(2013) / US / ca. 154 Minuten / FSK: 16 / Drama, Thriller, Krimi |
Ein idyllisches Familienbild in irgendeinem Kaff, alles 0815, doch dafür gibt es auch kaum Probleme, ein typisches Vorstadtleben eben. Keller Dover (Hugh Jackman) wünscht sich nichts anderes und liebt seine Frau und Kinder über alles. Doch genau ein Teil von diesem Dasein wird ihm geraubt - seine eigene Tochter und die eines befreundeten Pärchens werden entführt, die Stunden und Tage vergehen und die Chance sie zu finden wird immer kleiner.
"Prisoners" spielt mit den Verlustängsten die jeder von uns in sich trägt. Bereits nach wenigen Minuten werden die wichtigen Szenen der Entführung, die man so gar nicht mitbekommt, eingeleitet und die ersten Gedanken die einem in den Kopf schießen ähneln den Worten "Verdammt, wie sehr würde es mich in diesen Momenten zerreißen". Es ist ein Szenario, welches nicht wirklich etwas besonderes ist, in unserer kaputten Medienwelt kriegen wir doch täglich solche Nachrichten ins Haus. Umso beeindruckender (und ja, auch schöner) ist es doch, dass solch eine Geschichte immer noch ganz tief ins Mark gehen und zeigen kann, dass man noch Gefühle für unbekannte Menschen entwickelt. Das ist nämlich ein ganz wichtiger Aspekt in "Prisoners" der auch dafür sorgt, dass der Film so wirkt, wie es vorhergesehen ist. Leute die sich emotional in diese Richtung versperren, werden langweilige Stunden über sich ergehen lassen. Doch der Rest wird seine gespaltene Persönlichkeit in Hugh Jackman und Jake Gyllenhaal wiederfinden und den doch sehr gleichen Helden beistehen während sie an ihre Grenzen gehen.
"Making children disappear is the war we wage with God. Makes people lose their faith. Turns them into demons like you."
"Prisoners" ist ein vollkommener Thriller der heutzutage nach Gleichgesinnten sucht und mit seiner bodenständigen Beklommenheit die Kehle zuschnürt. Dennis Villeneuve fesselt ein Stück Grausamkeit und brennt es auf Zelluloid.
8/10
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