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Nachdem in Season 1 die Rollen klar verteilt wurden, die Figuren zueinander gefunden haben, und auch der Zuschauer zu den Figuren gefunden hat, beschäftigt sich Season 2 in der Konsequenz mit der Dynamik in den Beziehungen. Eintönigkeit soll vermieden werden und so entscheiden sich die Macher dazu, für kurze Zeit einige geradlinige Striche zu zeichnen, die das Publikum ein ums andere Mal vor seltsame Eindrücke stellen. Beispielsweise sorgt die kurzfristige Abstinenz Lilys für eine Unbeliebtheit, die der Charakter an sich nicht verdient gehabt hätte. Viele Entscheidungen scheinen somit etwas zu deutlich aus der Luft gegriffen und haben eine eher überhastete Note an sich haften. So scheinen die ersten Mängel der Sitcom im Handlungsverlauf erkennbar zu sein, was dem ganzen Spaß aber nur kurzfristig einen kleinen Abbruch tut.
Denn was Sitcoms eben so an sich haben ist der Fakt, das die Handlung eine eher untergeordnete Rolle spielt, solange sich die Produzenten und Schreiberlinge zumindest an einen gewissen Rahmen zu halten wissen. Das tun sie. Und worin sie besonders stark sind, ist das Schreiben von Lachern. Denn hier fährt HOW I MET YOUR MOTHER erneut Geschütze auf, die dem Publikum die Serie versüßen und Sympathien einbringen, die unersetzlich für solch ein Projekt sind.
Dabei liegt der Fokus in Season 2 hauptsächlich auf Robin und Marshall. Neben Barney, der immer irgendwie in der Nähe und im Mittelpunkt ist, erfährt man vor allem über eben genante Protagonisten eine Menge mehr. Dies ist auch der Tatsache geschuldet, das Hauptcharakter Ted Mosby bereits in Season 1 gründlich durchleuchtet wurde und sich das Team um Carter Bays in der Folge intensiver um die anderen Gesichter bemühen wollte.
So mausert sich vor allem Jason Segel zum heimlichen Helden, wobei man nahezu in jeder Folge einen anderen der Protagonisten mit diesem Titel küren könnte. Eine unheimliche Ausgeglichenheit im Cast, in der Charakterzeichnung und im ´Gag-Anteil´.
In den Nebenrollen lässt sich Season 2 noch deutlich Luft nach oben. Einzig die Figur des Brad kann sich über mehrere Rollen als Sympathieträger und Gewinn für die Staffel deklarieren. Ansonsten vertraut man dem alten Team, lässt wenig neues zu und konzentriert sich vor allem auf die Innovation bei den Folgen.
Und hier spult HOW I MET YOUR MOTHER erneut das volle Programm ab. Ob Super Bowl, die letzte Fahrt des Fieros oder Barney´s Auftritt bei ´Der Preiß ist heiß´. Jede Episode verspricht eine spannende und amüsante Geschichte. Da bleibt nur noch die Frage offen ob dem Format irgendwann die Puste ausgeht. Season 3 verrät uns mehr.
Bewertung: 07/10
Originaltitel: How I Met Your Mother
Idee: Carter Bays, Craig Thomas
Darsteller: Josh Radnor, Jason Segel, Cobey Smulders, Neil Patrick Harris, Alyson Hannigan
Erscheinungsjahr: 2006
Produktionsland: USA
Laufzeit: ca. 22 x 22 Minuten
Originalsprache: Englisch
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