This
is our destiny.“
Jamal
Malik steht vor der alles entscheidenden 20 Millionen Rupien Frage
bei Wer wird Millionär. Er ist ein Slumdog. Auf den Straßen Mumbais
groß geworden, ein Straßenjunge. Er ist ein Betrüger, er muss es
sein. Sein Erfolg bei der TV-Show macht die Behörden stutzig, sodass
sie ihn verhören, ihn foltern. Unter physischem, sowie psychischem
Druck erzählt Jamal eine Geschichte. Eine Geschichte, die
eindrucksvoller nicht sein könnte. Seine Geschichte...
SLUMDOG
MILLIONÄR handelt von einer Reise. Einer Reise voller Neid,
Missgunst, Egoismus und Gewalt. Einer Reise voll Feinden, Verbrechern
und abstoßenden Wesen. Einer Reise voller Gefahren und Intrigen. Es
ist eine traurige Reise. SLUMDOG MILLIONÄR ist jedoch genauso eine
Reise voller Licht, Hoffnung und Glück. Eine Reise voll Freunden,
Liebenden und Geliebten. Eine Reise voller Leidenschaft und Erfolgen.
Es ist eine wunderschöne Reise.
SLUMDOG
MILLIONÄR schafft im Endeffekt genau das was unzählige Filme
versuchen zu erreichen um Mal zu Mal kläglich daran zu scheitern.
Danny Boyles oscargekröntes Meistewerk schafft es eine bittersüße
Geschichte zu erzählen, die ohne Kitsch oder nervigen Klischees
daherkommt, sondern einen ehrlichen und aufrichtigen Eindruck
erweckt, die den Zuschauer komplett von sich zu überzeugen weiß.
Eine Geschichte, die von Anfang bis Ende zu fesseln weiß, eine
interessante Geschichte, eine zauberhafte Geschichte. Ein wahres
Märchen.
„Money
and women. The reasons for make most mistakes in life.“
Was
Danny Boyle hier für eine Regiearbeit hingelegt hat, grenzt an
Perfektion und Zauberei. Seine Blicke auf das unpolierte Mumbai
wirken authentisch, glaubwürdig und genau das sind sie auch. Die
schnelle und wackelige Kameraführung reiht sich perfekt in das
Gesamtbild des Streifens ein. Sie unterstreicht die Gefahr, welche
das Leben in dieser Gegend mit sich bringt und sorgt somit für eine
sinnvolle visuelle Umsetzung.
Ein
weiteres großes Plus des Filmes ist sein sensationeller Soundtrack.
Die Musik gliedert sich ebenso stimmig in das Projekt ein und beweist
Boyles geniales Gespür für solche elementaren Aspekte des Mediums
Film. Ein leicht hoppiger Sound trifft hier auf traditionelle
orientalische Klänge, wie man sie aus Bollywood kennt.
SLUMDOG
MILLIONÄR ist ein Film über Freundschaft, Liebe und Familie. Die
Geschichte spiegelt das Leben jedes Einzelnen irgendwo wieder. Der
Streifen ist ein einziger Kontrast. Um es etwas abgedroschen zu
formulieren ist SLUMDOG MILLIONÄE ein wahres Wechselbad der Gefühle.
Auf der einen Seite grausam und schonungslos, auf der anderen Seite
einfühlsam und magisch. Der Zuschauer geht diese Reise mit. Er darf
sie mitgehen, er will sie mitgehen. Boyle möchte, dass er sie
mitgeht. Von dieser Intention getrieben eröffnet er dem Publikum
einen ungewöhnlichen und detaillierten Einblick in das Leben, die
Zustände einer scheinbar anderen Welt.
Dev
Patel, Freida Quinto und Madhur Mittal geben ein fokussiertes und
funktionierendes Dreiergespann ab. Herausragendes Schauspiel jedoch
ist hier nicht erkennbar. Alle beteiligten Darsteller geben eine
konzentrierte und solide Leistung ab, ohne jedoch Lichtblicke oder
Höhepunkte zu kreieren. Der Star des Streifens ist somit nicht der
Hauptdarsteller oder der Nebendarsteller. Nein, es ist ganz klar der
Regissuer Danny Boyle und seine perfekte Inszenierung eines
orientalischen Traums.
Der
Ablauf und die Erzählweise der Geschichte sind sehr interessant und
spannend gestaltet. Die Rückblenden in die Vergangenheit der drei
Hauptfiguren, der Schwenk zurück ins Studio der TV-Show, der
Abstecher in das Polizeirevier. Es ist perfekt. Danny Boyle hat eine
perfekte Arbeit geleistet. Wann immer das der Fall ist, entsteht
etwas ganz großes. Das ist Schicksal.
„I
will never forgive you!“
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