©BBC Drama Productions |
Auch in Staffel 3 wütet Agent John
Luther wieder durch die engen Gassen der Londoner Innenstadt und
verfolgt sein Ziel Serienkillern und Psychopathen das Leben schwer zu
machen. Mit seinem treuen Partner Justin Ripley, geht es fortan
wieder auf Verbrecherjagd und Überlebenskampf. In einem Sumpf aus
Fetischismus, Verrat und geladenen Schrotflinten, kann jede Sekunde
deine letzte sein. Eine schwierige Phase im Leben des John Luther
nimmt ihren Lauf, gerät er doch dieses Mal auch noch in das
Fadenkreuz seiner eigenen Leute, die intern gegen ihn ermitteln.
Alles scheint sich gegen ihn verschworen zu haben, doch Luther wäre
nicht er selbst, gäbe er sich kampflos geschlagen. Schon gar nicht
wenn der zarte Glanz der Liebe wieder am Horizont zu funkeln scheint.
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Ja LUTHER ist wieder gekommen. Wieder
marschiert er in straffem Gang über den Asphalt der britischen
Hauptstadt, wieder mit wehender Krawatte vor der Brust, wieder mit
jeder Menge Ärger am Hals, wieder unerschütterlich fokussiert,
wieder bringt ihn nichts von seinem Weg ab.
Die Frage war ganz klar ob LUTHER sein
Potential noch weiter ausschöpfen kann, ob die Macher neue positive
Reize setzen können, ob Sam Miller noch effektiver, noch
schockierender, noch spannender inszenieren kann. Diese Frage lässt
sich nach vier weiteren herausragenden Folgen ohne Zweifel bejahen.
Die Serie schafft in Sachen Spannung einen Höhepunkt zu erreichen,
der in der gesamten Serienlandschaft nur schwer seinesgleichen finden
dürfte. LUTHER wird nie eine Serie der ganz großen Gefühle sein,
aber das ist auch bei weitem nicht Ihre Intention. Der Wille der
Macher ist es den Zuschauer zu schockieren, ihn in einen Zustand der
Sprachlosigkeit zu versetzen, ihm den Wunsch des Erblindens in
manchen Fällen sogar schmackhaft zu machen. Und genau dieser Wille
wurde in die Tat umgesetzt. Noch skrupelloser, noch aggressiver und
noch kompromissloser geht die Serie weiter ihren Weg Richtung großes
Finale ohne dabei nach Links und Rechts zu schauen oder auf
Sympathien für bestimmte Personen zu achten.
Die noch härtere Gangart ist aber nur
Einer der Drei Hauptgründe, warum genau LUTHER in der dritten Season
einen weiteren Sprung in Puncto Qualität und Entertainment machen
konnte. Der zweite Grund ist Elliot Cowan aka Tom Marwood. John
Luthers letzter Gegenspieler, John Luthers gefährlichster
Gegenspieler, John Luthers Nemesis. Marwood ist insofern, der
einprägsamste ´Bösewicht´, das er der Serie einen moralischen
Anstrich verpasst. Wie hat der Kodex eines Polizisten auszusehen,
Marwood verkörpert die Kritik gegenüber dem Gesetz und Elliot Cowan
spielt diese Figur auf einem unglaublichen Niveau. In einem Strudel
aus Selbstjustiz, Verständnis und Pflichtbewusstsein, bilden die
Folgen 3+4 das dramaturgische Highlight in drei Saffeln LUTHER.
Grund Nummer Drei ist David O´Hara,
der den DSU Agenten George Stark spielt und in Staffel 3 auf John
Luther angesetzt wurde und diesen wegen seiner fragwürdigen
Ermittlungsmethoden dingfest machen soll. O´Hara symbolisiert im
Endeffekt eine riesige, stabile Wand. Eine Wand der Luther nicht zu
gewachsen zu sein scheint. Die erste Figur der Luther nicht Stand
halten kann, der Wirbelwind, der Luther niemals war, niemals sein
konnte. David O´Hara schnappt sich somit gleichzeitig auch die Krone
für das stärkste Schauspiel in der dritten Season. Undurchsichtig,
mysteriös und unfassbar kühl und berechnend. Die Figuren Marwood
und Stark sind die zwei Garanten für den wahnsinnigen Endspurt
dieser Crime-Serie.
Auch Idris Elba überzeugt wieder mit
aufopferungsvollem Spiel und tollen Szenen, muss sich aber von der
Relevanz und von Seiten der Szenen auf den vierten Platz noch hinter
Warren Brown verdrängen lassen, dessen Momente in der Serie
unvergesslich sind. Selten wurde Aufrichtigkeit, Menschlichkeit und
Unscheinbarkeit so stark in einem Charakter festgehalten und
verfilmt, wie in DSI – Agent Justin Ripley.
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Staffel 3 ist ein ungemein
atmosphärischer Ableger des Franchises, der mit der ersten Szene,
mit der ersten Folge dem Zuschauer klar gemacht hat, das dieses
Finale etwas ganz großes wird. Kahl, trostlos, geniales Schauspiel
und sorgfältig und interessant gezeichnete Figuren machen LUTHER
letztlich zu einem sorgsam abgerundeten Spektakel, das zu keinem
Zeitpunkt Langeweile hat aufkommen lassen, und dessen explosive Fälle
die Serie ohne Mühe zum besten Crime- Format avancieren lassen. Wer
Spannung liebt, wird LUTHER verehren!
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