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Bekanntlich führen ja
alle Wege nach Rom. Woody Allen versammelt in TO ROME WITH LOVE ein
Ensemble, die auf mehr oder weniger kuriosen Wegen in der Hauptstadt
Italiens landeten.
Da wäre zum Beispiel die
Touristin Hayley, die sich in den Einheimischen Michelangelo verliebt
und nun die Familien vereinen zu versucht. Da wären Antonio und
Milly, die ihre Flitterwochen in Rom verbringen um zum einen ihre
Hochzeit zu feiern, zum anderen aber auch Chancen für die Zukunft
wittern. Da sind Jack und Sally, deren Beziehung durch die Ankunft
von Sally´s bester Freundin Monica auf eine harte Probe gestellt
wird. Da ist auch noch John Foy, der als junger Mann an diesem Ort
eine wunderschöne Zeit erlebt hat und nun zurückkehrt um
vergangenes Revue passieren zu lassen. Und da wäre auch noch
Leopoldo Pisanello, der unerhofft zu einer Berühmtheit wird und sich
mit Sonnen- und Schattenseiten des Glanz und Glamour
auseinandersetzen muss.
All diese Personen haben
eins gemeinsam – Rom.
Es ist schon erstaunlich
wie unkonventionell die Projekte Woody Allens auf den Zuschauer
wirken. Wie er es schafft solch simple Geschichten, solch simple
Dinge immer wieder so sehenswert daherkommen zu lassen. Getreu dem
Motto dass das interessanteste immer noch das Leben selbst ist,
fuchtelt er gekonnt an seinem zu Hause, der Kamera, herum.
Was am Ende dabei
herumkommt ist ein Film, der dem Beobachter ein sonniges Gefühl
beschert. Ein Schmunzeln, ein Freuen, ein Lachen. Allen konzentriert
sich hier auf eine sorgsam aufgebaute Feel Good – Atmosphäre,
statt mit dem dunklen Zauberstab der Dramaturgie umher zu wedeln.
Kein Tiefpunkt, keine Depression, einfach nur Leben. Er zeigt dass
das schönste auf dieser Welt noch das Leben selbst ist und dieses
Aufzeigen ist eine Gabe, die Woody Allen zu etwas ganz Besonderen
macht. Hinter jeder Ecke, in jedem Winkel können Überraschungen auf
den Menschen warten. Unverhofft kommt oft. Ob das nun der Besuch
einer bezaubernden Prostituierten, das Erlangen plötzlicher
Berühmtheit oder das Kennenlernen eines Filmstars ist. Das Leben
steckt voller Überraschungen.
Das kleine große Manko
an TO ROME WITH LOVE ist, das Allen es nicht schafft den gesamten
Flair Roms so unverwechselbar einzufangen, wie er es beispielsweise
in MIDNIGHT IN PARIS tat. Klar, den Duft des Kaffees kann man
förmlich durch den Bildschirm riechen, dennoch hat das gewisse Etwas
gefehlt, das diesen Streifen zu einer herausragenden Reise durch eine
sehenswerte Stadt macht. Zu wenig Kulissen, die man mit Rom in
Verbindung bringt. Der Film spielt häufig an Orten, die nicht von
Interesse sind. Neben all den sympathischen Figuren und
Schauspielern, all den netten Geschichten und Erlebnissen fehlt TO
ROME WITH LOVE der gewisse Grad an Kultur und Romantik um ihn zu
einem Außnahmefilm emporsteigen zu lassen.
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Neben seiner Regiearbeit
leistet Woody Allen in seinem Werk rund um die ewige Stadt auch eine
ordentliche Schauspielarbeit. Mit seiner drolligen Figur des
Opernregisseurs Jerry liefert er ein weiteres Highlight ab. Neben ihm
können vor allem Roberto Benigni als Leopoldo Pisanello, Alec
Baldwin und Ellen Page überzeugen. Eine verhältnismäßig
durchschnittliche Leistung zeigt hier Jesse Eissenberg, der in der
wenigen Screentime nicht über einen zurückhaltenden Eindruck
hinauskommt.
Wenig verwunderlich ist
es, dass Charakterzeichnung und Charaktertiefe sehr spärlich
ausfallen. Allen konzentriert sich hier auf wirkungsvolle
Kurzgeschichten und die Stadt Rom und macht aus dieser Tatsache auch
keinen Hehl.
Unterm Strich entsteht
eine Vielzahl an Storys denen der Zuschauer angenehm leicht folgen
kann, denen zu keinem Zeitpunkt die Puste ausgeht und denen man stets
mit einem lachenden Herzen zusehen kann. Kleine und große
Missgeschicke die passieren. Harmlose und bedeutende Entscheidungen
die getroffen werden. Zu jederzeit ist TO ROME WITH LOVE sehenswert
aber nicht annähernd perfekt. Während die verschiedenen Erzählungen
zum Highlight des Filmes avancieren, bleibt Rom an sich erstaunlich
blass, Atmosphäre fehlt hier an entscheidenden Stellen. Letztlich
überzeugen dennoch die ausgeglichene und positive Aura, sowie ein
fröhlich aufgelegtes Schauspielerensemble, sympathische Figuren und
Geschichten, die nur das Leben schreiben kann.
Bewertung: 06/10
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Genre: Komödie
Originaltitel: To Rome With Love
Regisseur: Woody Allen
Darsteller: Jesse Eissenberg, Ellen Page, Woody Allen, Alec Baldwin, Penélope Cruz, Roberto Benigni
Erscheinungsjahr: 2012
Produktionsland: Italien, Spanien, USA
Laufzeit: 112 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 0
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