"Es ist der selbe Zug, aber er ist
anders." - "Du hast Recht, er ist wirklich anders."
Captain Colter Stevens (Jake
Gyllenhaal) wacht in einem Zug auf. Gegenüber von ihm sitzt eine
Frau die er noch nie in seinem Leben gesehen hat, Christina Warren
(Michelle Monaghan). Sie scheint ihn zu kennen, redet vertraut mit
ihm. Ist sie verrückt? Ist er es? Irgendetwas stimmt hier nicht. 8
Minuten später explodiert der Zug und Stevens wacht in einer Kapsel
auf. Er starrt auf einen Monitor, indem ihn eine ausdruckslose Frau
anschaut. Ihr Name ist Colleen Goodwin (Vera Farmiga) und sie
befiehlt ihm Dinge, redet wirres Zeug. Was hat das zu bedeuten? Wo
ist er? Was ist er? Der Begriff ´Source Code´ fällt. Wieder etwas
mit dem er nichts anfangen kann. Was ist der ´Source Code´? Höhere
Physik, etwas von dem er nichts versteht. Aber dennoch verändert
dieser Source Code sein Leben ganz gewaltig…
Viele Menschen maßen sich Dinge an,
die nicht in Ordnung sind. Sie entscheiden über Köpfe anderer
Hinweg. Wählen Wege, die nicht ihre sind und verändern den
Lebenslauf mancher Personen durch egoistische Gedankenwegen, die dann
meist fadenscheinig argumentiert werden. Nicht immer müssen solche
Vorfälle drastisch sein, manchmal können sie sogar unverhofft zum
Glück führen, aber oft ist die Selbstsucht der Drahtzieher
erschreckend bitter für das Opfer.
In SOURCE CODE ist
Captain Colter Stevens dieses Opfer. Ohne jegliche
(Vor-)Kenntnisse oder Informationen wird er in ein Programm gesteckt,
dass ihm noch nicht einmal erklärt wird. Gefangen in einer
Parallelwelt soll er einen Attentäter ausfindig machen, der eine
Bombe im Zug, der zugleich auch Schauplatz des Filmes ist, platziert
hat. Kein leichtes Unterfangen, wenn man von so vielen Einflüssen
und Fragen geplagt wird, dass man nahezu keinen klaren Gedanken
fassen kann.
Es ist immer so eine Sache mit dem
Mindfuck-Genre und auch wenn vielen dieser Film fast zu einfach ist
um in diese Spate gesteckt zu werden, kann man leider nicht darüber
hinweg sehen, dass es offensichtlich die Intension des Regisseurs
Duncan Jones war, den Zuschauer hier ordentlich zu beschäftigen. Das
gelingt ihm mit Hilfe ganz simpler und einfacher Tricks, die ihre
Wirkung aber nicht verfehlen. Der Zuschauer ist zeitweise verwirrt,
nach dem Ende unentschlossen und genau dieser Effekt ist ein Zeichen
dafür, dass SOURCE CODE seine Aufgabe erfüllt hat. Mit einigen
Thriller-Elementen ausgestattet begibt sich der Streifen auf die
wirre Suche nach dem Täter.
Immer im Fokus, Hauptdarsteller Jake
Gyllenhaal, der mit seinem sympathischen Lächeln und seinen ohne
Zweifel grandiosen schauspielerischen Fähigkeiten den Film nahezu
spielend tragen kann. Selbst in dem engen Setting, dass ihm hier zur
Verfügung gestellt wird, wirkt er selbstsicher und jederzeit Herr
der Lage. Ihm an die Seite gestellt wird mit Michelle Monaghan eine
hübsche Dame, die keinesfalls nur gut aussieht, sondern Gyllenhaal
unterstützt wenn es denn sein muss und für den harmonischen
Eindruck im Cast mitverantwortlich ist.
Die Inszenierung von Duncan Jones ist
ohne Zweifel hollywoodreif. Mit einem geschulten Blick für Details,
lässt er den Zuschauer das ein oder andere Mal aufsehen wenn dieser
in die Röhre schaut. Mit feinen Zeitlupensequenzen und Übergängen
zwischen den beiden Welten, gibt er dem Zuschauer immer wieder eine
weitere Hilfestellung um dem Rätsel auf die Spur zu kommen.
Im Endeffekt
bleibt SOURCE CODE ein sanfter Mindfuck-Thriller, bei dem jedes Wort,
welches man über ihn verliert einem kleinen Mini-Spoiler
gleichkommt. Ein Film, der etwas Besonderes ist, sich gut anschauen
lässt und auch nach der Sichtung nicht so schnell loslässt. Gut
gemacht Mr. Jones.
"Warte hier kurz auf mich. Muss
nur schnell die Welt retten."
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