© Twentieth Century Fox |
„Chapter
One. He adored New York City. He idolized it all out of proportion.
Eh uh, no, make that he, he romanticized it all out of proportion.
Better. To him, no matter what the season was, this was still a town
that existed in black and white and pulsated to the great tunes of
George Gershwin. Uh, no, let me start this over.“
Isaac
Davis hat wahrlich eine verkorkste Phase zu überstehen. Seine
Ex-Frau verlässt ihn für eine andere Frau und obendrauf ist sie der
festen Überzeugung ein Buch über ihre verpfuschte Ehe zu
veröffentlichen. Seine momentane Liebelei führt er mit einer
17-jährigen und seinen Job schmeißt Isaac auch über Bord. Sein
bester Freund Yale führt eine heimliche Affäre mit Mary und
scheinbar scheint nichts auf dieser Welt für Isaac Bestand zu haben.
Doch als er und ausgerechnet Mary sich annähern entdeckt der
quirlige New Yorker endlich wieder einen Lichtblick am Horizont.
New
York, die Stadt die niemals schläft. Täglich laufen einem
unbekannte Gesichter über den Weg, massenweise. Vielleicht hat man
sie schon einmal gesehen, viel wahrscheinlicher ist jedoch das dem
nicht so ist. Ob die abgedroschene Phrase ´verloren gehen im
Großstadtdschungel wahrlich so abgedroschen ist kann man zumindest
bezweifeln. Fakt jedoch ist das sich ein Mensch zumindest was
Beziehungen betrifft doch nie wirklich sicher sein kann. Vielleicht
läuft irgendwo da draußen ein Mensch herum zu dem man eine noch
engere Freundschaft aufbauen kann, vielleicht gibt es irgendwo da
draußen ein Mädchen deren Seelenverwandtschaft noch unbestrittener
ist. Hin- und hergerissen von diesen Bedanken ist auch unser
Protagonist in MANHATTAN, stellt dieser Streifen doch das
Schnelllebige Wesen der Welt zur Schau. Zwar auf ruhige und
beschauliche Weise, dennoch lässt sich das wahre Gesicht hinter des
Gesamten Produkts leicht entdecken.
Gerade
für Jugendliche und Heranwachsende ist es immer wieder interessant
zu sehen wie sich gestandene Personen in der Gesellschaft
zurechtfinden. Bis auf Job, Niederlassung, sprich Existenz,
sicherlich ein unheimlich wichtiger Teil des Lebens, haben sie aber
dennoch mit denselben Problemen zu kämpfen. Eine universelle Antwort
für das erfolgreiche Bestehen im Alltag, für den Umgang mit Frauen,
für das generell richtige Verhalten in zwischenmenschlichen
Beziehungen gibt es nicht und je älter eine Person wird, ängstigt
sie wohl genau diese Erkenntnis. All die Lebenserfahrung und in
manchen Belangen immer noch kein Stück weiter. MANHATTAN schafft es
mit der Figur der Tracy eben diese Erkenntnis perfekt in Szene zu
setzen. Gespielt von Mariel Hemingway ist sie die 25 Jahre jüngere
Partnerin Isaacs. Sie ist 17. Unscheinbar an den Rand gedrängt, wird
sie von den zwanghaften Intellektuellen New Yorks, ja sogar von ihrem
Partner selbst, nicht ernst genommen. Sie wird belächelt, für ihre
kindischen Wünsche und Träume auf den Kopf getätschelt. Eine reine
Trotzreaktion, ein reiner Schutzreflex. Tatsächlich agiert sie
mindestens auf Augenhöhe, öffnet in vielen Fällen ihrem Gegenüber
sogar die Augen. Sie verkörpert die Tatsache, dass sich viele
Probleme auch mit dem Alter nicht ändern. Das Erfahrung in neuen
Situation nur bedingt hilft.
Vor
der pulsierenden Kulisse New Yorks präsentiert uns Woody Allen in
schwarzweißen Bildern den täglichen Kampf verschiedener Individuen
mit ihrem Leben. Mit gewohnter Stilsicherheit und in typischer Manier
zeigt er dem Zuschauer ein Stadtpanorama auf, das Lichtblicke und
Schattenseiten zugleich zulässt. Am einen Tag ist die Welt
grauschwarz, am anderen rosarot. Jeder kennt es, jeder liebt es,
jeder verflucht es. In diesem Kontext kommt die
Schwarzweiß-Verfilmung sehr zur Geltung und unterstreicht diesen
Umstand. Jeder ist sich selbst der nächste und der der es nicht ist
wird bestraft. Ein Spiegelbild der Gesellschaft um das Jahr 1979,
welches heute wie damals absolut zutreffend ist. Auch hier lässt
sich wieder erkennen das Probleme dieselben bleiben. Egal ob Jung und
alt, egal ob 1979 oder 21. Jahrhundert.
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Mit
ruhiger Kameraführung und einem ebenso ruhigen Score,
veranschaulicht Allen das lebendige Dasein einer Stadt. Die Kinder
besuchen die Schule, die Erwachsenen unterhalten sich über Kunst ,
die Verliebten begehen Ehebruch oder halten an der romantischen Idee
fest. Jeder geht seinen Weg, doch alle zusammen oder durcheinander.
Woody
Allen als Schauspieler ist wie immer. Anhänger werden es lieben, der
Rest folgt dem jugendlichen Grundsatz ´Haters gonna hate´.
Schauspielere Glanzleistung bleibt aber unbestritten die der
blutjungen Mariel Hemingway. Die Enkelin des berühmten Ernest
Hemingway verdient sich mit dieser Arbeit absolut zu Recht die
Oscar-Nominierung für die beste Nebendarstellerin. Mit wenig
Screentime, wie schon erwähnt an den Rand gedrängt, bietet sie hier
ihren deutlichen älteren Kollegen Paroli und überflügelt diese
obendrauf nahezu in jeder Sekunde in der sie zu sehen ist. Ganz
großes Kino liefert sie in ihrer wahrscheinlich besten Phase ihrer
Schauspielkarriere ab. Eine weitere Parallele zu Woody Allen.
MANHATTAN
ist Allens Handschrift in Perfektion. Er ist ein Alleskönner und
manifestiert mit diesem Projekt sein Denkmal in der Filmlandschaft.
Ein Kunstliebhaber, der aus der Filmgeschichte nicht wegzudenken ist
und mit dieser Abhandlung über das tägliche Leben einen weiteren
Bedeutenden Film in seiner Filmographie erschaffen hat.
MANHATTAN
ist ein visualisierter Traum und Alptraum. Doch auch wenn es der
Mensch oft nicht wahrhaben will. Das Leben geht immer weiter, solange
die Augen sich nicht schließen, gibt es oftmals zum Glück kein
entrinnen. Das ist gut so, und eben genau das vermittelt auch
MANHATTAN. Chapeau, Woody Allen!
„You
have to have a little faith in people.“
OT: Ich wollte euch hier mal Bescheid geben - wir werfen euch ein "Blogstöckchen" an den Kopf. (http://planetofpictures.blogspot.de/2014/05/5-bucher-fur-2014.html)
AntwortenLöschenWenn ihr mitmacht, würde uns das freuen. :)
Gruß, Charlie (im Auftrag von Planet of Pictures)
Na da bedanke ich mich doch im Namen von City of Cinema recht herzlich. Wird die Tage auf jeden Fall erledigt. Mal schauen wer von den anderen beiden Chaoten noch Lust hat :)
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