Alice Kingsley (Mia Wasikowska) ist
eine Träumerin. Sie ist anders als die anderen Damen in ihrem Alter.
Das Korsette kann ruhig mal wegbleiben und die weißen Rosen können
auch rot angemalt werden. Irgendwie immer auf der Suche nach der
Antwort auf die Ursache dieses Umstandes findet sie die Lösung
plötzlich in einem atemberaubenden Abenteuer im Wunderland. Bunte
Blumen, sprechende Tiere, verrückte Hutmacher sind hier aufzufinden
und mittendrinnen ein hitziger Krieg um die Krone der roten Königin
(Helena Bonham Carter) den keine geringere als Alice selbst
entscheiden soll. Gemeinsam mit dem Hutmacher (Johnny Depp) und ihren
neuen Freunden macht sie sich auf den Weg in die entscheidende
Schlacht um Unterland.
Menschen durchleben Veränderungen,
jeder von uns. Ist man geeignet für dies? Ist das das richtige für
einen selbst? Entscheidungen werden täglich getroffen, täglich
wichtige, täglich entscheidende. Viele dieser Entscheidungen werden
vor sich hingeschoben. Man nimmt sich gar das Recht heraus diese zu
ignorieren und gar nicht mehr zu beachten, aber letztlich muss man
oft feststellen, dass man das Ego auch mal zur Seite stellen muss um
sich für seine Mitmenschen aufzuopfern. Im Endeffekt erzählt ALICE
IM WUNDERLAND genau solch eine Geschichte. Eine Geschichte vom
Erwachsen werden, ja eine richtige Verwandlung, die Tim Burton auch
wunderbar in Verbindung mit der Metamorphose einer Raupe setzt und
eine Geschichte in der das Schicksal selbst in die Hand genommen
wird.
Und genau hier liegt auch der Punkt
warum der Zuschauer so spielend leicht über die Laufzeit getragen
wird. Die Kreativität und Genialität des Tim Burton ist schlicht
und ergreifend imposant. Mit einer bunten tadellosen
Märchenlandschaft bietet er nicht nur etwas fürs Auge sondern er
bietet auch sich selbst sehr viel Platz und Raum um seiner
künstlerischen Ader freien Lauf zu lassen. Hier hat er
selbstverständlich auch den Vorteil, dass er neben dem vorgegebenen
Rahmen auch seine eigenen Ideen und Vorstellungen verwirklichen kann
und somit zu einem hinreißenden und faszinierenden Märchen für
jedes Alter einlädt.
Der ordentliche Cast, gebildet aus den
Hauptakteueren Johnny Depp, Mia Wasikowska und Helena Bonham Carter,
harmoniert prächtig mit den liebenswürdigen Figuren und gibt ein
super Bild ab. Einziges Manko in der Besetzung bleibt die
Hauptdarstellerin, was gleichzeitig ein ziemlich großes Problem
darstellt, da sie den Film in keiner Weise trägt oder prägt.
Abgesetzt wird die Last auf die animierten Publikumslieblinge oder
die stark aufspielenden Namen Depp und Carter. Masikowska bleibt
schauspielerisch genauso blass wie ihr ausdrucksloses Gesicht und
wird von Zeit zu Zeit unsympathischer. Das bringt die ganze
Vorstellung hinter dem Film ein wenig ins Wanken. Die Heldin mit der,
der Zuschauer mitfiebern soll, hinter der er stehen soll, die ihn in
den Bann ziehen soll. Diese Heldin ist leider nicht vorhanden und
ohne sie leider auch eben jene Vorstellung nicht.
Ansonsten gibt es jedoch rein gar
nichts zu bemängeln. Ein weiterer Film aus dem Hause Disney, an den
man sich gerne zurück erinnert, ein weiterer Film aus der Feder
Burtons, der einen hypnotisiert und in seinen Bann zieht und ein
weiterer Film mit Johnny Depp der sich in der Spate ´Top- Filme´
einreihen kann.
ALICE IM WUNDERLAND ist ein toller Mix
aus Märchen, Komödie und Kinderfilm, der Jung und alt gleichermaßen
beeindrucken kann. Das etwas zu kurz geratene Ende und die schwache
Hauptdarstellerin können die Freude, die man beim sichten des Filmes
erfährt nicht kaputt machen und so entwickelt sich ALICE IM
WUNDERLAND zu einer Reise in eine Traumwelt, die seinesgleichen
sucht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen