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Santiago Munez ist ein mexikanischer
Einwanderer der in Los Angeles lebt und dort beim Einwanderer-Klub
´Los Americanos Jóvenes FC´ seine Fußballschuhe schnürt. Sein
großer Traum ist es einmal mit Fußball sein Geld zu verdienen und
bei seinem Talent scheint dieser Traum nicht komplett unmöglich zu
sein. Als ihn eines Tages der ehemalige Scout von Newcastle United –
Glen Foy entdeckt, steht Santi eine große Reise bevor. Glen Foy hat
ein Vorspiel bei den Magpies organisiert und der Weg zum
Profifußball ist näher als je zuvor. Kann Santiago seine Chance
nutzen ? Und wie geht er mit den Dingen Abseits des Platzes um?
Konkurrenz, Geld, Macht und Medien. Santiago betritt eine neue
Welt...
Um eines vorweg zu nehmen: Der Film ist
tatsächlich so stumpf und öde wie es dem Plot nach den Anschein
hat. Den amerikanischen Traum zu verfilmen haben sich so einige
Regisseure zur Aufgabe gemacht. In Fällen wie SCARFACE ist das cool,
keine Frage. Da war Action, da war ein sehr stark inszeniertes Rise
and Fall – Motiv zu erkennen. Da gab es Wendungen, starke
Schauspielleistungen und Tempo waren vorhanden. Doch GOAL ist das
komplette Gegenteil. Ein Film auf fußballbegeisterte Teenies
zugeschnitten. Ohne wirkliche Probleme, auf jegliche Dramaturgie wird
verzichtet. Schicksalsschläge werden am Rande wahrgenommen und
aufgezeigt, aber nicht an den Zuschauer herangelassen. Der Film
funktioniert auf emotionaler Ebene überhaupt nicht und ist mit
Sicherheit einer der oberflächlichsten Streifen, die je das Licht
der Kinowelt erblicken durften. Nicht nur Probleme werden völlig
unzulänglich dargestellt, kein wirklicher Tiefpunkt, kein Dämpfer,
der Regisseur Danny Cannon interessiert sich nicht für das was sein
Publikum sehen möchte. Er will einen Film kreieren, der die
Jugendlichen in Scharen auf die Sessel bringt und auf keinen Fall
aneckt.
Die Folgen des Ruhms, der
Medienpräsenz, der Wandel des Lebens an sich wird hier maximal
angekratzt, Charakterzeichnung schlägt völlig fehl,
Charakterentwicklung gibt es nicht.
GOAL schrammt völlig an der Realität
vorbei, zumindest will sie diese nicht bebildern. Stattdessen wird
eine erbarmungslose Branche als Sektor dargestellt, in dem
Menschliche Werte an der Tagesordnung stehen würden. Man will die
Härte des Geschäftes zwar irgendwo auf die Leinwand bringen,
widerspricht sich aber in der Inszenierung permanent. Das Todesurteil
für jeden Film und so entwickelt sich auch GOAL zu einer Lachnummer
in dem Sinne das man den Streifen schlicht und ergreifend nicht
annähernd ernst nehmen kann.
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Wenn dann auch noch Stars wie Zinedine
Zidane, David Beckham und Raul in lässigen Smokings durch Bars
schlendern und mit der Hauptfigur plaudern ist der Teenie-Traum
perfekt. Die Stars, welche sie alle zwei Wochen, Mittwochs in der
BRAVO Sport finden, mit tollen Statistiken verziert, flimmern auf
einmal über die Kinoleinwand. Ein wahrhafter Traum. Mit diesen
Mitteln will Cannon ein positives Feedback erreichen, und anstatt ein
liebevolles Spielerportrait zu entwickeln, bedient er lieber
ausgelutschte Klischees, welche eine Lüge widerspiegeln.
Statt eine Figur auszuarbeiten, die
sympathisch und nicht so aalglatt wie Santiago Munez in diesem Film
ist, nimmt man einen Charakter ohne jegliche Authentizität und
verweigert das ältere und reflektiertere Publikum zu bedienen.
So bleibt mit GOAL letztlich ein Film
der für kleine Jugendliche kurz vor der Pubertät wohl mächtig cool
sein könnte, sonst aber keine geeignete Zielgruppe findet. Lust auf
GOAL 2 und 3 kommt selbstverständlich nicht im Ansatz auf.
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