Für John Dorian, Christopher Turk und
Elliot Reid ist das Sacred Heart Hospital nun ihr neues Zuhause.
Nachdem sie ihr Studium abgeschlossen haben werden sie jetzt als
Assistenzärzte in die turbulente Welt des Krankenhaus-Alltags
geschmissen und müssen nun in der Arbeitswelt Fuß fassen. Begleitet
von einer mehr als einzigartigen Truppe von Kollegen, Chefs und
Freunden entwickelt sich dieser zu einem Lebensabschnitt, welchen die
Nachwuchs-Ärzte nie wieder vergessen werden.
SCRUBS ist eine dieser Serien zu denen
man sich nicht beim ersten Mal traut etwas zu schreiben. Zu bedeutend
sind die Momente, die dieses Projekt entwickeln, zu liebenswürdig
die Figuren, zu legendär die Tagträumge eines John Dorian und zu
komisch die Ideen der Macher.
Es muss schon ein besonderes
erfüllendes Gefühl sein wenn ein Mensch wie Bill Lawrence merkt,
dass seine Idee zu einer Serie taugt, die zumindest über Acht
Staffeln verteilt ein gigantisches Niveau hält und durchweg gute
Kritiken erhält. Liebt man die eine Staffel, liebt man die anderen
auch, so ist das mit SCRUBS. Doch
zunächst beginnen wir mit Staffel 1.
SCRUBS
beginnt bei der Eingliederung und Umsetzung seiner Charaktere sehr
schnörkellos. Keine zwei Gesichter, kein böses Erwachen. Die
Eigenschaften der Figuren werden tauchen sofort an der Bildoberfläche
auf, es gibt ´Gut´ es gibt ´Böse´ aber es gibt vor allem in
jedem Fall urkomisch. Über die verschiedenen Rollen könnte man wohl
stundenlang philosophieren und schreiben und das womöglich mit
absoluter Freude. An vorderster Front agiert John Dorian, kurz J.D.
Leitwolf und absolutes Aushängeschild. Die liebenswürdige
Hauptfigur beglückt das Publikum vor allem mit seinen verrückten
Tagträumen, seiner Bromance zu Turk und seinem zutraulichen
Verhalten seiner Mitmenschen gegenüber. Zach Braff stellt hier unter
Beweis das er ein Ausnahmeschauspieler ist, da er zahlreiche Momente
beschert die unter die Haut gehen und in jeder Sekunde der Staffel
abliefert. Er wird zur Identifikationsfigur der Serie und zum
absoluten Publikumsliebling. Dann gibt es den coolen Chirurg Turk
gespielt von Donald Faison, der die Beziehung zu J.D entscheidend
prägt und auch ansonsten für einige Lacher verantwortlich ist. Der
heimliche Liebling Dr.Cox, zynisch, rhetorisch genial und trotz
seiner konstant abgeneigten Haltung gegenüber nahezu jedem Wesen auf
diesem Planeten durch und durch sympathisch. Es gibt einige weitere
Namen, Elliot Reid, Carla oder auch fantastische Nebenrollen wie
Todd, Ted und die des Hausmeisters. Allesamt zum Brüllen. Es ist
eine wahnsinnige Stärke dieser Serie, dass das Fehlen eines
Charakters sofort auffallen würde und es gibt wirklich viele
Figuren, die im Sacred Heart Hospital ihr Unwesen treiben.
SCRUBS
grenzt sich in vielen Belangen von der typischen US-Comedy-Serie ab.
Zunächst einmal ist SCRUBS keine Sitcom. Kein blechernes Gelächter,
kein vorgeschriebenes Lachen. Was hier einen ganz großen Pluspunkt
darstellt ist die Tatsache, dass SCRUBS keine pure Comedy ist. Was
hier passiert wird als Dramedy bezeichnet. Klar steht der Humor im
Vordergrund, dennoch ist ein Wichtiges Element der moralische
Fingerzeig, der nahezu am Ende jeder Folge vorgesehen ist.
Zwischenmenschliche Beziehungen, Alltagsprobleme, Dinge die jedermann
kennt und mit denen jeder zu kämpfen hat, werden in SCRUBS zwar
humoristisch visualisiert, aber nie ohne die nötige Ernsthaftigkeit
abgehandelt. So wird dieses Projekt auch inhaltlich, von Seiten der
Charaktertiefe und der ganzen emotionalen Bandbreite zu einem
ernstzunehmenden Ableger, der mehr als nur einmal den Zuschauer in
seiner ganzen Wucht zu berühren weiß. Zwischen all der
Fröhlichkeit, der Verrücktheit, des Humors bewahrt sich SCRUBS eine
Menschlichkeit, die so in keiner bisherigen Serie in dieser Form
umgesetzt wurde. Zwischen all den Fassaden, den verschiedenen
Charakteren haucht immer wieder ein melancholischer Luftzug der
Freundschaft, Liebe und Zuneigung durch die mit Patienten gefüllten
Hallen des Krankenhauses. All das macht die erste Staffel zu einem
wahrhaft leichten Auftakt in ein ganz großes Abenteuer, welches
Sehnsüchte, Wünsche und Träume erweckt und anregt.
Zwischen
sympathischen und unsympathischen Patienten, zahlreichen lustigen und
spannenden Nebenhandlungen, sowie der Interaktion jedes einzelnen
Charakters mausert sich SCRUBS zur komischsten und ernstzunehmendsten
Serie der letzten Jahre. Eine Abhandlung aller bewegenden Momente und
Situationen, die das Leben so bietet, angeführt von einem
nachdenklichen Zach Braff, der wohl eine der bedeutendsten Figuren
und Leistungen in der Serienlandschaft abgeliefert hat. SCRUBS wirkt
auf positive Art und Weise nach, und das als Bonus zu den ganzen
Lachern die Folge für Folge herausgekitzelt werden. Eine famose
Leistung, die so ganz gar nicht in Worte zu fassen ist. Staffel 1
stellt den Auftakt zu etwas ganz großem dar und ist von Sekunde 1
an, wie man so schön sagt ´on fire´.
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