Freitag, 11. April 2014

Luther - Season 2

©BBC Drama Productions

London ist zum zweiten Mal Tatort von geisteskranken Serienkillern. Agent Luther ist wieder im Einsatz und dieses mal scheinen seine Gegenspieler so unberechenbar wie nie zuvor. Ein weiteres Mal muss er sein ganzes Können aufzeigen um seinen Feinden die Stirn zu bieten. Zusammen mit einem neuen Team und seinem alten Weggefährten Justin Ripley nimmt Luther den Kampf gegen eine Stadt auf, deren feine britische Art wohl nicht auf alle Einwohner abfärben konnte. Neben den Houses of Parliaments, dem Buckingham Palace oder Westminster Abbey gibt es nämlich noch eine andere Welt. Eine Welt der Kriminalität, eine Welt der Fassungslosigkeit, Eine Welt des Chaos. Genau inmitten dieser Welt versucht John Luther eine Balance aufrecht zu erhalten, die schon lange verloren scheint. Der Kampf beginnt erneut.

Mit der ersten Staffel hat LUTHER nicht nur eine enorme Messlatte vorgelegt bekommen, nein, sie hat dadurch aber gleichzeitig auch ein Konstrukt auf den Weg mitbekommen, welches eine weitere Steigerung erlaubt. Durch den Erfolg der Serie hatte man die richtige Richtung durch den Zuschauer bestätigt bekommen und konnte nun an der ein oder anderen geeigneten Ecke noch einen Zahn zulegen. Dies hat LUTHER definitiv geschafft, so viel ist sicher. Vor allem bei den Antagonisten konnte die Serie noch einmal einen wahnsinnigen Sprung machen. Was wohl keiner für möglich gehalten hat, wird hier tatsächlich umgesetzt.

In den vier vorhandenen Folgen gibt es insgesamt zwei Fälle. Beide sind auf allerhöchstem Niveau inszeniert und gespielt. Es ist ein wahrer Genuss, ein Privileg diese Spannung miterleben zu dürfen. Crime as its best, soviel ist klar. LUTHER kommt noch düsterer, noch rauer daher. Die Settings werden noch einen Tick kahler, die Witterung noch ein Stück kühler. Inmitten dieser trostlosen Kälte klammert sich der Zuschauer an den einzigen Menschen der dieses bedingungslose Feuern lodern lässt, an Agent John Luther. Auch in dieser Staffel wieder herausragend verkörpert von Idris Elba.
Ein weiterer Vorteil der zweiten Season ist, das der Serie ein Ruf vorauseilt. Durch das in Staffel 1 gesehene fühlt sich das Publikum zu keiner Sekunde mehr sicher was den Verlauf des Formats betrifft. Die Schicksalsschläge werden nahezu schon erwartet, man traut dem Ableger nicht mehr über den Weg und dieser Punkt macht das ganze Erlebnis noch ein ganzes Eck nervenaufreibender.

©BBC Drama Productions

Das Ermittlerteam wird in den neuen Episoden kaum merklich verstärkt. Hier lässt Staffel 2 ordentlich federn. Einzig zu erwähnen ist hier noch Dermot Crowley, der als Martin Schenk eventuell ein wenig im Gedächtnis bleiben könnte, ansonsten sind die altbekannten Idris Elba und Warren Brown, die einzigen welche die Sympathien der Agency hochhalten.
Wie schon erwähnt geben sich die Macher aber auf der gegenüberliegenden Seite keinerlei Blöße. Die Verbrecher werden deutlich sorgfältiger gezeichnet. Hier ist man kreativ, man ist innovativ, man legt hier keine Fälle vor die man schon einmal gesehen hat, sondern baut ein neues Konstrukt auf und lässt Luther circa neunzig Minuten lang jagen. Die Produzenten wollen das beide Seiten für Aufsehen sorgen, dass das Leuchten in den Augen der Zuschauer heller und heller wird. Genau zum richtigen Zeitpunkt haben die Ideengeber gemerkt, das Luther die Serie zwar allein tragen könnte, aber keinesfalls alleine zu einem noch höheren Unterhaltungserlebnis hätte schleppen können. Hier hat man neue und richtige Akzente gesetzt und somit genau den richtigen Weg eingeschlagen.


Es bleibt abzuwarten wie die dritte Staffel funktionieren wird. Mit leistungsstarken Darstellern, kreativen Köpfen und einem offensichtlich äußerst klugen Team im Rücken scheint LUTHER allerdings sein Potential noch weiter ausschöpfen zu können. Es bleibst spannend, zuversichtlich kann man jedoch sein.  


         Bewertung: 08/10


©BBC Drama Productions

Genre: Crime, Drama
Originaltitel: Luther 
Idee: Neil Cross
Darsteller: Idris Elba, Ruth Wilson, Warren Brown, Paul McGann, Dermot Crowley
Erscheinungsjahr: 2011
Produktionsland: UK
Laufzeit: ca. 4 x 60 Minuten
Originalsprache: Englisch

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