Als Anwältin Harriet Chetwode –
Talbot den Angelexperten Dr. Alfred Jones um einen außergewöhnlichen
Gefallen bittet, ist dieser zunächst sofort der Ansicht Opfer eines
Scherzes geworden zu sein. Es geht um die Lachsfischerei in Jemen.
Der wohlhabende Scheich Muhammad ibn Zaidi in die Tat umsetzen und
möchte den angesehenen Dr. Jones unter seinen Mitarbeitern und
Beratern wissen. Nach einiger Überzeugungsarbeit willigt der unterm
Pantoffel seiner karrieregeilen Ehefrau stehende Professor ein und
fasziniert sich immer mehr für das abstruse Unterfangen. Mit der
sympathischen Harriet arbeitet er fortan an einem Traum, der eine
ungeheure Symbolik für die gesamte Welt besitzt.
Um einen Traum in die Tat umzusetzen
braucht es einige von Attributen die man mitbringen muss. Beispiele
wären Dinge wie Glaube, Geduld, Disziplin und Herzblut. LACHSFISCHEN
IM JEMEN schafft es auf ruhige und beschauliche Art und Weise dieses
Vorhaben in eine gefühlvolle und kecke Geschichte zu verpacken, die
den Zuschauer aufhorchen lässt und zum Nachdenken anregt.
Mit sinnvoll eingestreutem Humor und
einem romantischen Flair schafft es dieser britische Streifen seinen
eigenen Weg zu gehen und sich von dem grauen Mainstream abzugrenzen.
Eine nahezu zauberhafte Geschichte, der man leicht folgen kann, ein
simples Konzept welchem der Zuschauer wie gebannt folgt, machen
LACHSFISCHEN IM JEMEN zu einer Art Feel-Good-Reise an die man sich
gerne zurück erinnert. Sanfte Farben, eine positive Aura und eine
geschliffene und bedachte Wortwahl sind hier Faktoren, die zu
Gefallen wissen. Schöne Landschaften, die vor allem die idyllischen
Bachläufe und Gewässer in den Vordergrund stellen und so die
Thematik und den Film an sich zu unterstreichen in der Lage sind.
Abseits dieser herrlichen Settings, werden die unterschiedlichen
Wahrnehmungen der Bürolandschaft gekonnt in Szene gesetzt. Grau und
trist trifft hier auf farbig und fröhlich, was den Film über noch
in einen komplexeren Kontext gesetzt wird.
Die Romanze an sich wird hervorragend
von den beiden Hauptdarstellern Emily Blunt und Ewan McGregor
getragen. Während Emily Blunt der zerbrechlichen und gefühlvollen
Sekretärin mit dem Zungenbrecher Harriet Chetwode-Talbot ein
liebenswertes und glaubwürdiges Gesicht verleiht, schafft es Ewan
McGregor mit routiniertem Spiel dem von der Vergangenheit und seinen
Lebensumständen geprägten Angelexperten Dr. Alfred Jones wieder
Träume und Leben in seinen gebeutelten Leib einzuhauchen. Zusammen
ergibt sich ein harmonisches Schauspiel-, wie auch Charakterpaar,
dass den Zuschauer mit auf eine Reise in eine Region nimmt, indem
Menschenrecht mit Füßen getreten werden, aber immer noch genügend
Personen vorhanden sind, die an ihre Träume glauben, diese zu
schätzen wissen und anschließend in die Tat umsetzen. Britischer
Humor, Gefühl und Ehrlichkeit sind die Eigenschaften die
LACHSFISCHEN IM JEMEN zu einem bedeutenden Film der letzten Jahre
machen.
Das Verwirklichen eines Traums ist
mühselig und schwer. Das wird auf schöne und traumhafte Art und
Weise gezeigt. Sollte man die Mittel und Wege kennen die einen zum
Erfolg führen, sollte man dieses Wissen nutzen. In manchen Fällen
bleibt nur zu sagen: Scheich müsste man sein.
Guter Film!
Bewertung: 07/10
Genre: Komödie, Romanze
Originaltitel: Salmon Fishing In The Yemen
Regisseur: Lasse Hallström
Darsteller: Ewan McGregor, Emily Blunt, Amr Waked
Erscheinungsjahr: 2011
Produktionsland: UK
Laufzeit: 108 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 6
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