„Officer
Walker, welcome to the afterlife.“
Das
Leben nach dem Tod, bzw. die Frage wie es nach dem Ableben weitergeht
ist wohl eine der größten Fragezeichen unserer Zeit. Genau diese
Frage wird oftmals in Filmen aufgegriffen und thematisiert. Auch
R.I.P.D ist so ein Projekt. Hier wird auf abstruse Art und Weise das
Leben nach dem Tod dargestellt und auf den Zuschauer losgelassen.
Somit entsteht ein trashig wirkender Film, der mit Sicherheit gute
Einfälle und Ansätze hat, aber letztlich seinen absoluten
Bonuspunkt, nämlich die Lockerheit und Ungezwungenheit, durch
zwanghafte Gefühlsduselei in einigen Sequenzen vollends zerstört.
Nick
Walker hat im Endeffekt alles was er sich immer gewünscht hat. Eine
Frau die er liebt, ein eigenes Haus und einen Job bei der Bostoner
Polizei den er sehr gut ausübt. Urplötzlich jedoch wird er all
diesen Dingen, die er so liebt entrissen. Nick Walker wird von seinem
Partner bei einem Einsatz eiskalt ermordet und stirbt. Nach seinem
Tod wendet sich das R.I.P.D (Rest in Peace Department) an ihn. Fortan
geht er mit seinem neuen Partner Roy Pulsipher auf Deados-Jagd.
Deados sind Geister die in menschlichen Körpern auf der Erde leben.
Als plötzlich Goldtücke des mysteriösen Stabes von Jericho geklaut
werden, die eine Apokalypse auslösen können, herrscht im R.I.P.D
Alarmstufe Rot. Im entscheidenden Endkampf trifft Nick unvorbereitet
auf einen alten Bekannten.
Der
Plot ist um es gelinde auszudrücken ein einzigartiger Schwachsinn,
das steht fest. Jedoch ist bei dieser Art von Film immer die Frage
wie die Macher eben diesen Blödsinn auf die Leinwand bringen. Es ist
eine enorme Kunst solche Werke zu kreieren. ´The Big Lebowski´ist
wohl ein Paradebeispiel, wie man Inhaltsarmut in einen herausragenden
Klassiker umwandeln kann. Eine Parallele die man zu diesem
angesprochenen Meisterwerk ziehen kann ist Jeff Bridges. Hier spielt
er zwar nicht den legendären Dude, dafür aber den launischen
Sheriff Roy Pulshiper. Selbstverständlich wird diese Figur nicht mal
im Ansatz so stark in das Gedächtnis des Zuschauers verankert
werden, dennoch stellt Pulshiper das wohl größte Ereignis in
R.I.P.D dar. Zusammen mit seinem Schauspielkollegen Ryan Reynolds
versprüht Bridges zumindest den Hauch von Spaß und Humor. Es lässt
sich erahnen, dass die zwei Hollywood-Stars eine Menge Spaß hatten.
Außerdem an Bord ist Kevin Bacon. In seiner Rolle des Antagonisten,
muss er sich wenig zeigen was eine Leistung zum Resultat hat, die
uninteressant und bedeutungslos ist. Der Rest vom Cast stellt sich
schön artig dem Hauptdarsteller-Duo unter und setzt keinerlei
Akzente. Eine schwache Leistung.
Es
besteht keinerlei Zweifel das Regisseur Robert Schwentke das
Potenzial hat eben diese Art von Filmen zu wahren Blockbustern zu
machen, doch in R.I.P.D war dieser schmale Grat der gegangen werden
muss um dieses Ziel zu erreichen wohl ein wenig zu schmal. Positiv
anzumerken sind hier die rasanten Kamerafahrten. Gerade in den
Verfolgungsjagden kann Schwentke punkten und seine Protagonisten auf
einige rasante Ausflüge schicken.
Verwunderlich
jedoch ist, dass trotz des hohen Budgets welches zur Verfügung stand
ein letztlich so trashig wirkendes Werk entsprungen ist. Gerade an
den lieblos gestalteten und billig erscheinenden Deados kann man
diesen Aspekt wunderbar festmachen. Es ist wahrhaftig ein Mysterium
wo diese 130 Millionen Euro hingeschafft wurden. Wer so sinnlos mit
Geld um sich her schleudert braucht sich nicht wundern wenn die
Kritiken und Einspielergebnisse schlecht ausfallen.
Seine
Tiefpunkte erreicht REST IN PEACE DEPARTMENT allerdings in den
´gefühlvollen´ Momenten. So eine abstruse Geschichte, so eine
lächerliche Story wie sie R.I.P.D bietet, unterschreibt mit
emotionalen Sequenzen garantiert sein Todesurteil. Die Krone der
Lächerlichkeit setzt sich der Streifen jedoch auf, indem er in
seinem unnötigen Tiefgang den Realismus und die Ernsthaftigkeit der
Geschichte zelebriert. Sekunden zum Wegschauen, zum Fremdschämen.
Was
R.I.P.D am Ende verkörpert ist eine abstruse
Science-Fiction-Actionkomödie, die sich trotz der ordentlich
aufgelegten Hauptdarsteller zu keinem Zeitpunkt selbst findet,
zahlreiche Kehrwendungen einlegt und das Publikum schon nach wenigen
Minuten nicht mehr bei Laune halten kann. Der Mensch lässt sich
häufig und gerne verschaukeln. Blauäugig genug um R.I.P.D auch nur
irgendeine Daseinsberechtigung zu attestieren ist aber selbst der
Mensch nicht. Der finanzielle Misserfolg sollte den Machern eine
Lehre sein. Punkte gibt es für Bridges & Reynolds und für
einige gute Actionpassagen. Der Rest ist schlicht und ergreifend ganz
ganz großer Mist.
„If
the dead take over, that’s it for the living world.“
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