandelte Krimistory an einer Elite-High School, man lehnt sich etwas an den Film "Assassination of a High School President", der wohl einer der bekanntesten Vertreter des Genres ist.

Ich finde das Grundkonzept an sich sehr ansprechend, die Umsetzung muss jedoch sehr detailliert geschehen, denn bei solchen Geschichten zählt jede einzelne Kleinigkeit. Außerdem sollte man zwei Gegenspieler haben, die von der Schauspielkunst auch eine gewisse Ahnung haben, wenn man hier nämlich mit niemandem mitfiebern kann, hat der Film an sich schon so gut wie verloren. Oliver Ackland ist zwar kein namenhafter Darsteller, und man merkt ihm auch an das er noch kein routinierter Schauspieler ist, doch strengt er sich an und man kauft ihm seine Performance auch ab. Mit Alex Russel (entdeckt habe ich ihn in "Chronicle", sehr zu empfehlen)  hat Ackland jedoch einen 'Gegner' gegen den er nur verlieren kann. Was der Junge hier abliefert zeigt wie ein talentierter Jungdarsteller aussehen muss. Man nimmt ihm seine Arschlochtour von Anfang an ab, und doch findet man seinen Charme phasenweise recht anziehend.


Erzähltechnisch überzeugt man nicht immer. Es gibt Stellen, in denen es langweilig wird weil einfach nichts neues geschieht. Doch dann passiert auf einmal das Gegenteil, man wird mit Twists und Wendungen überrascht mit denen man niemals gerechnet hätte, es spitzt sich alles ideal zu, das Finale bietet Spannung auf hohem Niveau. "Wasted on the Young" ist auf die Facebook-Generation zugeschnitten, das merkt man an der Aufmachung, das merkt man an der gewissen Oberflächlichkeit. Inszenatorisch gibt es kaum was zu meckern, man hätte jedoch tiefer in das Ganze hinein gehen können, ich für meinen Teil wollte einfach mehr wissen. Man darf also gespannt sein was Neulingsregisseur Ben C. Lucas noch so bringt.  Für ein Regiedebüt ist das nämlich sehr hochwertig.
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Empfehlung: Für Liebhaber außergewöhnlicher Krimi-Geschichten, und für Leute die kein Problem damit haben dass sich eine Geschichte rundum einer High-School abspielt, ist "Wasted on the Young" ans Herz gelegt.

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