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"Why
do things that start off so promisingly always have a way of ending
up in the dump?“
Vier
Autoren, ein Grundszenario. Einer der Vieren auf Tragödien
spezialisiert, ein anderer auf Komödien. Fortan bilden die Beiden
zwei Geschichten. Eine Tragödie, eine Komödie. Ist
die Welt nun eher tragisch oder lustig? Ist Melinda eine gescheiterte
Existenz oder eine leidenschaftliche Sexpartnerin? Ist die Ehefrau
eine Regisseurin oder ist ist sie Lehrerin? Ist der Ehemann ein
unsympathischer oder sympathischer arbeitsloser Schauspieler? Geht
die Geschichte gut aus, geht sie schlecht aus? Alles Fragen die sich
dieser Film stellt. Doch auf seinem Weg diese Fragen zu beantworten
muss wohl jeder feststellen, dass die Grenzend fließend verlaufen
oder in manchen Fällen überhaupt nicht vorhanden sind.
MELINDA
UND MELINDA ist ein interessantes Filmprojekt, wenngleich nicht
innovativ genug um es als Experiment zu betiteln aber durchaus ein
neuerliches Resultat Allen´s genialen Freigeistes, seiner blühenden
Fantasie, seiner filmischen Authentizität. Eine Vorlage wird in zwei
verschiedenen Fassungen gezeigt. Abwechselnd, Schritt für Schritt.
Woody
Allen´s Steckenpferd, die romantische Komödie. Die Dramaturgie
gepaart mit dem amüsanten Wortwitz, der Situationskomik. In MELINDA
MELINDA spaltet er dieses Gesamtprodukt, welches ihn zu dem gemacht
hat was er heute ist, in seine Einzelteile und lässt jede Zutat für
sich spielen. Insofern ist es absolut schwachsinnig zu behaupten das
die tragische Version der Geschichte ein Witz wäre, und der
komödiantische Teil nicht komisch wäre. Erst einmal spiegelt dieses
Faktum exakt die Absicht Allen´s wieder. Aufzeigen wie gering die
Unterschiede doch sind, wie gleich sich Licht-und Schatten bei
genauerem hinsehen eigentlich sind. Aber letztlich ist es nur
logisch, dass die Inszenierung nicht auf höchstem Niveau sein kann
wenn im einen Handlungsstrang, alles auf düster und hoffnungslos
getrimmt werden soll und im anderen Handlungsstrang die Welt eine
rosarote Brille aufhaben soll. Hier muss der Zuschauer auf Allen´s
Nachricht achten. Auf die geniale Art und Weise wie er Protagonisten
in beiden Geschichten in dieselben Situationen bringt, wie er
veranschaulicht wie nah Glück und Unglück beieinander sind.
Zeitversetzt treten dieselben Probleme auf. Zeitversetzt werden
dieselben Taten begangen. Zeitversetzt erhält der Mensch dieselben
Erkenntnisse. Alles eine Frage der Zeit, nicht der Ansicht.
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Allen
inszeniert seine Grundidee, seine Kernaussage zwar recht clever und
geschickt. Verpasst es jedoch dem Anfang die nötige Würze zu
verleihen. Bis die simplen Geschichten das Interesse des Zuschauers
Geweckt haben ist eine gewisse Zeit vergangen. Die Komödie braucht
noch ein Stück weit länger als die Tragödie und kann auch über
die gesamte Laufzeit nicht so punkten wie es die tragische Form des
´Melinda-Plots´ zu schaffen vermag. Sie dient vor allem als
Vergleichselement mit einem gut aufgelegten Will Ferrell und hat
womöglich das Problem, dass die Geschichte in Grundzügen das
wiedergibt was uns die vorige Geschichte immer wieder präsentiert.
Die Settings wiederholen sich, die Figuren bleiben im Endeffekt
dieselben mit verschiedenen Charaktereigenschaften auch wenn diese
keinerlei Auswirkung auf die Geschichte an sich haben. Wieder ein
Beweis, dass Tragödie und Komödie sehr nah beieinander liegen.
In
weiteren Rollen finden sich Radha Mitchell, welche die Melinda
verkörpert und somit natürlich unter Beweis stellen kann, dass sie
eine wandlungsfähige Schauspielerin ist. Dies hat sie getan, zu mehr
hat es allerdings nicht gereicht. Ebenfalls an Bord befindet sich
Chiwetel Ejiofor, der zwar erst recht spät seinen Auftritt bekommt,
aber ab diesem ungemein präsent ist und seinen Schauspielkollegen
und vor allem seinen Schauspielkolleginnen die Show stiehlt.
Woody
Allen schafft es auch in MELINDA UND MELINDA eine deutliche Botschaft
zu hinterlassen. Das Schicksal und dessen Schläge warten hinter
jeder Ecke auf den Menschen. Egal ob in Gestalt von Freunden, Feinden
oder Geliebten. Es wartet. Es ist gänzlich egal unter welchen
Umständen, in welcher Lebenslage, es schlägt zu.
Auf
die Frage die sich der Film stellt: ´Was bestimmt unser Leben
entscheidender – die Tragödie oder die Komödie?´ gibt es
selbstverständlich keine allgemein gültige Antwort. Wie so vieles
auf dieser Welt ist diese Antwort subjektiver Natur und ob man eben
jenen Schicksalsschlägen so oder so entgegnet, bleibt jedem selbst
überlassen. Der Effekt ist derselbe. Die Bewältigung des Alltags
kann man auf verschiedene Arten vollziehen. Melancholisch, fröhlich,
jeder muss das für sich selbst entscheiden. Doch egal für welche
Weise sich der Mensch entscheidet. Vor Gefühlen wird er nie sicher
sein.
„Well,
for anybody with any imagination. You know, life is manageable enough
if you keep your hopes modest. The minute you allow yourself sweet
dreams you run the risk of them crashing down.“
Bewertung: 07/10
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Genre: Komödie, Drama
Originaltitel: Melinda and Melinda
Regisseur: Woody Allen
Darsteller: Radha Mitchell, Will Ferell, Amanda Peet, Chloe Sevigny, Chiwetel Ejiofor
Erscheinungsjahr: 2004
Produktionsland: USA
Laufzeit: 95 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 0
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