"Du wirst bezahlt um kontrolliert
zu werden oder du bezahlst zum kontrollieren."
In naher Zukunft sind die Begriffe
´Slayers´ und ´Society´ gängige Schlagwörter wenn es um den Lifestyle
der aktuellen Generation geht. Der Milliardär Ken Castle verdient
sich sein Geld mit Programmen, die einer außenstehenden Person es
ermöglichen Kontrolle über eine andere reale Person in einer
separaten Welt zu übernehmen. Im Programm ´Slayers´ wird diese
Kontroller allerdings tödlicher Ernst, denn zum Tode verurteilte
Menschen werden hier gegeneinander losgelassen. Sollte ein Slayer 30
Battles überstehen hat er sich die Freiheit verdient und darf in
sein altes Leben zurückkehren. Bekanntester Slayer ist John ´Kable´
Tillman der kurz vor seiner Freilassung steht. Doch auch er muss
erkennen, dass die Lüge der Freiheit in dieser Welt allgegenwärtig
ist und das bestimmte Personen ihn Tod sehen wollen…
Was GAMER genau für Absichten hat,
lässt sich wohl so genau nicht festmachen. Viele sehen in diesem
Film einzig und allein einen testosterongeladenen Actionthriller, der
optisch zwar eine Wucht ist, inhaltlich aber nichts Besonderes
hergibt. Die andere Seite wird genau dem nicht zustimmen können,
womöglich geblendet von der Tatsache, dass sich die Handlung
lediglich vor einem gesellschaftskritischen Vorhang abspielt, jedoch
nie tiefer in die Abgründe der Gedankenkontrolle eindringt, als sie
muss um den Plot möglichst verständlich zu erklären.
Was man dem Film aber nicht absprechen
kann ist die Tatsache, dass das Regie-Duo Mark Neveldine und Brian
Taylor, wieder einmal eine riesige visuelle Leistung erbracht haben.
Sie wissen wie man den Zuschauer zumindest optisch für sich einnimmt
und so simpel es auch klingen mag, das ist oftmals die halbe Miete,
da diese Tatsache schon alleine dafür sorgt, dass keine Längen
entstehen. Der heiße Atem, der Schweiß auf dem Fleisch der
Menschen, die Sinnlichkeit, alles äußerst eindrücklich eingefangen
und auf seine ganz eigene Weise hypnotisierend. Das haben die Beiden
in CRANK schon genial geschafft und setzen diese Fähigkeit auch in
GAMER toll um.
Die Settings sind erfrischend, modern
und teilweise sehr imposant. Gerade die Schlachtfelder sind eine
Augenweide, ebenso die Welt ´Society´. Die Augen bekommen hier also
einen wahren Leckerbissen serviert.
Inhaltlich hinkt der Film dann
tatsächlich etwas hinterher. Sicherlich gibt es wesentlich
unkreativere Konzepte, denn die Grundidee an sich ist äußerst
interessant. In der Ausarbeitung, haben sich die Drehbuchautoren dann
aber wesentlich weniger Zeit genommen und die starke Regieleistung
nahezu im Stich gelassen. Der Score des Komponisten – Duo´s Robb
Williamson und Geoff Zanelli begleitet den Film optimal. Viele
elektronische Einflüsse, die zu hören sind und trotzdem schafft man
es eine aggressive und offensive Note mit einfließen zu lassen, wie
man vor allem im Track ´Simon´s House´ optimal feststellen kann.
Der Cast genügt den Anforderungen.
Gerard Butler, stellt in der Regel immer eine optimale Besetzung für
einen Actionthriller da, vor allem durch seine Physis und seine
unheimlich männliche Darstellungen. Neben ihn gesellen sich in den
wesentlichen Rollen Michael C. Hall, der den Film durch seine Arbeit
nicht wirklich weiterbringt, aber das Bild, dass man vom abgehobenen
Milliardär Ken Castle hat, gut verkörpert und Logan Lerman, der
vielen aus dem Film PERCY JACKSON – DIEBE IM OLYMP bekannt sein
dürfte, wo er die Hauptrolle inne hält. Er macht einen sehr jungen
und frischen Eindruck und ihm scheint die Rolle des jugendlichen
Gamers auch sehr zu gefallen und zu passen. Alles in allem sieht man
sich den Cast gerne an, auch wenn die Sympathie ungleich größer ist
als das Können dieses.
Unterm Strich
bietet uns GAMER kurzweilige Unterhaltung, so wie sie der Zuschauer
erwartet. Perfekt für einen Filmeabend mit den Jungs geeignet, als
auch für den Stressabbau. Gerard Butler und die tolle Regieleistung
tragen den Film, sowie mit Abstrichen, der authentische Score. Große
Denkleistungen müssen hier nicht erbracht werden und das ist auch
gut so. GAMER will vielleicht mehr sein was er ist, aber dem
Zuschauer wird schnell klar, dass hier der Inhalt bei weitem nicht so
komplex und kritisch ist, wie es zunächst den Anschein hat.
"Lass mich frei, Kleiner. Wenn du
gewinnen willst, lass mich frei."
Bewertung: 06/10
Genre: Action
Originaltitel: Gamer
Regisseur: Mark Neveldine, Brian Taylor
Darsteller: Gerard Butler, Logan Lerman, Michael C. Hall, Amber Valletta
Erscheinungsjahr: 2009
Produktionsland: USA
Laufzeit: 91 Minuten (DvD), 93 Minuten (Bluray)
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 18, FSK 16 (gekürzt)
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