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Als Fidel Castro den Hafen von Mariel
öffnet und die Kubaner in die USA schippern lässt, können die
Amerikaner höchstens nur erahnen wie viele Kriminelle diese Tatsache
in ihr Land spült. Einer der Ex-Sträflinge ist Tony Montana, ein
harter Hund. Kein Mensch der sich mit wenig zufrieden gibt, er will
die Welt. Schon nach kurzer Zeit, hat sich Montana auf den Straßen
Miamis einen Namen gemacht und ist eine große Nummer im
Drogengeschäft der Großstadt. Als rechte Hand des Drogenbarons
Frank Lopez verfolgt er unermüdlich seinen Weg an die Spitze.
Schnelles Geld, Kokain und Frauen. Das Leben welches sich Montana
schon immer erträumt hatte. Doch je größer du wirst, desto größer
ist der Fall. Montana muss aufpassen das er nicht zu gierig wird.
Denn seine Partner sind gefährliche Verbrecher, die Loyalität auf
der Stirn stehen haben und Verrat im Kopf. Ein epochales Meisterwerk
nimmt seinen Lauf...
Von vorne weg: SCARFACE ist ein
unheimlich prägendes Werk, wie es nur selten in der Filmgeschichte
vorkommt. Nicht nur der Einfluss auf den Fortbestand des
Gangster-Genres ist erwähnenswert. Nein, auch die Folgen, welche
sich in der Hip-Hop-Kultur durch den Streifen ereignet haben,
sprechen für SCARFACE und seine Qualität. Denn hinter diesem
Projekt steht nicht nur eine fluchende Legende oder ein
verbildlichter Traum-Lifestyle. Nein, hinter dem Narbengesicht steht
ein Gangsterklassiker welcher facettenreicher nicht sein könnte und
mit Highlights um sich schießt als wäre der Film selbst sein
Hauptdarsteller – der unglaubliche Tony Montana.
Neben der eigentlichen grandiosen,
betörenden und einnehmenden Geschichte liegt eine der Stärken von
SCARFACE in der beängstigenden Anzahl an Schreckmomenten, Twists,
´Schockern´ und Actionpassagen. Schon nach 10 Minuten lässt man
die geballte Kaltschnäuzigkeit von Montana und dessen rechter Hand
Manolo auf das Publikum los. Es gibt viele denkwürdige Momente in
dieser Abhandlung der Gangster-Szene in Miami, doch der Beginn und
vor allem der Schluss bieten wohl Filmszenen die ohne falsche
Bescheidenheit zu den Besten aller Zeiten gehören.
SCARFACE besitzt eine ungeheure
Bildgewalt, eine absolute Erbarmungslosigkeit. Aber auch eine
wahnsinnige Schnelligkeit ohne zu vergessen in den entscheidenden
Momenten die Ruhe zu bewahren, um die Spannung auf die Spitze zu
treiben.
SCARFACE ist zudem brutal und nicht zu
Kompromissen bereit. Der Zuschauer wird links liegen gelassen, denn
Sympathien lässt man im eigentlichen Sinne gar nicht erst aufkommen.
Der Gerechtigkeitssinn des Publikums stumpft ab, sorgt man durch die
Handlung und die Taten der Protagonisten doch für eine
unentschiedene Meinung auf dem Kinosessel.
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Brian de Palma der mit seiner
Inszenierung eher eine Nominierung für den Acadamy Award als für
die Goldene Himbeere verdient gehabt hätte, sorgt durch die Auswahl
des Scores und sein eigenes Feingefühl im Spannungsaufbau für einen
vielseitigen Gangster-Kracher, der in der heutigen Zeit zu Recht als
Meisterwerk anerkannt wird. Mit den schnellen und sonnigen Rhythmen
Miamis im Gepäck und seiner ansatzlosen Art einprägsame Ereignisse
heraufzubeschwören, Action zu kreieren, gelingt de Palma ein
gefährlicher Mix aus Style und Verbrechen, der das Publikum ebenso
fasziniert wie mitreißt.
Ein ganz großes Talent des Regisseurs
ist es vor allem die Spannung aus dem Nichts zum explodieren zu
bringen. Ohne jegliche Vorwarnung oder musikalischer Begleitung kocht
die Atmosphäre über, was wir vor allem bei der Übergabe mit Hector
als Präzedenzfall bestaunen dürfen.
Ansonsten packt SCARFACE auch noch eine
schauspielerisches Denkmal oben drauf, denn Al Pacino zeigte schon zu
diesem Zeitpunkt warum er das Zeug zu der Schauspieler-Legende hat,
die er heute zweifelsohne ist. Mit seiner ebenso paranoiden wie
exzessiven Figur im Rücken, kann er ein Schauspiel aufziehen,
welches an Hingabe und Extase schwer zu überbieten sein dürfte. Mit
dem nötigen Fokus, ein bisschen Wahnsinn und der entsprechenden
Zielstrebigkeit etabliert sich Al Pacino an der Spitze dieses
Projektes und avanciert zum absoluten Highlight.
Unterm Strich ist SCARFACE ein
Meisterwerk wie es im Bilderbuch steht. Mit einer enormen Anzahl an
Highlights gespickt, einem grandiosen Cast, tollen Figuren und
einfach allen anderen Aspekten versehen, die das Filmherz begehrt.
SCARFACE mischt das Gangster-Genre neu
auf und prägt es auf eine Art und Weise wie es wenige Streifen
dieser Gattung bislang geschafft haben. Ein goldenes Werk in der
ewigen Chronik der Filme. Bravo!
Bewertung: 10/10
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©Genre: Gangsterfilm, Thriller
Originaltitel: Scarface
Regisseur: Brian De Palma
Darsteller: Al Pacino, Steven Bauer, Elvira Hancock, Robert Loggia, Paul Shenar
Erscheinungsjahr: 1983
Produktionsland: USA
Laufzeit: 170 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 18
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