Montag, 14. Oktober 2013

Moneyball - Baseball, so mitreißend wie nie


Ich hasse es zu verlieren, ich hasse es! Mein Hass zu verlieren ist größer als mein Wunsch zu Gewinnen!“

Brad Pitt hat sie. Brad Pitt hat diese Begabung, Filme zu etwas ganz großem zu machen und auch wenn viele das nicht so sehen und wenn viele es nicht vermuten, auch ´Moneyball´ reiht sich für mich bei den ganz großen ein. Der Plot klang unheimlich vielversprechend und letztlich hat Regisseur Bennett Miller diesen auch enorm ergreifend und sehenswert umgesetzt. Somit entwickelt sich der Streifen mehr und mehr zu einem absoluten Geheimtipp im ´Sport-Drama-Genre.´

´Moneyball´ macht im Endeffekt rein gar nichts falsch und weiß von der ersten Sekunde an zu packen.  Auf den ´Slogan´ „nach wahren Begebenheiten“ gebe ich normalerweise ja nicht viel, aber diesem Film hat das vor allem gegen Ende hin richtig gut getan, da er dadurch eine unfassbare Menschlichkeit ausdrückt, die sich wenn man jetzt genauer auf die vergangenen zwei Stunden zurückblickt wie ein roter Faden durch den gesamten Film zieht.
´Moneyball´ zeigt äußerst glaubwürdig und realitätsnah wie Menschen in Extremsituationen reagieren und da spielt der Sport Baseball eigentlich wirklich keine größere Bedeutung sondern gibt einfach nur den Rahmen vor. Ich würde den Film auch keinesfalls dem Sportfilm – Genre unterordnen und ein richtiges Drama ist es auch nicht. ´Moneyball´ ist einfach ´Moneyball´ und das ist gut so!

Getrieben von einer überragenden Schauspielleistung von Brad Pitt um wieder auf ihn zurück zu kommen und einer überdurchschnittlich guten Leistung von Jonah Hill, und auch wenn viele das nicht nachvollziehen können, die Oscar-Nominierung geht in meinen Augen klar, hat der Film sozusagen noch ein weiteres Bonbon oben drauf gesetzt und somit die spannende Buchvorlage gekonnt genutzt und hieraus ein wahren Top-Film gemacht. Phillip Seymour Hoffman sehe ich sowieso immer gerne, auch wenn er mir hier nicht so stark vorkommt wie in den Filmen, die ich bereits mit ihm gesehen habe. Das tut dem ganzen aber überhaupt gar kein Abbruch.


Selten ist es der Fall, dass ein Film so viele verschiedene Komponenten erfolgreich miteinander verbindet. Häufig kann man dann die Filme gar nicht mehr ernst nehmen und so ist es umso beeindruckender und für mich vielmehr unerklärbar, wieso ´Moneyball´ das scheinbar spielend einfach schafft, dabei aber nie die Lockerheit verliert, die einen teilweise trotz all der tragischen und dramatischen Momente, immer wieder zum Schmunzeln verführt. 

Ich denke nicht, dass es die Absicht dieses Filmes wahr, auf die Ungerechtigkeit im Sport aufmerksam zu machen, die sich durch nahezu jede Sportart auf dieser Welt zieht. Zum einen der finanzielle Aspekt, zum anderen die Kompromisslosigkeit des Profigeschäftes sorgen häufig dafür, dass Spieler und Vereine gar keine richtige Chance erhalten erfolgreich zu spielen oder ihrem Geschäft nachzugehen. Ich denke viel mehr, dass der Film darauf abzielt, was passiert wenn jemand etwas waghalsiges tut und damit ein komplettes Bild von etwas bestimmten zerstört oder verändert. Hier wurde es im Sport Baseball gezeigt, aber dieses Szenario lässt sich ohne weiteres auf einige wichtige gesellschaftliche Komponenten übertragen.

Im Grunde genommen stellt ´Moneyball´ so viele wirklich wichtige Themen auf beeindruckende und unterhaltsame Art und Weise dar und sollte keines Falles als ´Baseball-Film´ abgestempelt werden. Das wäre töricht! Ganz großes Kino!

Wenn ein anderes Team den Titel gewinnt, Glückwunsch! Sie trinken Champagner, sie bekommen einen Pokal. Aber wenn wir ihn gewinnen, mit unserem Budget, mit diesem Team. … dann haben wir das Spiel verändert und genau das ist mein Ziel!“




Bewertung: 09/10


Genre: Drama, Sportfilm
Originaltitel: Moneyball
Regisseur: Bennett Miller
Darsteller: Brad Pitt, Jonah Hill, Philip Seymour Hoffman, Ken Medlock, Robin Wright 
Erscheinungsjahr: 2011
Produktionsland: USA
Laufzeit: 133 Minuten 
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12

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