Mittwoch, 28. August 2013

Short Review: Mindhunters


Es klingt ganz einfach. Sieben Profiler des FBI legen ihre Abschlussprüfung auf der unbewohnten Insel Oneiga Island ab. Ziel des Aufenthaltes ist es einen erfundenen Serienkiller namens ´Der Puppenspieler´zu charakterisieren und ihn aufgrund dieser Erkenntnisse zu stellen. Schnell jedoch merken sie das etwas an dieser Operation nicht stimmt. Die Gruppe erkennt, dass sie auf der Insel isoliert sind. Als dann jedoch das erste Gruppenmitglied umgebracht wird, ist jedem auf der Insel klar, das diese Übung kein Spaß ist sondern bittere Realität. Der Mörder ist einer von ihnen und schon bald wird der Aufenthalt des FBI-Teams zu einem Katz und Maus – Spiel voller Misstrauen, falscher Verdächtigungen und Wendungen, bei dem keiner der Beteiligten auch nur im Ansatz erahnen kann wann seine Zeit abgelaufen ist.

Mit MINDHUNTERS begibt sich der finnische Regisseur Renny Herlin an einen verlassenen Ort um dort ein hinterlistiges Psychospielchen zu erschaffen welches den Zuschauer mehr als nur einmal um die Nase herumführt. MINDHUNTERS ist einer dieser Filme, die es lieben das Publikum auszutricksen, sie auf die falsche Fährte zu locken und somit zur Weißglut zu treiben. Dabei ist es egal ob Logiklücken entstehen oder sonstige Ungereimtheiten auftauchen. Der Film will manipulativ auf den Zuschauer wirken und diesen auf diese Art und Weise faszinieren. Der Streifen macht genau das auch wirklich gut. Erst wenn auch wahrlich jede einzelne Möglichkeit ausgeschöpft wurde wird der Film enttarnt, wird die Lösung aufgedeckt. Der Zuschauer glaubt bis zum Schluss an eine genau andere Aufklärung wie sie letztlich visuell veranschaulicht wird. Es ist ein Streifen voller Twists, Tricks und Finten, voller Spannung und Glanzmomenten, voller Brutalität und Schonungslosigkeit.

Dabei ist es unendlich wichtig, das sich MINDHUNTERS selbst nicht uneingeschränkt ernst nimmt. Die teilweise einfallslosen Motive wie der Ablauf der Zeit solch eines darstellt, der Cast oder auch die Figuren an sich. MINDHUNTERS gibt nicht vor etwas zu sein was er letztlich nicht ist. Er will seine Charaktere nicht unnötig tiefgründig gestalten, sie bleiben allesamt austauschbar und im Endeffekt auch unwichtig. Ein paar wenige Eigenschaften werden auf den Tisch gebracht um die Story so glaubwürdig wie möglich weiter zu verkaufen, was jedoch mehr gezwungen als gewollt ist. Das Problem ist das all diese durchaus positiven Aspekte dennoch am Ende des Tages zu keinem unfassbar guten Film führen. Durch die vielen Twists hat man es sich gar ein wenig einfach gemacht, die zahlreichen Wendungen suggerieren dem Zuschauer eine Komplexität die unter keinen Umständen vorhanden ist. Die aalglatten Charaktere sind deshalb noch lange nicht besser als die tiefgründigen Figuren, die uns die Filmgeschichte zu tausenden bescherte. Ein kurzweiliger, teilweise enorm spannender Psychothriller ist daher nicht gleich ein besonders wertvoller Film.


Freunde des etwas trashigeren Psychothrillers werden in MINDHUNTERS einen Heidenspaß haben. Er bietet ja dennoch letztlich einiges. Allen voran ist das das ebenso beklemmende wie spannende Grundszenario, welches wohl das positivste Faktum des Filmes darstellt. Ein sehr empfehlenswerter, erfrischender Psychothriller, der das Publikum zu unterhalten versteht, jedoch früher oder später zu Recht in Vergessenheit gerät.


Bewertung: 06/10


Genre: Psychothriller
Originaltitel: Mindhunters
Regisseur: Renny Harlin
Darsteller: LL Cool J (Gabe), Val Kilmer (Jake), Kathryn Morris (Sara)
Erscheinungsjahr: 2004
Produktionsland: USA, UK, Niederlande, Finnland
Laufzeit: 102 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 16

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