Donnerstag, 17. Januar 2013

"Silver Linings" - Es gibt einen Silberstreifen am Horizont!

(2012) / US / ca. 120 Minuten / Genre: Drama, Komödie
von David O. Russell, mit Jennifer LawrenceRobert De NiroBradley Cooper
Bradley Cooper, ein Sympath wie er im Buche steht. Bisher hatte er mit Rollen wie in "Hangover" oder "Ohne Limit" wenige Möglichkeiten sein ganz großes Talent zu zeigen, doch hat er bereits in diesen Filmen schon mehr als andeuten können, was er reissen kann. Jennifer Lawrence ist da nicht anderst, ich habe bisher zwar nur "Die Tribute von Panem" mit ihr gesehen, doch mehr als Potenzial konnte sie da auch nicht andeuten. Beide glänzen hier jedoch auf ganz großem Niveau, die Art und Weise wie sie die aus dem Leben gegriffenen "Verrückten" spielen, beeindruckt und lässt solche Menschen, die durch bestimmte Ereignisse bestimmte Situationen auslösen um in bestimmte Lebenslagen zu geraten, in einem ganz neuem Licht erstrahlen. Denn sie sind mehr, als nur Verrückte.

Silver Linings. Silberstreifen. Die Silberstreifen am Horizont. Hoffnung in jeder Hinsicht, es gibt immer einen Weg das Beste aus seinem Leben zu machen - egal ob man alles verloren hat. So denkt auch Pat (Bradley Cooper), der nach einem Wutanfall in einer Psychatrie gelandet ist und nun wieder entlassen wurde. Sein Leben hat er total umgekrempelt, Sport ist sein Ventil, 'Excelsior' sein Motto. "Höher hinaus!", ungefähr so könnte man es wohl übersetzen. Das alles soll vor allem einem Ziel dienen: Er will seine Frau zurück, die er wegen diesem Ausraster verloren hat. Doch dann tritt Tiffany (Jennifer Lawrence) in sein Leben.

David O. Russel's Film, der teils als Porträt für viele von uns gelten kann, wird größtenteils durch ganz viel Hingabe bestimmt, das Thema Liebe nimmt endlich mal neue Züge an und ermüdet nicht mit einer altbackenen Lovestoryline. Doch so gut das alles angefangen hat, so sehr es sich sogar nach einem wohlig warmen Indiestreifen angefühlt hat, so wird gegen Ende doch einiges gegen die Wand gefahren. Ja, es ist eine Tragikomödie, das heisst das auch witzige und Feel-Good-Szenen auftauchen (müssen), was auch gar nicht verkehrt ist, jedoch muss man das Finale nicht, das den wohl wichtigsten Eindruck hinterlässt, so dermaßen mit Zuckerguß überströmen lassen. Ja, man freut sich irgendwie, ja, alles super schön, doch erwartet man von einem Film, der die ganze Zeit über so ehrlich war, zum Ende auch die Konsequenz, dass durchzuziehn und den Zuschauer, wenn nötig, schockierend zurückzulassen. Ich habe soetwas jedenfalls lieber, als einen geheuchelten Abschluss.

6.0/10

1 Kommentar:

  1. Hört man jetzt oft, dass das Ende so aufgefasst wird. Bin ich ehrlich gesagt einerseits überrascht, andererseits eben auch nicht. Ich erklär dir auch warum: als ich aus dem Kino kam, dachte ich nur: diese Film kann man nur großartig finden. Nach etwas längerer Überlegung fiel mir dann auf, dass das Ende dem einen oder anderen eher miss- als gefallen könnte. Von daher kann ich deine Argumentation durchaus verstehen, jedoch nicht nachvollziehen. Ich habe es sonst auch lieber, dass ein Film "bad" anstatt "happy" endet, aber bei manchen Filmen DARF das (meiner bescheidenen Meinung nach) einfach nicht sein und das hier ist so einer. ;) Manche Filme verdienen ein Happy Ending!

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