" Arzt... Patient... zwischen was
ihr Menschen so unterscheidet... "
Prot kommt aus dem Nichts. Prot kommt
mit einer Sonnenbriller. Prot kommt mit einer ungewöhnlichen
Geschichte. Als eines Tages ein Unbekannter Mann namens Prot den
Grand-Central Bahnhof New Yorks betritt, ahnt noch kein einziger
Bürger dieser Welt was für eine abstruse und bahnbrechende
Geschichte er mit im Gepäck hat. Er kommt vom Planeten K-Pax, in
einem entfernten Sonnenystem, weit weg von der Erde. Diese Geschichte
sorgt jedoch dafür, dass er zum Psychiater Dr. Powell verlegt wird.
In der Anstalt fesselt Prot alle seine Mitmenschen, Powell
inbegriffen. Dieser interessiert sich fortan verstärkt für seinen
wohl ungewöhnlichsten Patienten. Als dieser im Begriff ist die Erde
zu verlassen, ist es an Powell schnell zu handeln und die
Vergangenheit des Außerirdischen zu ergründen.
Was macht einen guten Science-Fiction
Streifen eigentlich aus? Meist sind es möglichst abwegige und
kreative Geschichten, die dem Zuschauer aber irgendwie begreiflich
gemacht werden können, ja nahezu glaubwürdig im Optimalfall. Das
ist im Endeffekt das Hauptaugenmerk, auf das der Zuschauer achtet. So
wurden Filme wie DISTRICT 9 oder die STAR WARS – SAGA zu riesigen
Welterfolgen im Kino. So hat die HALO – REIHE die Spielkonsolen
erobert und auch K-PAX ist ein Science-Fiction-Ableger, der bei
seinem Publikum sehr großen Anklang gefunden hatte. Aber nicht etwas
weil er eine ungewöhnlich abgehobene Geschichte hatte, die
unheimlich ausgereift war. Nicht etwa wegen besonders ausgetüftelten
Effekte oder Geschöpfen. Nein, wegen seiner Natürlichkeit, seiner
Menschlichkeit und wegen seiner guten Schauspieler.
K-PAX ist kein außergewöhnlicher Film
um es vorweg zu nehmen. Der Name des Filmes spiegelt im Grunde
genommen schon den gesamten Plot wieder. Er spiegelt die Schwäche
des Filmes wieder. Gift für einen Science-Fiction-Film wenn dies der
Plot ist. Bei K-Pax ist es leider so. Eine Grundstory ist vorhanden,
mehr nicht. Der Weg, der eingeschlagen wird um diese Story zu
verfilmen, auf die Leinwand zu bringen, dem Publikum zu servieren,
wurde nicht konsequent verfolgt, ein weiterer ganz böser Fehler, den
die Produzenten gemacht haben. Was ist es also das K-PAX so
interessant macht?
Der Schlüssel lautet ganz einfach
Faszination. Faszination für den K-Paxianer, wie er so schön genannt
wird. Faszination für die Plausibilität und die
Selbstverständlichkeit, mit dem der Film an die Thematik herantritt.
Faszination für die Schauspieler und die Dialoge. Faszination für
die Hypnose-Szenen. All das sind Dinge, die K-Pax ausmachen und das
verkorkste Storytelling nahezu ungeschehen machen.
Gerade Kevin Spacey und Jeff Bridges,
schaffen es als Hauptdarsteller-Duo den Zuschauer für den Film
einzunehmen. Der lockere Kevin Spacey und der verblüffte Jeff
Bridges geben ein harmonisches Bild ab, das sich auf das gesamte Werk
abfärbt. In einfachen Gesprächen wie auch in den dramatischen und
unheimlich sehenswerten Hypnose-Sitzungen, sobald diese Beiden
Schauspieler die Tanzfläche betreten, ist Showtime. Score und
Nebendarsteller dagegen sind unscheinbar, unauffällig und prägen
den Film wenig bis gar nicht. Mit dem Ausflug des Streifens in
Richtung Thriller-Genre gegen Ende hat man sich nur wenig Gefallen
getan. Mit Sicherheit wird K-PAX hier noch ein wenig Würze und
Spannung verliehen, aber mit der inkonsequenten Weiterführung des
Ganzen, der fehlenden Dramatik des Endes, hat man sich diesen
gewonnenen Bonus ebenso schnell wieder verspielt, wie man ihn für
sich gewinnen konnte.
Letzten Endes
kann man sagen, dass K-PAX kein schlechter Vertreter des
Science-Fiction-Genres ist. Dafür hat diese Sparte schon genügend
Stuss an die Menschheit weitergegeben und dafür ist K-PAX letztlich
auch einfach noch zu gut. Für das Attest: ´Bedeutender Vertreter
des Sci-Fi-Genres´ jedoch fehlt der letzte Pepp, der letzte Kick um
den Zuschauer restlos zu überzeugen. Tolle Darsteller, eine
einigermaßen gelungene Entwicklung innerhalb der Handlung und eine
lockere Atmosphäre, für die man Kevin Spacey danken sollte, sorgen
dafür, dass K-PAX nicht langweilig ist, aber auch nicht grandios.
"Ich verrate ihnen was Mark. Ihr
Menschen, die meisten jedenfalls, Leben nach dem Prinzip, Auge um
Auge, Zahn um Zahn, was im ganzen Universum für seine Idiotie
bekannt ist. Euer Buddha und euer Christus sahen das auch ganz
anders, aber niemand hat das groß beachtet, weder die Buddhisten
noch die Christen. Ihr Menschen. Manchmal fällt es schwer zu
begreifen wie ihr es so weit gebracht habt."
Ich fand den Film großartig (9 Punkte) und würde ihn wirklich nicht als reine Sci-Fi bezeichnen, da er in jeder Hinsicht so herrlich offen ist. Das zentrale Zitat für mich ist: ‘I will admit the possibility that I am Robert Porter, if you will admit the possibility that I am from K-PAX. Now if you’ll excuse me, I have a beam of light to catch.’ (Prot)
AntwortenLöschenNein, reines Sci-Fi ist es sicher nicht. Eigentlich sind die Science-Fiction-Elemente sogar wenig bis gar nicht vorhanden. Dennoch lässt sich die Grundidee des Streifens schon ganz gut in dieses Genre einordnen.
AntwortenLöschenJa, auch ein sehr wichtiges und gutes Zitat des Filmes.