„I
have seen your heart, and it is mine.“
Mit
HARRY POTTER UND DIE HEILIGTÜMER DES TODES – PART 1 gelingt David
Yates der erhoffte spannende Auftakt in ein großes Saga-Finale. Ein
großer Druck, der auf den Produzenten liegt, dennoch entsteht ein
Streifen, der sich ohne Probleme in die starke Reihe eingliedert.
Das
letzte Jahr der drei Freunde bricht an, doch statt die Schulbank zu
drücken, begeben sich Harry, Ron und Hermine auf die gefährliche
Jagd nach den Horkruxen. Schnell jedoch bemerken sie, dass Dumbledore
ihnen viele Fragen offengelassen hat, die beantwortet werden müssen.
Eine Geduldsprobe, die auch an dem Verhältnis der Dreien rüttelt.
Unterwegs mit einem magischen Zelt, einer Menge Bücher und dem
Willen das Leben Voldemorts zu beenden, stellt sich das Trio weiter
einem Abenteuer, welches einmal mehr ihre Freundschaft gewaltig auf
die Probe stellt.
Es
ist schon gewaltig was die Harry Potter – Reihe ihren Zuschauern
bereit ist abzuverlangen. Mit dem bevorstehenden emotionalen
Abschluss der Saga vor Augen, gönnt Yates seinem Publikum keine
Ruhepause, sondern schickt sie weiter auf eine gefühlsgeladene
Reise, die wunderschöner nicht sein könnte.
Der
unfassbare Anfang, die große Auftritt Hermione´s. Der siebte Teil,
setzt schon zu Beginn Tränen frei, beschert schon Gänsehaut bevor
die eigentliche Handlung überhaupt einsetzt. Schonungsloser und
Kompromissloser als jeder andere Teil zuvor. Zwischen Liebe und Hass,
zwei vermeintlichen Gegensätzen, gibt sich der Zuschauer dem Finale
endgültig hin.
Radcliffe,
Watson und Grint haben in Teil 7.1 die wahrscheinlich größte
Aufgabe zu lösen. Nahezu alleine, ist es an ihnen den Film zu
tragen, ihn zu prägen und ihn zu leben. Keine Hilfe von
Nebendarstellern oder sonstigem, zumindest keine erwähnenswerte.
Ihre Gestik, Ihre Mimik, Ihre Sprache war noch nie zuvor so wichtig.
Genau
unter diesen Voraussetzungen, erbringt Rupert Grint als Ron Weasley
seine beste Leistung in einem Harry Potter – Film. Der oft als
schwächstes Glied des Trios verschrieene Brite, kann in diesem Film
seine Kritker wohl eines Besseren belehren. Die Wandlung, die seine
Figur in diesem Teil durchlebt ist eine sehr intensive Änderung, die
sich zwar nicht langfristig auf seinen Charakter auswirkt, aber
kurzfristig die Handlung und die Beziehungen zu seinen Freunden stark
ins Wanken bringt. In diesen Momenten ist Rupert Grint Herr der Lage
und mit überzeugendem Auftreten zur Stelle.
„The
longer we stay here, the stronger he gets.“
Was
die Bilder und Kamera anbelangt, hat sich in HARRY POTTER UND DIE
HEILIGTÜMER DES TODES – PART 1 einiges getan. Mit dem fehlenden
Setting der Hogwarts-Schule hat man einen gewaltigen Bruch zu
erleiden. Hogwarts war schon seit dem ersten Film fester Bestandteil
der Faszination rund um Harry Potter. Dieser fehlende Schauplatz wird
durch sehr viele verschiedene Locations ersetzt. Durch diese Vielfalt
an Orten entsteht ein sehr abwechslungsreiches Bild, welches optisch
einiges hermacht. Vorallem die Settings Godric´s Hollow und Forest
of Dean wissen zu überzeugen. Beide Schauplätze erstrahlen in
winterlichem Glanz und wirken trügerisch beruhigend auf den
Zuschauer.
Dieses
Motto scheint in Teil 7.1 an aller erster Stelle zu stehen. Sehr
Häufig breitet sich eine trügerische Ruhe im Zuschauer aus, die
dann durch eine überraschende Wendung oder eine Actionsequenz die
nicht vorherzusehen war zerstört. So entsteht eine sanfte
Achterbahnfahrt, die den Film nie in hohe Ebenen, wie es
beispielsweise der fünfte Teil getan hat, katapultiert, ihn aber
auch nie in sehr tiefgründige Gefilde abflauen lässt, wie es der
sechste Teil tat.
So
entsteht ein beschaulicher Harry Potter – Film, der einen sehr
bedrohlichen Unterton mit sich bringt, jedoch nicht viel wagt und so
die letzten Prozent in den entscheidenden Phasen verliert.
Sehr
erfreulich jedoch ist die Entwicklung David Yates´, die sich in
HARRY POTTER UN DER HALBBLUPRINZ schon angedeutet hatte. Während
seine Kamera in Teil 5 noch oftmals sehr statisch wirkte, entsteht an
dieser Stelle nun eine angenehme Verspieltheit, die sich häufig auch
in Verfolgungs- und Actionsequenzen zeigt. Gerade in Fällen, in
denen sich Bücher-Fans gefragt haben, wie diese Sachen jetzt
inszeniert werden könnten, zeigt David Yates eine gehörige
Kreativität, die dem Zuschauer ins Auge sticht und ihn diese
Fähigkeit anerkennen lässt.
Unterm
Strich bietet HARRY POTTER UND DIE HEILIGTÜMER DES TODES – PART 1
einen gelungen Auftakt in das Grande Finale. Die starken
Hauptdarsteller und die auffällig gute Kameraarbeit sind die klaren
Aushängeschilder dieses Filmes, der zum Einen einen sehr guten
eigenständigen Streifen abgibt, zum anderen aber auch die Vorfreude
auf den endgültigen Schluss der Saga ins unendliche steigen lässt.
„What
a beautiful place... to be with friends.“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen