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Barney und Robin heiraten. Und so dreht
sich Staffel 9 komplett um das Hochzeitswochenende der zwei
Verlobten. Sitzt die Frisur richtig? Hat Barney den richtigen Anzug
ausgewählt? All diese unwichtigen Fragen werden beantwortet. Was
dagegen wirklich wichtig ist... wer ist die Mutter der Kinder von
Ted? Wie trifft er sie? Was passiert mit den Freunden nach dem Ende
der Serie? Ganz einach die Frage, wie HOW I MET YOUR MOTHER enden
wird. All diese wichtigen Fragen soll die neunte Staffel beantworten.
Gläser Hoch, das Mac Larens hat zum letzten Mal geöffnet!
Und es ist doch wirklich fast jedes Mal
dieselbe Frage, die man sich am Ende einer solch langen Reise stellt
– haben es die Serienmacher verlernt ordentliche Enden zu
schreiben? Im Falle von HOW I MET YOUR MOTHER ist diese Tatsache
besonders ärgerlich, hat die neunte Staffel doch bis zur finalen
Doppelfolge so unglaublich positiv überrascht. Man war vernünftig,
war emotional, war gefühlvoll, war auf der genau richtigen Spur.
So richtig weiß man gar nicht wo man
anfangen soll. Zunächst ist es absolut verständlich, das ein Sturm
der Entrüstung durch Übersee wütete als die letzte Minute HOW I
MET YOUR MOTHER ausgeklungen war. Es war pure Dummheit, und letztlich
auch eine Frechheit den Anhängern gegenüber was man in den letzten
Minuten fabrizierte. Doch muss man sich bei alldem auch im Klaren
sein, das HOW I MET YOUR MOTHER eine Sitcom ist. Hier ist keine
Dramedy á la SCRUBS angesagt, in der der Zuschauer sich fallen
lassen kann, wo man den Mut auch besitzt die tragischen und
dramatischen Momente zu inszenieren. In HOW I MET YOUR MOTHER geht es
schlicht und ergreifend um den Spaß.
Doch es hätte so gut gepasst. Nach den
aufgefrischten Treueschwüren von Lily und Marshal vor dem Altar,
eine sensationelle Szene, hat der Zuschauer das Gefühl das
tatsächlich etwas episches auf ihn zukommen könnte, dass dieses
Finale seine Welt für kurze Zeit zum rütteln bekommen könnte, dass
Carter Bays und Craig Thomas dieses emotionale Ende tatsächlich
zulassen. Und so war es ja irgendwie auch, die Inszenierung war
Spitzenklasse. Cristin Milioti, welche die ebenso hübsche wie
sympathische Mutter spielt, wird in Zukunftsblenden, in glücklichen
Zukunftsblenden mit ihrem Ehemann Ted Mosby gezeigt, denn nicht die
Tatsache, das die Beiden heiraten ist das Highlight, sondern das
erste Treffen, das erste Mal in die Augen schauen, die erste
Begrüßung, das ist das wahre große Finale der Serie. Und genau das
haben die Produzenten auch erkannt.
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Und der Zuschauer ist wahrhaftig
glücklich. Das erste Treffen mit der Mutter an den Gleisen in
Farhampton bricht nahezu das Herz des Publikums. Es ist einfach
sensationell eingefädelt, brillant inszeniert. Bis hierhin eine
perfektes Serienfinale.
Doch der Bruch kommt dann tatsächlich
doch noch. Der Bruch entgegen jedem Zwang und jeder Vernunft.
Wahrscheinlich der unnötigste Bruch, den die Serienlandschaft je
gesehen hat. Die Wandlung Barney Stinsons, die man über mehrere
Staffeln erfolgreich vollzogen hat, wird innerhalb einer Minute
nahezu komplett dem Erdboden gleichgemacht. Es hat einfach nichts
mehr gepasst am Schluss, nichts mehr. Lässt man die letzten drei
Minuten der Serie außer Acht, und das empfehle ich jedem, findet man
eine fast perfektes Finale vor, welches der Serie gerecht wird. Das
Schicksal jeder Figur wird logisch und konsequent abgeschlossen. Das
Publikum ist zufrieden und mit einem ordentlichen Abschluss bedient
worden, was möchte man mehr?
Das alleine hat wohl aber nicht
gereicht, und diese Tatsache hat am Ende einiges zerstört.
Dennoch hat HOW I MET YOUR MOTHER
seinen Glanz nicht verloren, wenn man all diese negativen Dinge außer
Acht lässt, und das funktioniert prima. Wir haben unterm Strich eine
wunderschöne Lovestory einer Figur mit der man nun mehr neun
Staffeln mitgefiebert hat. Eine unfassbar tolle Ehefrau die er
gefunden hat, über die man so gerne mehr erfahren hätte. Mit Lily
und Marshal habe wir die heimlichen Helden der Sitcom. Mit Barney
Stinson einen Sympathieträger, der schlussendlich doch noch seine
Bestimmung gefunden hat. Und mit Robin Scherbatzky eine Karrierefrau,
die ihre große Karriere bekommen hat. Eigentlich können doch alle
zufrieden sein oder? Ja, eigentlich.
Bewertung: 08/10
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Genre: Comedy, Sitcom
Originaltitel: How I Met Your Mother
Idee: Carter Bays, Craig Thomas
Darsteller: Josh Radnor, Jason Segel, Cobey Smulders, Neil Patrick Harris, Alyson Hannigan
Erscheinungsjahr: 2013
Produktionsland: USA
Laufzeit: ca. 24 x 22 Minuten
Originalsprache: Englisch
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