(1989) / US / OT: Batman / Laufzeit: ca. 121 Minuten / FSK: 12 / Action, Krimi von Tim Burton - mit Michael Keaton, Jack Nicholson, Kim Basinger |
"Let me tell you about this guy I know. Jack. Mean kid. Bad seed. Hurt people."
-"I like him already."
Das die jüngere Generation die alten Batman-Filme nicht einmal kennt und annimmt, dass Christopher Nolan Batman erfunden hat, ist schon irgendwie traurig. Aber zum Glück gibt es ein paar Außnahmen und auch wenn ich nicht wie der große Rest über Batman gedacht habe, war der Anreiz die alten Filme zu schauen, ziemlich klein. Mit Heath Ledger und Christian Bale hat man meine Befriedigungsmaßstäbe schon ordentlich in die Mangel genommen. Dennoch und nach ein bisschen Überwindung: Der 80er Batman hat was!
Die Story bleibt nichtsdestotrotz bekannt: Bruce Wayne muss als kleiner Junge mit ansehen wie seine Eltern von einem Gangster erschossen werden, er beschließt daraufhin sein Leben auf Gerechtigkeit und Genugtuung umzulenken, wird zum dunklen Rächer und tritt in fortgeschrittenem Alter dann auf den Mörder seiner Familie. Das Monster, dass er dabei erschafft: Der Joker.
Michael Keaton (= passend und irgendwie doch so fehl am Platz) spielt eine außergewöhnliche Fledermaus. Keine, die in einen heutigen Actionepos der Marke Hollywood passen würde. Tim Burton hatte einfach vollkommen andere Intentionen was das Profil des DC-Helden anging, als Nolan. Täuschend, wenn man die alten Filme erst nach den neuen schaut, denn Keaton wirkt vor allem ohne schwarze Kluft eher wie ein Schluck Wasser der selber nicht weiß, wie er durch's Leben trotten soll. Aber ich habe es akzeptiert, denn im Endeffekt wirkt das bei einer Person mit solch einer Vorgeschichte ziemlich authentisch.
Fokusiert habe ich mich aber sowieso auf den eigentlichen Star des Filmes: Ladys and Gentleman, der Mann mit der heilenden Lache, Jaaack Nicholson! Wieder ist es völlig normal Vergleiche mit Heath anzustellen, doch ist der einzige Entschluss der vernünftig ist, dass beide unendlich genial performen. Spannungstechnisch ist BATMAN kein Highlight und eher ein ziemliches Brett (flach, nicht positiv gemeint), doch wie Mr. Nicholson die Aufmerksamkeitsspanne des Zuschauers immer wieder einfängt und in vernünftige Richtungen lenkt, ist verdammt stark. Der Gesten- und Mimikkönig der Unterwelt liefert eine unglaubliche One-Man-Show ab, so dass man im Endeffekt nur noch ihn sehen möchte. Zum Finale hin soll er trotzdem verlieren, und das ist einfach ganz großes Kino: Er schafft es eine außerordentliche Sympathie herzustellen und trotzdem dafür zu sorgen, dass der Zuschauer mit den Siegesgedanken beim eigentlichen Helden bleibt.
Der 89`er Ableger begeistert mit theatrösen Einstellungen, netten Politikgedanken und einem überwältigendem Jack Nicholson, doch möchte als Ganzes heutzutage nicht mehr all zu frisch wirken. Die Idee von Gotham sickert einigermaßen gut durch, schade nur, dass schon damals mehr Potenzial drinnen war. Burtons Vorstellung dieser Zweier-Welten-Spaltung ist dennoch keine uninteressante und beweist mit seinem Hang zum Abstrakten eine beinahe schon kryptisch wirkende Version des traurigen Helden.
"I made you, you made me first."
6.0/10
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