©BBC Drama Productions |
London ist zum zweiten Mal Tatort von
geisteskranken Serienkillern. Agent Luther ist wieder im Einsatz und
dieses mal scheinen seine Gegenspieler so unberechenbar wie nie
zuvor. Ein weiteres Mal muss er sein ganzes Können aufzeigen um
seinen Feinden die Stirn zu bieten. Zusammen mit einem neuen Team und
seinem alten Weggefährten Justin Ripley nimmt Luther den Kampf gegen
eine Stadt auf, deren feine britische Art wohl nicht auf alle
Einwohner abfärben konnte. Neben den Houses of Parliaments, dem
Buckingham Palace oder Westminster Abbey gibt es nämlich noch eine
andere Welt. Eine Welt der Kriminalität, eine Welt der
Fassungslosigkeit, Eine Welt des Chaos. Genau inmitten dieser Welt
versucht John Luther eine Balance aufrecht zu erhalten, die schon
lange verloren scheint. Der Kampf beginnt erneut.
Mit der ersten Staffel hat LUTHER nicht
nur eine enorme Messlatte vorgelegt bekommen, nein, sie hat dadurch
aber gleichzeitig auch ein Konstrukt auf den Weg mitbekommen, welches
eine weitere Steigerung erlaubt. Durch den Erfolg der Serie hatte man
die richtige Richtung durch den Zuschauer bestätigt bekommen und
konnte nun an der ein oder anderen geeigneten Ecke noch einen Zahn
zulegen. Dies hat LUTHER definitiv geschafft, so viel ist sicher. Vor
allem bei den Antagonisten konnte die Serie noch einmal einen
wahnsinnigen Sprung machen. Was wohl keiner für möglich gehalten
hat, wird hier tatsächlich umgesetzt.
In den vier vorhandenen Folgen gibt es
insgesamt zwei Fälle. Beide sind auf allerhöchstem Niveau
inszeniert und gespielt. Es ist ein wahrer Genuss, ein Privileg diese
Spannung miterleben zu dürfen. Crime as its best, soviel ist klar.
LUTHER kommt noch düsterer, noch rauer daher. Die Settings werden
noch einen Tick kahler, die Witterung noch ein Stück kühler.
Inmitten dieser trostlosen Kälte klammert sich der Zuschauer an den
einzigen Menschen der dieses bedingungslose Feuern lodern lässt, an
Agent John Luther. Auch in dieser Staffel wieder herausragend
verkörpert von Idris Elba.
Ein weiterer Vorteil der zweiten Season
ist, das der Serie ein Ruf vorauseilt. Durch das in Staffel 1
gesehene fühlt sich das Publikum zu keiner Sekunde mehr sicher was
den Verlauf des Formats betrifft. Die Schicksalsschläge werden
nahezu schon erwartet, man traut dem Ableger nicht mehr über den Weg
und dieser Punkt macht das ganze Erlebnis noch ein ganzes Eck
nervenaufreibender.
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Das Ermittlerteam wird in den neuen
Episoden kaum merklich verstärkt. Hier lässt Staffel 2 ordentlich
federn. Einzig zu erwähnen ist hier noch Dermot Crowley, der als
Martin Schenk eventuell ein wenig im Gedächtnis bleiben könnte,
ansonsten sind die altbekannten Idris Elba und Warren Brown, die
einzigen welche die Sympathien der Agency hochhalten.
Wie schon erwähnt geben sich die
Macher aber auf der gegenüberliegenden Seite keinerlei Blöße. Die
Verbrecher werden deutlich sorgfältiger gezeichnet. Hier ist man
kreativ, man ist innovativ, man legt hier keine Fälle vor die man
schon einmal gesehen hat, sondern baut ein neues Konstrukt auf und
lässt Luther circa neunzig Minuten lang jagen. Die Produzenten
wollen das beide Seiten für Aufsehen sorgen, dass das Leuchten in
den Augen der Zuschauer heller und heller wird. Genau zum richtigen
Zeitpunkt haben die Ideengeber gemerkt, das Luther die Serie zwar
allein tragen könnte, aber keinesfalls alleine zu einem noch höheren
Unterhaltungserlebnis hätte schleppen können. Hier hat man neue und
richtige Akzente gesetzt und somit genau den richtigen Weg
eingeschlagen.
Es bleibt abzuwarten wie die dritte
Staffel funktionieren wird. Mit leistungsstarken Darstellern,
kreativen Köpfen und einem offensichtlich äußerst klugen Team im
Rücken scheint LUTHER allerdings sein Potential noch weiter
ausschöpfen zu können. Es bleibst spannend, zuversichtlich kann man
jedoch sein.
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