„Ich
hasse es zu verlieren, ich hasse es! Mein Hass zu verlieren ist
größer als mein Wunsch zu Gewinnen!“
Brad
Pitt hat sie. Brad Pitt hat diese Begabung, Filme zu etwas ganz
großem zu machen und auch wenn viele das nicht so sehen und wenn
viele es nicht vermuten, auch ´Moneyball´ reiht sich für mich bei
den ganz großen ein. Der Plot klang unheimlich vielversprechend und
letztlich hat Regisseur Bennett Miller diesen auch enorm ergreifend
und sehenswert umgesetzt. Somit entwickelt sich der Streifen mehr und
mehr zu einem absoluten Geheimtipp im ´Sport-Drama-Genre.´
´Moneyball´
macht im Endeffekt rein gar nichts falsch und weiß von der ersten
Sekunde an zu packen. Auf den ´Slogan´ „nach wahren
Begebenheiten“ gebe ich normalerweise ja nicht viel, aber diesem
Film hat das vor allem gegen Ende hin richtig gut getan, da er
dadurch eine unfassbare Menschlichkeit ausdrückt, die sich wenn man
jetzt genauer auf die vergangenen zwei Stunden zurückblickt wie ein
roter Faden durch den gesamten Film zieht.
´Moneyball´
zeigt äußerst glaubwürdig und realitätsnah wie Menschen in
Extremsituationen reagieren und da spielt der Sport Baseball
eigentlich wirklich keine größere Bedeutung sondern gibt einfach
nur den Rahmen vor. Ich würde den Film auch keinesfalls dem
Sportfilm – Genre unterordnen und ein richtiges Drama ist es auch
nicht. ´Moneyball´ ist einfach ´Moneyball´ und das ist gut so!
Getrieben
von einer überragenden Schauspielleistung von Brad Pitt um wieder
auf ihn zurück zu kommen und einer überdurchschnittlich guten
Leistung von Jonah Hill, und auch wenn viele das nicht nachvollziehen
können, die Oscar-Nominierung geht in meinen Augen klar, hat der
Film sozusagen noch ein weiteres Bonbon oben drauf gesetzt und somit
die spannende Buchvorlage gekonnt genutzt und hieraus ein wahren
Top-Film gemacht. Phillip Seymour Hoffman sehe ich sowieso immer
gerne, auch wenn er mir hier nicht so stark vorkommt wie in den
Filmen, die ich bereits mit ihm gesehen habe. Das tut dem ganzen aber
überhaupt gar kein Abbruch.
Selten
ist es der Fall, dass ein Film so viele verschiedene Komponenten
erfolgreich miteinander verbindet. Häufig kann man dann die Filme
gar nicht mehr ernst nehmen und so ist es umso beeindruckender und
für mich vielmehr unerklärbar, wieso ´Moneyball´ das scheinbar
spielend einfach schafft, dabei aber nie die Lockerheit verliert, die
einen teilweise trotz all der tragischen und dramatischen Momente, immer wieder zum Schmunzeln verführt.
Ich
denke nicht, dass es die Absicht dieses Filmes wahr, auf die
Ungerechtigkeit im Sport aufmerksam zu machen, die sich durch nahezu
jede Sportart auf dieser Welt zieht. Zum einen der finanzielle
Aspekt, zum anderen die Kompromisslosigkeit des Profigeschäftes
sorgen häufig dafür, dass Spieler und Vereine gar keine richtige
Chance erhalten erfolgreich zu spielen oder ihrem Geschäft
nachzugehen. Ich denke viel mehr, dass der Film darauf abzielt, was
passiert wenn jemand etwas waghalsiges tut und damit ein komplettes
Bild von etwas bestimmten zerstört oder verändert. Hier wurde es im
Sport Baseball gezeigt, aber dieses Szenario lässt sich ohne
weiteres auf einige wichtige gesellschaftliche Komponenten
übertragen.
Im
Grunde genommen stellt ´Moneyball´ so viele wirklich wichtige
Themen auf beeindruckende und unterhaltsame Art und Weise dar und
sollte keines Falles als ´Baseball-Film´ abgestempelt werden. Das
wäre töricht! Ganz großes Kino!
„Wenn
ein anderes Team den Titel gewinnt, Glückwunsch! Sie trinken
Champagner, sie bekommen einen Pokal. Aber wenn wir ihn gewinnen, mit
unserem Budget, mit diesem Team. … dann haben wir das Spiel
verändert und genau das ist mein Ziel!“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen