„The
only time you're happy is when you're hurting people.“
Regisseure
haben mehrere Aufgaben wenn sie einen Film drehen. Zum einen sollen
sie das Publikum und die Sponsoren zufriedenstellen. Diese Aufgabe
definiert der Erfolg, das Einspielergebnis, die Zuschauerzahlen und
die Resonanz. Zum anderen stellen Regisseure sich selbst Aufgaben.
Sie wollen möglicherweise Dinge aus ihrem Leben, Dinge die sie
beschäftigen in Kunst verwandeln. Das Medium Film ist Kunst und wenn
eben diese Kunst missbraucht wird um Gefühle wie Wut, Hass und
Aggressivität zu verarbeiten und somit auf die Leinwand zu bringen,
sollten die Alarmglocken angehen. THE FIGHTERS ist ein Film der genau
diese negative Leidenschaft in noch negativerer Art und Weise auf die
Leinwand bringt.
Jake
Tylor ist ein Junge der sich noch nicht gefunden hat. Sein
alkoholabhängiger Vater fuhr sich selbst in den Tod. Sein Bruder ein
äußerst begabter Tennisspieler, dem lediglich das
Durchsetzungsvermögen fehlt. Seine Mutter eine besorgte und
überforderte Frau. Jake versucht vergebens ein normales Leben
führen, weit abseits von Gewalt, Kampf und Blut. Provokationen
treiben ihn jedoch häufig in den Wahnsinn, sodass er gewalttätig
auffällt. Ein Umzug und ein damit verbundener Schulwechsel sind die
Folge. Jake scheint sich gut einzuleben, die Leute sind nett, die
Lehrer sind gut und dann ist da auch noch Baja, das schönste und
beliebteste Mädchen an der Schule. Doch ihr Freund Ryan ist ein
Straßenkämpfer und führt Jake unsanft in das dortige Leben ein.
Fortan ist Jake auf der Suche nach Rache und sich selbst. Hilfe
findet er im ehemaligen Kampfsportler Jean Roqua, der ihn auf den
alles entscheidenden Tag vorbereitet.
Schon
der Inhalt des Plots zeigt wie klischeehaft der Inhalt des Filmes
doch ist. Schweißgebadete , junge, dynamische Körper. Einige schöne
Damen, deren Bikinifigur das einzige Ziel im Leben zu sein scheint
und obendrauf gibt es noch eine äußerst kläglich und wenig
durchstruktuierte Rivalität, die letztlich auch den gesamten Antrieb des
Filmes darstellt. Unabhänig davon, dass THE FIGHTERS ab der ersten
Sekunde durchschaubar ist, ärgert es umso mehr, dass dieser Streifen
vorgibt etwas weit größeres zu sein, als er tatsächlich ist. Hier
werden Weisheiten und philosophische Ergüsse en masse von sich
gegeben um diese im nächsten Satz postwendend wieder zu entwerten.
Der Film ist ein einziger Widerspruch, spiegelt er doch nahezu
detailverliebt die heutige Jugend wieder. Wäre dies seine Absicht,
würde der Film in vollem Maße punkten können, stattdessen flüchtet
er sich in dümmliche und undurchdachte Dialoge, die meist in
Trainingssequenzen enden, die den Film scheinbar ausmachen.
„Walking
away and giving up are not the same thing.“
Der
Streifen schreit förmlich in die Welt hinaus, das jegliche
Kommunikation mit den Fäusten stattfinden soll. Das tragische
Schicksalsschläge Menschen einen Freibrief geben ihre Mitmenschen
windelweich zu prügeln. Rechtfertigen will man dies mit fragwürdigen
Ausreden, deren Sinn schon in den ersten Satzbauteilen verflogen
geht. Es ist Teil der Jugend geworden, seine Muskeln zu stählen,
nicht der Klügste gewinnt sondern der Stärkste. THE FIGHTERS zeigt
schonungslos wie dieses Prinzip zum Tragen kommt, jedoch nicht um zu
warnen oder zu kritisieren, sondern einzig und allein um dieses zu
verherrlichen. Er beschränkt sich in der weiten Welt der Gefühle
auf negative Emotionen, menschliche Reaktionen werden nahezu außer
Acht gelassen, Charaktertiefe- und Glaubwürdigkeit werden ad acta
gelegt.
Es
gibt gute Kampffilme, es gibt viele gute Prügelfilme und blutige
Actionkracher, doch mit diesem falschen Pathos könnte THE FIGHTERS
nicht einmal auf der Kirmes einen Blumetopf gewinnen.
Einzig
und alleine die gut choreographierten Kampfsequenzen, die die Härte
des Filmes ordentlich widerspiegeln und die gelungene Musikauswahl
sorgen dafür, dass THE FIGHTERS nicht zu einem Totalausfall
avanciert. Ansonsten ist dem Film bis auf die solide Kameraführung
nichts positives abzugewinnen. Es ist traurig mit anzusehen wie ein
Ausnahmekönner wie Djimon Hounsou sich für solche inhaltsarmen
Projekte verkauft. Seine Figur ist blass und flach, sein Können,
welches beispielsweise in BLOOD DIAMOND noch eindrucksvoll unter
Beweis stellte, kann hier nicht mal im Ansatz hervorblitzen. Zwischen
sinnlos umher schwingenden Körperteilen und aufgesetzter
Tiefgründigkeit, kann auch ein Schauspieler wie er rein gar nichts
mehr wett machen.
Es
ist schade das solcher Müll produziert wird, gibt es doch vor allem
heutzutage genug Menschen auf dieser Welt, die sich aus den falschen
Gründen für diese Art der Filme begeistern. Ohne Nachzudenken, ohne
Hinzusehen. Glück für den Regisseur.
„It's
on you, always has been, always will be.“
Yeah, coole kritik find den film trotzdem derb
AntwortenLöschenDanke Lukas.
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