Mittwoch, 27. August 2014

The Raid - Part 1

©Koch Media GmbH
Untergrundboss Tama ist eine lebende Legende in den dunklen Gefilden Jakartas. Seit Jahren wurde sein Hochhaus nicht mehr von der Polizei hochgenommen. Die Einheiten der Exekutive scheinen sich nicht zu wagen das Mysterium um Tama zu entlüften. Eines Tages jedoch, entschließt sich ein Sturmtrupp, das Gebäude zu säubern. Als die Zielscheibe Tama allerdings davon erfährt, befiehlt er seinen hungrigen Hochhausbewohnern gegen Belohnung den Angriff der Polizei blutig niederzuschlagen. Fortan entsteht ein Massaker, welches in dieser Form noch nicht das Licht der Kinowelt erblickt hat... bis jetzt!

Wenn es um das Genre des Actionfilms geht, scheiden sich häufig die Geister. Während ein Lager die Gewaltdarstellung, das Blut etwas eindämmen möchte, möchte das andere Lager in der Zensur keine Kompromisse eingehen, sie wollen das volle Action-Abenteuer genießen wollen. Wieder andere Zuschauer lassen sich von plumper Action ohne Herz einfangen wie sie aktuell beispielsweise in TRANSFORMERS 4 zu sehen ist. THE RAID ist genau das – etwas noch nie dagewesenes.
Da kommt ein Ableger wie THE RAID im Prinzip sehr gelegen, um ein für alle mal klarzustellen was Action ist. Von Dynamik und Kreativität geprägt, bahnt sich dieser indonesische Action-Kracher seinen Weg direkt in das Herz des Zuschauers und vor allem an die Spitze der Action-Filme.
Selten hat der Zuschauer das Gefühl, das er während der Sichtung Teil eines ganz großen Projektes ist, eines Projektes, welches auf seine Art das Rad neu zu erfinden weiß.
Das prägendste Motiv von THE RAID ist natürlich die unfassbare Kampfkunst. Hauptdarsteller Iko Uwais, der zu Beginn des Streifens noch nahezu überhaupt nicht in den Fokus gerückt wird, entwickelt sich mit Laufe der Spielzeit nicht nur zum unangefochtenen Aushängeschild des Werkes, er sorgt mit seinen Kampfszenen auch noch für eine Begeisterung im Publikum, für eine Schaulustigkeit, die vor allem den sensationellen Choreographien geschuldet ist. In einem Setting, welches jeden Menschen dieser Welt zum Klaustrophobiker machen würde, regiert er das Geschehen, bleibt die Übermacht, findet sich perfekt zu Recht und wird so zu dem Helden hochstilisiert, der er auch sein sollte. Ein ebenso sympathisch wie fähig wirkender Hauptdarsteller, der in den filmischen Extremsituationen stabil bleibt und somit nicht besser gecastet hätte werden können.
Denn was eine weitere unübersehbare Stärke von THE RAID ist, ist ohne Zweifel das Setting. Ein heruntergekommenes Wohnhaus mit zig Stöcken, welches aus engen Gängen, schmalen Zimmern und verwinkelten Verstecken seine Authentizität zieht und dem Kampfgeschehen so zu einem bedrückenden Action-Erlebnis verhilft, welches den Zuschauer zu Freude und Bewunderung verleitet.

©Koch Media GmbH
THE RAID ist wohl mit der kompromissloseste Film aller Zeiten, verflucht blutig, ohne Scheu die Kamera auf die gesamte Action zu halten. Regisseur Gareth Huw Evans sorgt für ein wahnsinniges Filmerlebnis, das sich unter anderem auch durch seinen genialen Schnitt, und die ebenso starke Kameraarbeit beweisen kann. Temporeich, mit dem Auge für den richtigen Effekt, so gehen die Produzenten zielsicher an ihre Arbeit heran und am Ende kommt ein Streifen heraus, der die Action-Welt in Schutt und Asche legt.
Sicher ist THE RAID hier und da noch etwas unausgereift, die Handlung bleibt verständlich, sinnvoll und stellt ein spannendes Szenario dar, mehr aber auch nicht. Auf Dialoge und die großen Emotionen wird gänzlich verzichten, wobei die Tatsache bestehen bleibt, das THE RAID das Potential zu etwas noch viel mächtigerem besitzt.


So zeigt das Projekt im ersten Ableger wo seine Stärken liegen, was Action wirklich bedeutet, ohne Effekthascherei, und ohne das große CGI, einfach nur kreative und spannende Kampf-Choreos, einen beeindruckenden MMA-Kampfstil und der Wille etwas zu erschaffen, das den Zuschauer erschüttert und ihn einfach nur von der Couch hämmert. Das hat THE RAID zu 100 Prozent geschafft!


Bewertung: 08/10



©Koch Media GmbH
Genre: Action
Originaltitel: Serbuan maut
Regisseur: Gareth Huw Evans
Darsteller: Iko Uwais, Pierre Gruno, Tegar Satrya, Eka Rahmadia, Joe Taslim, Ray Sahetapy
Erscheinungsjahr: 2012
Produktionsland: USA, Indonesien
Laufzeit: 97 Minuten  
Originalsprache: Indonesisch
Altersfreigabe: FSK 18

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