Es
klingt ganz einfach. Sieben Profiler des FBI legen ihre
Abschlussprüfung auf der unbewohnten Insel Oneiga Island ab. Ziel
des Aufenthaltes ist es einen erfundenen Serienkiller namens ´Der
Puppenspieler´zu charakterisieren und ihn aufgrund dieser
Erkenntnisse zu stellen. Schnell jedoch merken sie das etwas an
dieser Operation nicht stimmt. Die Gruppe erkennt, dass sie auf der
Insel isoliert sind. Als dann jedoch das erste Gruppenmitglied
umgebracht wird, ist jedem auf der Insel klar, das diese Übung kein
Spaß ist sondern bittere Realität. Der Mörder ist einer von ihnen
und schon bald wird der Aufenthalt des FBI-Teams zu einem Katz und
Maus – Spiel voller Misstrauen, falscher Verdächtigungen und
Wendungen, bei dem keiner der Beteiligten auch nur im Ansatz erahnen
kann wann seine Zeit abgelaufen ist.
Mit
MINDHUNTERS begibt sich der finnische Regisseur Renny Herlin an einen
verlassenen Ort um dort ein hinterlistiges Psychospielchen zu
erschaffen welches den Zuschauer mehr als nur einmal um die Nase
herumführt. MINDHUNTERS ist einer dieser Filme, die es lieben das
Publikum auszutricksen, sie auf die falsche Fährte zu locken und
somit zur Weißglut zu treiben. Dabei ist es egal ob Logiklücken
entstehen oder sonstige Ungereimtheiten auftauchen. Der Film will
manipulativ auf den Zuschauer wirken und diesen auf diese Art und
Weise faszinieren. Der Streifen macht genau das auch wirklich gut.
Erst wenn auch wahrlich jede einzelne Möglichkeit ausgeschöpft
wurde wird der Film enttarnt, wird die Lösung aufgedeckt. Der
Zuschauer glaubt bis zum Schluss an eine genau andere Aufklärung wie
sie letztlich visuell veranschaulicht wird. Es ist ein Streifen
voller Twists, Tricks und Finten, voller Spannung und Glanzmomenten,
voller Brutalität und Schonungslosigkeit.
Dabei
ist es unendlich wichtig, das sich MINDHUNTERS selbst nicht
uneingeschränkt ernst nimmt. Die teilweise einfallslosen Motive wie
der Ablauf der Zeit solch eines darstellt, der Cast oder auch die
Figuren an sich. MINDHUNTERS gibt nicht vor etwas zu sein was er
letztlich nicht ist. Er will seine Charaktere nicht unnötig
tiefgründig gestalten, sie bleiben allesamt austauschbar und im
Endeffekt auch unwichtig. Ein paar wenige Eigenschaften werden auf
den Tisch gebracht um die Story so glaubwürdig wie möglich weiter
zu verkaufen, was jedoch mehr gezwungen als gewollt ist. Das Problem
ist das all diese durchaus positiven Aspekte dennoch am Ende des
Tages zu keinem unfassbar guten Film führen. Durch die vielen Twists
hat man es sich gar ein wenig einfach gemacht, die zahlreichen
Wendungen suggerieren dem Zuschauer eine Komplexität die unter
keinen Umständen vorhanden ist. Die aalglatten Charaktere sind
deshalb noch lange nicht besser als die tiefgründigen Figuren, die
uns die Filmgeschichte zu tausenden bescherte. Ein kurzweiliger,
teilweise enorm spannender Psychothriller ist daher nicht gleich ein
besonders wertvoller Film.
Freunde
des etwas trashigeren Psychothrillers werden in MINDHUNTERS einen
Heidenspaß haben. Er bietet ja dennoch letztlich einiges. Allen
voran ist das das ebenso beklemmende wie spannende Grundszenario,
welches wohl das positivste Faktum des Filmes darstellt. Ein sehr
empfehlenswerter, erfrischender Psychothriller, der das Publikum zu
unterhalten versteht, jedoch früher oder später zu Recht in
Vergessenheit gerät.
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