Donnerstag, 12. Dezember 2013

Scrubs - Season 4

©ABC Studios

Als 2004 die vierte Staffel von SCRUBS auf Sendung ging, war das gesamte Publikum unheimlich gespannt wie es nun weitergehen würde. Wie weit man die Serie, in der gewohnten Konstellation noch weiterführen kann, ohne das diese an Anspruch und Humor verliert. Wie viele Ideen haben die Produzenten noch? Wie viele Gags, können J.D und Co. noch aus dem Hütchen zaubern, ehe sich der Zuschauer eher dem Gähnen anstatt des Lachens widmet. Welche Maßnahmen werden ergriffen um die Gruppendynamik weiter anzuheizen. Welche Kniffe werden verwendet um auch die nächsten 25 Episoden zu einem Genuss zu machen. Freut euch, das Sacred Heart hat wieder geöffnet!

Neben der üblichen Hoffnung, dass die Qualität dieses Dramedy-Formats auch weiterhin auf allerhöchstem Niveau ist, plagt das Publikum in dieser Season auch erstmals die Frage in welcher Form die Macher frischen Wind in die Produktion bekommen wollen. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, wie man so etwas geschickt einfädeln kann. Beispielsweise mit neuen Settings, die auch neue Handlungsstränge in sich bergen. Eine radikalere Lösung, wäre einfach die Einführung von einigen neuen Charakteren. Neue Figuren, neue Eigenschaften, neue Situationen, neue Witze. Bill Lawrence und sein Team haben sich letztlich für eine sehr sorgfältig überlegte Variante entschieden. Eine Variante, welche den Grundcast weiter beibehält, aber auf eine neue Art und Weise, eine frischere. Diese Variante heißt Heather Graham. Sie spielt die Figur der Psychiaterin Dr. Molly Clock. Dr. Molly Clock ist eine übernatürlich fröhliche Person, die sich von nichts und niemandem von ihrem Pfad der guten Laune abbringen lässt. Sie hat die Fähigkeit ihre Mitmenschen mit Guter Laune anzustecken und ist für Elliot der Mentor, den sich Dr. Reid schon immer gewünscht hat.

Diese kleine Feinjustierung zieht eine Wirkungskette nach sich, welche in der Tat erstaunlicher nicht sein könnte. Auf wirklich jede relevante Figur in dieser Serie übt diese neue Figur einen enormen Einfluss aus. Dr. Cox und Dr. Kelso werden zeitweise zu Verbündeten, eine Facette die komischer nicht sein könnte und eine ganz neue Seite an der Beziehung der Beiden zeigt. J.D. Sehnt sich so sehr nach einer Nacht mit ihr, dass er ziemlich viele Mühen auf sich nehmen würde um genau das zu erleben, wie sich in der Folge ´Meine einmalige Chance´ herausstellt. Molly ist genau das Rädchen, das gedreht werden musste um ohne viel personelle Veränderung einen ordentlichen Effekt zu erzielen. Auch wenn sie nach ein paar Folgen erst einmal wieder von der Bildfläche verschwindet, hat sie einen enormen Beitrag zu einer wahnsinnig amüsanten vierten Staffel geleistet und stellt die erste vernünftige Nebenrolle in der SCRUBS-Geschichte dar.

©ABC Studios

Ansonsten macht Scrubs erneut was es am Besten kann. Situationskomik, abstruse Gedankenspiele und eine Menge netter Verstrickungen und Wirrwars. Folgen wie die 12. ´Mein bester Moment´ schaffen es den Zuschauer zu Tränen zu rühren und zeigt letztlich wieder was für grandiose Schauspieler hier wieder am Ruder sind. Ein grandioser Zach Braff, der mit J.D. wohl die Rolle seines Lebens bekommen hat, auch wenn er das vermutlich nicht hören möchte, aber das gesamte Verhalten, die ganzen Zwangsneurosen, die Bromance zu Turk, es gäbe wirklich keine passendere Lösung als Zach Braff. John C. McGinley als Dr. Cox ist ein weiteres Mal überragend und auch der restliche Cast zeigt im Vergleich zur vorigen Staffel wieder eine Leistungssteigerung.

Den Höhepunkt hat die Serie klar mit Folge 17 ´Meine Sitcom´. Hier haben sich die Ideengeber wieder einen Geniestreich erlaubt, welcher perfekter nicht hätte inszeniert werden können. SCRUBS wird hier für eine Folge zu einer Sitcom umgebastelt und die Schauspieler machen das grandios.

Die viertel Staffel ist wieder eine Staffel in der sehr viel passiert. In der die Figuren wieder ein Jahr älter werden, in denen weitere Erfahrungen gesammelt werden, in denen Überlegungen in einem reifen. Ein Jahr in dem viele Entscheidungen getroffen werden, in dem viele neue Abschnitte beginnen. Es ist ein Jahr, eine Staffel der Veränderung, welche uns wieder einmal vor Augen führt, dass der Lauf der Zeit unveränderlich ist. Zum Glück kann SCRUBS diese Erkenntnis immer mit einem Lächeln verknüpfen. Wieder zu alter Perfektion gefunden stellt die vierte Staffel wieder einen deutlichen Aufschwung dar, den es in der fünften Staffel nun halten zu gilt.  


Bewertung: 09/10

©ABC Studios

Genre: Comedy
Originaltitel: Scrubs
Idee: Bill Lawrence
Darsteller: Zach Braff, Sarah Chalke, Donald Faison, Judy Reyes, John C. McGinley, Ken Jenkins, Neil Flynn
Erscheinungsjahr: 2004
Produktionsland: USA
Laufzeit: ca. 25 x 22 Minuten
Originalsprache: Englisch

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