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Als 2004 die vierte Staffel von SCRUBS
auf Sendung ging, war das gesamte Publikum unheimlich gespannt wie es
nun weitergehen würde. Wie weit man die Serie, in der gewohnten
Konstellation noch weiterführen kann, ohne das diese an Anspruch und
Humor verliert. Wie viele Ideen haben die Produzenten noch? Wie viele
Gags, können J.D und Co. noch aus dem Hütchen zaubern, ehe sich der
Zuschauer eher dem Gähnen anstatt des Lachens widmet. Welche
Maßnahmen werden ergriffen um die Gruppendynamik weiter anzuheizen.
Welche Kniffe werden verwendet um auch die nächsten 25 Episoden zu
einem Genuss zu machen. Freut euch, das Sacred Heart hat wieder
geöffnet!
Neben der üblichen Hoffnung, dass die
Qualität dieses Dramedy-Formats auch weiterhin auf allerhöchstem
Niveau ist, plagt das Publikum in dieser Season auch erstmals die
Frage in welcher Form die Macher frischen Wind in die Produktion
bekommen wollen. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, wie man
so etwas geschickt einfädeln kann. Beispielsweise mit neuen
Settings, die auch neue Handlungsstränge in sich bergen. Eine
radikalere Lösung, wäre einfach die Einführung von einigen neuen
Charakteren. Neue Figuren, neue Eigenschaften, neue Situationen, neue
Witze. Bill Lawrence und sein Team haben sich letztlich für eine
sehr sorgfältig überlegte Variante entschieden. Eine Variante,
welche den Grundcast weiter beibehält, aber auf eine neue Art und
Weise, eine frischere. Diese Variante heißt Heather Graham. Sie
spielt die Figur der Psychiaterin Dr. Molly Clock. Dr. Molly Clock
ist eine übernatürlich fröhliche Person, die sich von nichts und
niemandem von ihrem Pfad der guten Laune abbringen lässt. Sie hat
die Fähigkeit ihre Mitmenschen mit Guter Laune anzustecken und ist
für Elliot der Mentor, den sich Dr. Reid schon immer gewünscht hat.
Diese kleine Feinjustierung zieht eine
Wirkungskette nach sich, welche in der Tat erstaunlicher nicht sein
könnte. Auf wirklich jede relevante Figur in dieser Serie übt diese
neue Figur einen enormen Einfluss aus. Dr. Cox und Dr. Kelso werden
zeitweise zu Verbündeten, eine Facette die komischer nicht sein
könnte und eine ganz neue Seite an der Beziehung der Beiden zeigt.
J.D. Sehnt sich so sehr nach einer Nacht mit ihr, dass er ziemlich
viele Mühen auf sich nehmen würde um genau das zu erleben, wie sich
in der Folge ´Meine einmalige Chance´ herausstellt. Molly ist genau
das Rädchen, das gedreht werden musste um ohne viel personelle
Veränderung einen ordentlichen Effekt zu erzielen. Auch wenn sie
nach ein paar Folgen erst einmal wieder von der Bildfläche
verschwindet, hat sie einen enormen Beitrag zu einer wahnsinnig
amüsanten vierten Staffel geleistet und stellt die erste vernünftige
Nebenrolle in der SCRUBS-Geschichte dar.
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Ansonsten macht Scrubs erneut was es am
Besten kann. Situationskomik, abstruse Gedankenspiele und eine Menge
netter Verstrickungen und Wirrwars. Folgen wie die 12. ´Mein bester
Moment´ schaffen es den Zuschauer zu Tränen zu rühren und zeigt
letztlich wieder was für grandiose Schauspieler hier wieder am Ruder
sind. Ein grandioser Zach Braff, der mit J.D. wohl die Rolle seines
Lebens bekommen hat, auch wenn er das vermutlich nicht hören möchte,
aber das gesamte Verhalten, die ganzen Zwangsneurosen, die Bromance
zu Turk, es gäbe wirklich keine passendere Lösung als Zach Braff.
John C. McGinley als Dr. Cox ist ein weiteres Mal überragend und
auch der restliche Cast zeigt im Vergleich zur vorigen Staffel wieder
eine Leistungssteigerung.
Den Höhepunkt hat die Serie klar mit
Folge 17 ´Meine Sitcom´. Hier haben sich die Ideengeber wieder
einen Geniestreich erlaubt, welcher perfekter nicht hätte inszeniert
werden können. SCRUBS wird hier für eine Folge zu einer Sitcom
umgebastelt und die Schauspieler machen das grandios.
Die viertel Staffel ist wieder eine
Staffel in der sehr viel passiert. In der die Figuren wieder ein Jahr
älter werden, in denen weitere Erfahrungen gesammelt werden, in
denen Überlegungen in einem reifen. Ein Jahr in dem viele
Entscheidungen getroffen werden, in dem viele neue Abschnitte
beginnen. Es ist ein Jahr, eine Staffel der Veränderung, welche uns
wieder einmal vor Augen führt, dass der Lauf der Zeit unveränderlich
ist. Zum Glück kann SCRUBS diese Erkenntnis immer mit einem Lächeln
verknüpfen. Wieder zu alter Perfektion gefunden stellt die vierte
Staffel wieder einen deutlichen Aufschwung dar, den es in der fünften
Staffel nun halten zu gilt.
Bewertung: 09/10
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Genre: Comedy
Originaltitel: Scrubs
Idee: Bill Lawrence
Darsteller: Zach Braff, Sarah Chalke, Donald Faison, Judy Reyes, John C. McGinley, Ken Jenkins, Neil Flynn
Erscheinungsjahr: 2004
Produktionsland: USA
Laufzeit: ca. 25 x 22 Minuten
Originalsprache: Englisch
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