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„For
all my education, accomplishments and so-called wisdom, I can't
fathom my own heart.“
Hannah und ihre zwei Schwestern Lee und
Holly verbinden eine Menge Personen miteinander. Da wäre Elliot, der
Mit Hannah verheiratet ist aber seit geraumer Zeit eine starke
Zuneigung für Lee empfindet. Da ist Mickey, der mit Hannah
verheiratet war und nun mit ihrer zweiten Schwester Holly
sympathisiert. Da gibt es Frederick, dessen einziger Draht zur
Außenwelt Lee ist. Der Maler hegt einen enormen Groll gegen die
Gesellschaft. David, April, Paul, Norma. Alles Namen die in
Verbindung stehen, doch wie? Wie entwickeln sich diese zahlreichen
Verstrickungen? Wie reagieren Menschen auf gewisse Dinge? Welche
Entscheidungen treffen Menschen, wenn diese von elementarer
Wichtigkeit für die Zukunft sind?
HANNAH UND IHRE SCHWESTERN darf sich
zweifelsohne über zahlreiche lobende Kritiken freuen. Unmengen an
Lobeshymnen prasselten auf den Streifen ein, der 1986 das Licht der
Welt erblickte. Drei Oscars von den Sieben Nominierungen konnte die
romantische Komödie einheimsen. Die reifste Arbeit Allen´s soll man
hier zu sehen bekommen, der komplexeste Film Allen´s wird hier
angekündigt. All diese Fakten, Meinungen und Zahlen lassen in der
Folge auf ein Meilenstein in der romantischen Komödie hoffen, wenn
nicht sogar auf das Meisterwerk Allen´s. Doch all das kommt einem
wie ziemlicher Blödsinn vor, wenn man nach der vergangenen Laufzeit
die Credit´s über den Bildschirm flackern sieht.
HANNAH UND IHRE SCHWESTERN ist zwar
doch noch ein gutes Stück davon entfernt um sich als Flop abtun
lassen zu müssen, dennoch muss sich Allen hier einige Kritikpunkte
gefallen lassen. Denn von Perfektion oder seinem eigenen Meisterwerk,
der Krone seiner Filmographie, ist dieses Projekt doch einige Meter vorbei geschrammt.
Nehmen wir einmal die Trägheit des
Streifens als Beispiel. Die gesamte erste Hälfte des Filmes wirkt
wie eine einzige Farce, führt man sich die anerkennenden Worte vor
Augen, die über den Film verloren wurden. Allen´s Wortwitz, seine
Situationskomik, ja selbst seine Schauspielleistung wirkt bei weitem
nicht so agil, flexibel und letztlich komisch, wie wir es aus anderen
Arbeiten von ihm gewohnt sind. Der Film trügt in dieser Hinsicht
eindeutig, so scheint er sich doch recht eindeutig für den Weg der
Tragik entschieden zu haben. Der Handlungsverlauf deutet recht früh
in Richtung des Dramas, zwar durchaus begleitet von einigen
Schmunzlern und Lachern, wie sie nur Allen glaubwürdig in solch
dramaturgische Gefilde einzugliedern weiß, aber dennoch eher auf
Konfrontation gepolt. Die Konsequenz fehlt mit
fortgeschrittener Laufzeit jedoch. Der sich lang anbahnende Crash,
die Explosion der Entscheidungen der Protagonisten, die sich für
gewöhnlich in den finalen Szenen eines Filmes entlädt, fällt
völlig flach. Auf der einen Seite sicherlich oftmals realistisch und
authentisch. Ja, vielleicht sogar ungemein riskant. Auf der anderen
Seite langatmig und enttäuschend, hat man die gesamte Laufzeit nicht
genutzt um Highlights zu setzen, auch Höhepunkte welche erst im
Nachhinein zu solchen werden sind schwer bis unmöglich aufzufinden.
Was HANNAH UND IHRE SCHWESTERN somit
falsch macht, ist die Gruppendynamik, welche Allen zwar langsam aber
dennoch sehr akkurat und mit viel Feingefühl ins Rollen gebracht
hat, einfach so verpuffen zu lassen und anstelle dessen ein freudiges
Gefühl gegen Schluss entwickeln will, was so völlig in die Hose
geht.
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Vorteil dieser Art der Inszenierung ist
sicherlich, der bewahre Realismus. Genauso oft wie sich der Mensch
von der Versuchung leiten lässt, hört dieser auch auf seinen
Verstand. Nicht jede Zwickmühle eskaliert, nicht jeder Fehler wird
offengelegt, nicht jeder Betrug entlarvt. Allen nimmt auf diese
Tatsache Rücksicht, integriert diesen in seinen Streifen und führt
sein Publikum so zumindest ein wenig an der Nase herum.
Die Bilder New Yorks, ein weiterer
Liebesbeweis an seine Stadt, werden in diesem Projekt letztlich nur
in seltenen Fallen so ausdrucksstark eingefangen wie beispielsweise
in MANHATTAN. Auch hier lässt der Regisseur ein wenig Federn.
Die Schauspielerischen Leistungen sind
natürlich unbestritten absolute Spitzenklasse. Allen voran Michael
Caine und Woody Allen tragen diesen Aspekt sehr deutlich nach außen.
Auch Mia Farrow weiß sehr zu gefallen. Letztlich führen alle Fäden
auf irgendeine Weise zu ihrer Figur der Hannah, und dennoch spielt
sie ganz unscheinbar und zurückhaltend. Kann so ein gewisses
Mysterium um ihre Person kreieren und den Zuschauer damit zeitweise
faszinieren.
HANNAH UND IHRE SCHWESTERN ist ein
Projekt das man sich sehr gut ansehen kann. Die teilweise sehr
langatmige erste Hälfte, wird von einer ordentlichen zweiten Hälfte
ausgeglichen. Trotzdem bekommt der Zuschauer das Gefühl, dass HANNAH
UND IHRE SCHWESTERN die gesamte Laufzeit über auf der Suche nach
sich selbst ist. Es kommen viele Facetten zu Gesicht. Die Komödie,
die Tragödie, das Drama. Kultur, Koks, Architektur, Landschaften.
Der Film ist ein prallgefülltes Paket mit allerhand Zutaten und im
Gegensatz zur typischen romantischen Komödie Allen´s, kann sich
diese hier kein genaues Profil verschaffen. Sie bleibt zu flexibel
und zu wenig geradlinig. Trotz der sehr gut ausgearbeiteten
Charaktere, der genialen Verknüpfung der Beziehung dieser kann Woody
Allen kein großes Finale erzeugen und hat hier zumindest für meine
Begriffe mit der Inszenierung einen Griff ins Klo getätigt. Das kann
er deutlich besser, wenngleich HANNAH UND IHRE SCHWESTERN insgesamt
ein ordentlicher Film ist, der lediglich an der hohen
Erwartungshaltung und seinem verschenkten Potential scheitert.
„God,
she's beautiful. She's got the prettiest eyes. She looks so sexy in
that sweater. I just want to be alone with her and hold her and kiss
her and tell her how much I love her and take care of her.“
Bewertung: 06/10
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Genre: Komödie, Drama
Originaltitel: Hannah and her Sisters
Regisseur: Woody Allen
Darsteller: Woody Allen, Barbara Hershey, Carrie Fisher, Michael Caine, Mia Farrow, Dianne Wiest
Erscheinungsjahr: 1986
Produktionsland: USA
Laufzeit: 103 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12
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