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Soren und sein Bruder Kludd sind Tytos,
eine besonders edle Gattung der Schleiereulen. Als sie eines Abends
von fremden Eulen entführt werden, landen die Gebrüder im
Sankt-Ägolius-Internat. Hier regiert der finstere Eisenschnabel, der
das Eulenkönigreich regieren möchte, und für diesen Plan zu
düsteren Methoden greift. Während Soren seine Flucht plant, springt
sein Bruder Kludd auf das Konzept Eisenschnabels an und unterstützt
diesen. Soren´s einzige Chance ist es, die Wächter aufzusuchen.
Doch bisher gibt es nur eine Legende, die die Existenz dieser
Organisation behauptet...
Zack Snyder, ein Garant für typische
Männerfilme. 300, MAN OF STEEL oder auch WATCHMEN gingen auf sein
Konto. Ein Mann für testosterongeladene Action, ein Mann für Blut,
Haut und Leidenschaft. Genau dieser Mann versuchte sich im Jahr 2010
am 3D-Animationsfilm DIE LEGENDE DER WÄCHTER. Ein Film, in denen
flauschige Schleiereulen ein wildes Abenteuer erleben. Ein Film,
indem es um Familie geht, um Vertrauen, um Zugehörigkeit. Um Stärke
und Schwäche.
Ein kompletter Kontrast zu seiner
gesamten Filmographie möchte man meinen, doch genau dies ist nicht
der Fall. Snyder versieht den Film mit seiner typischen Handschrift
und macht ihn so zu einem animierten Erlebnis, das man so nicht alle
Tage zu Gesicht bekommt.
Das Animations-Genre wird wohl seit
Anbeginn der Zeit ein wenig belächelt, und in zu seltenen Fällen
ernst genommen. Dabei wissen wir nicht erst seit FINDET NEMO, oder
TOY STORY, das die Herren Pixar und wie sie alle heißen, Meister
darin sind Emotionen zu transportieren und die Streifen mit einer
Detailverliebtheit zu produzieren, wie sie in keiner anderen Sparte
vorzufinden ist.
Zack Snyder nimmt sich mit DIE LEGENDE
DER WÄCHTER ein Projekt zur Brust, das oberflächlich betrachtet
wohl wie ein Fremdkörper in seinem Schaffen wirkt. Dennoch taucht er
mit diesem Werk in derart dunkle Regionen ab, das dem jungen Publikum
wohl der ein oder andere Alptraum mit auf den Weg gegeben worden sein
dürfte. Denn Snyder scheut sich nicht, das Feuer lodern zu lassen,
er scheut sich nicht die Eulen mit metallenen Klingen aufeinander
losgehen zu lassen. Er verwandelt eine kindliche Idylle in ein
Schlachtfeld. Er vermischt traumhafte Erlebnisse eines sympathischen
Protagonisten mit der blanken Wut eines grässlichen Antagonisten.
Ein Aufeinandertreffen, das eine ordentliche Wirkung hinterlässt,
sodass die FSK 6 – Altersbeschränkung höflich ausgedrückt etwas
zu wohlwollend ausgefallen ist. Denn wann immer eine auf irgendeine
Weise kinderfreundliche oder schöne, freundliche Gattung, in diesem
Fall die Eule, im selben Atemzug in ein böses und hassenswertes
Licht gerückt wird, hinterlässt das eine Narbe in den Gedanken
eines Kindes. Jeder wird so ein Erlebnis sein eigen nennen können.
Ein weiterer negativer Aspekt ist das
unharmonische Zusammenspiel des Soundtracks mit der Handlung und der
Inszenierung des Regisseurs. Sehr unpassende Stimmungswechsel, die
häufig die mühsam aufgebaute Atmosphäre töten und im Keim
ersticken. Hier lässt DIE LEGENDE DER WÄCHTER deutlich federn.
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Ansonsten besticht der Streifen durch
traumhafter. Snyder weiß wie er seine kleinen Flug-Freunde perfekt
in den Wellen einsetzt, wie er sie durch Unwetter gleiten lässt,
durch Flammenmeere. Die Bebilderung hat schon beinahe eine
hypnotisierende Wirkung. Sie ist meisterlich, und zeigt was man aus
dem Animations-Genre in optischer Hinsicht alles herausholen kann.
Ansonsten ist DIE LEGENDE DER WÄCHTER
eine wunderschöne Fabel, die uns auf die Seite der vermeintlich
Schwächeren zieht. Die uns die wahren, schon so oft gezeigten Werte
vor Augen führt und für einige Minuten wieder das Kindliche Wesen
in Uns erweckt.
DIE LEGENDE DER WÄCHTER bietet
sympathische Figuren, denen man bei ihrem Kampf, bei ihrem Abenteuer
gerne zur Seite steht. DIE LEGENDE DER WÄCHTER besitzt Witz, und
trägt das Herz am rechten Fleck.
Zack Snyder kann Animationskino, wenn auch düsteres.
Bewertung: 07/10
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Genre: Animationsfilm
Originaltitel: Legend of the Guardians: The Owls of Ga´Hoole
Regisseur: Zack Snyder
Synchronsprecher: Jim Sturgess, Emily Barclay, Geoffrey Rush, Joel Edgerton, Hugo Weaving, Hellen Mirren
Erscheinungsjahr: 2010
Produktionsland: USA, Australien
Laufzeit: 93 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 6
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