OT: Indiana Jones and the Temple of Doom / (1984) / US / Laufzeit: ca. 118 Minuten / FSK: 12 / Action, Abenteuer
von Steven Spielberg, mit Harrison Ford und Kate Capshaw
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DER TEMPEL DES TODES ist im Grunde nichts anderes, als eine nervige Version des Vorgängers. Wo da nämlich noch alles schön ausgewogen war und man von allem Notwendigen etwas hatte, wird hier ab Mitte des Films auf die komplett falsche Karte gesetzt. Es sind die Sidekicks die man nicht schlimmer hätte auswählen können. An der Stelle an der Shorty (Jonathan Ke Quan) mit seinem kindlichen Charme noch ein kleines bisschen herausreissen kann, wirkt Willie (Kate Capshaw) einfach als komplette Fehlbesetzung. Spielberg drückt hier schön in die klischeehafte Rolle des blonden Dummchens und geht sogar noch weiter, als es sich RTL heutzutage traut. Dieser Charakter ist einfach eine Ausgeburt der schlimmsten Eigenschaften einer Frau und geht nichtmal als okayer Stereotyp durch. Ich frage mich wieso das sein musste, hat der Vorgänger doch auch ohne so etwas funktioniert. Und das sehr gut. Karen Allen (Marion) war dort zwar auch nicht der Riesenhit, doch hat sie am Geschehen teilgenommen ohne irgendeine Szene ins Miese zu ziehen. Hier kam das aufgrund des Chaosduos leider all zu oft vor.
Viel logischer wäre es doch gewesen, hätten Spielberg & Lucas ihr Erfolgsrezept noch einmal verwendet. So unkreativ so etwas auch oft wirken mag, wäre es hier einfach die beste Lösung gewesen. Es wäre ja auch nicht so gewesen, als ob man sich gar nicht weiterentwickelt hätte. Das ist hier absolut nicht der Fall. Der zweite Teil der Reihe glänzt mit göttlichen Ideen, die man auf ewig mit Indiana Jones verbinden wird. So ist es hier zum Beispiel eine legendäre Essenszene die einem den Hunger für’s Erste austreibt. Und auch die adrenalingeladenen Actionszenen funktionieren auf ein Neues, man stürzt mit einem Flugzeug ab, hetzt durch den Dschungel, kommt in einen mysteriösen Tempel mit mehr Einwohnern als es einem beliebt - und doch durchbricht diese Frau immer wieder eine eigentlich packende Atmosphäre. Sie kreischt hier und da, handelt wie es kein Blondchen auf dieser Welt tun würde und geht einem damit einfach nur auf den Nerv. Wirklich traurig wird es zum Finale hin, als sich auch noch fragwürdige Bösewichte dazu gesellen müssen, die aber Gott sei Dank nicht all zu viel Dialog haben. Einem angeschlagenen Filmabend tun sie dennoch nicht gut.
Es war bestimmt kein Fehler auf mehr Witz zu setzen, doch hätte man das auf eine Art und Weise machen sollen, die keine Selbstmordgedanken aufkommen lässt. DER TEMPEL DES TODES startete toll und hat auf ein klassisches Abenteuer hoffen lassen, doch wird dieser eigentlich nette Trip durch “Ich hasse Wasser. Ich hasse es nass zu werden!" oder auch "Ein Schlauchboot ? Aber wir sinken doch gar nicht, wir stürzen ab!" so heftig unterbrochen, dass man für gewisse Momente einen Frauenhass entwickelt und das Ganze nicht mehr wirklich genießen kann.
"Ich finde das schlimmste an ihr ist das ewige Gekreische."
5.0/10
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