Mittwoch, 30. Januar 2013

"Arrested Development" // Season 1 // 'Eine wohlhabende Familie, die alles verloren hat, und ein Sohn, der keine andere Wahl hatte, als sie alle zusammenzuhalten'

Michael Bluth (Jason Bateman) darf, nachdem sein Vater (Jeffrey Tambor) wegen Anlagenbetruges und Veruntreuung ins Kittchen wandern musste, das Familienunternehmen, die Immobilienfirma "Bluth Company" retten. Die restliche Familie macht diese Aufgabe jedoch nicht grade einfach und  man merkt ihnen auch nicht unbedingt an, dass sie an der Rettung der Familienfirma interessiert sind - solange etwas Geld für sie da ist, geht das schon in Ordnung. Wir hätten da die Mutter (Jessica Walter), die vor allem nur ihr eigenes Ansehen pushen möchte, seinen älteren Bruder Gob (Will Arnett), der sich eher als (Möchtegern)Magier versucht, seinen jüngeren Bruder Buster (Tony Hale), der mit seinen knapp 30 Jahren immer noch ein waschechtes Muttersöhnchen ist, seine Schwester Lindsay (Portia de Rossi), die total arbeitsscheu und selbstverliebt ist und ihr skurriler Ehemann Tobias Fünke (David Cross) der sich nach seiner Psychaterkarriere als Schauspieler versuchen möchte. Außerdem gibt es da noch Michael's strebsamen Jungen (Michael Cera, ja, wie Jason Bateman dürftet ihr auch ihn kennen!) und die Tochter von Lindsay und Tobias, Maeby (Alia Shawkat), die das absolute Gegenteil ist.

Man dürfte sofort erkennen, dass wenn so ein Haufen zusammengeschmissen wird, ziemlich viel Spaß dabei herauskommen muss. Doch einer hat dabei auf keinen Fall Spaß: Michael Bluth, der wohl einzig normale - und vor allem der einzige mit dem nötigen Elan, die Firma aufrecht zu halten und wirklich zu arbeiten. Am liebsten würde er auch selber einfach abhauen und die Familie sich selbst überlassen, doch das möchte er seinem Sohn, der nach dem Tod der Mutter familiäre Geborgenheit braucht, nicht antun. Michael's Tatendrang die Familie zusammenzuhalten und zu motivieren, endet immer wieder in einem Chaos und in einer einzigen Enttäuschung. Die meisten haben zwar Spaß dran - eben nur Michael nicht.

"Annyong" - "Hallo!"

Und so gemein sich das auch anhören mag, man hat pure Freude daran. Und so sehr man diese Familie alleine wegen dieser Beschreibung auch hassen müsste, man liebt sie. Man liebt sie für diese konzentrierte Arroganz, für diese egoistischen Ausbrüche. Warum das so ist? Weil es so schön überspitzt wirkt. Jeder kennt Menschen, die einem mit dieser Art begegnen, man hasst sie, doch hier kommen sie wunderbar ironisch rüber und das macht die ganze Sache angenehm und witzig.

"Arrested Development" ist zwar 'nur' eine Comedy-Serie die pro Folge mit 20 Minuten aufwartet, doch ist es deswegen umso überraschender das man in so kurzer Zeit dermaßen viel Persönlichkeit in jede einzelne der Figuren gepackt bekommen hat. Man könnte nämlich über wirklich jeden der Protagonisten einen seitenlangen Aufsatz schreiben. Würde man richtig auf die Witze eingehen, könnte man es einigen, die die Serie noch nicht gesehen haben, ziemlich versauen. Denn die meisten Witze werden ab der ersten Folge aufgebaut und gewinnen mit der zunehmenden Laufzeit immer mehr an Qualität. Dazu muss man sagen: Das Niveau wird nie flach, erreicht meistens sogar eine Höhe bei der einem schwindelig werden könnte. Anschauen!

9.0/10

1 Kommentar:

  1. Kann ich nur so unterschreiben. Großartige Serie! Freu dich schon einmal auf Staffel 2 und 3 :)

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