Sonntag, 26. Oktober 2014

How I Met Your Mother - Season 9 - FINAL

©Twentieth Century Fox
Barney und Robin heiraten. Und so dreht sich Staffel 9 komplett um das Hochzeitswochenende der zwei Verlobten. Sitzt die Frisur richtig? Hat Barney den richtigen Anzug ausgewählt? All diese unwichtigen Fragen werden beantwortet. Was dagegen wirklich wichtig ist... wer ist die Mutter der Kinder von Ted? Wie trifft er sie? Was passiert mit den Freunden nach dem Ende der Serie? Ganz einach die Frage, wie HOW I MET YOUR MOTHER enden wird. All diese wichtigen Fragen soll die neunte Staffel beantworten. Gläser Hoch, das Mac Larens hat zum letzten Mal geöffnet!

Und es ist doch wirklich fast jedes Mal dieselbe Frage, die man sich am Ende einer solch langen Reise stellt – haben es die Serienmacher verlernt ordentliche Enden zu schreiben? Im Falle von HOW I MET YOUR MOTHER ist diese Tatsache besonders ärgerlich, hat die neunte Staffel doch bis zur finalen Doppelfolge so unglaublich positiv überrascht. Man war vernünftig, war emotional, war gefühlvoll, war auf der genau richtigen Spur.
So richtig weiß man gar nicht wo man anfangen soll. Zunächst ist es absolut verständlich, das ein Sturm der Entrüstung durch Übersee wütete als die letzte Minute HOW I MET YOUR MOTHER ausgeklungen war. Es war pure Dummheit, und letztlich auch eine Frechheit den Anhängern gegenüber was man in den letzten Minuten fabrizierte. Doch muss man sich bei alldem auch im Klaren sein, das HOW I MET YOUR MOTHER eine Sitcom ist. Hier ist keine Dramedy á la SCRUBS angesagt, in der der Zuschauer sich fallen lassen kann, wo man den Mut auch besitzt die tragischen und dramatischen Momente zu inszenieren. In HOW I MET YOUR MOTHER geht es schlicht und ergreifend um den Spaß.
Doch es hätte so gut gepasst. Nach den aufgefrischten Treueschwüren von Lily und Marshal vor dem Altar, eine sensationelle Szene, hat der Zuschauer das Gefühl das tatsächlich etwas episches auf ihn zukommen könnte, dass dieses Finale seine Welt für kurze Zeit zum rütteln bekommen könnte, dass Carter Bays und Craig Thomas dieses emotionale Ende tatsächlich zulassen. Und so war es ja irgendwie auch, die Inszenierung war Spitzenklasse. Cristin Milioti, welche die ebenso hübsche wie sympathische Mutter spielt, wird in Zukunftsblenden, in glücklichen Zukunftsblenden mit ihrem Ehemann Ted Mosby gezeigt, denn nicht die Tatsache, das die Beiden heiraten ist das Highlight, sondern das erste Treffen, das erste Mal in die Augen schauen, die erste Begrüßung, das ist das wahre große Finale der Serie. Und genau das haben die Produzenten auch erkannt.

©Twentieth Century Fox
Und der Zuschauer ist wahrhaftig glücklich. Das erste Treffen mit der Mutter an den Gleisen in Farhampton bricht nahezu das Herz des Publikums. Es ist einfach sensationell eingefädelt, brillant inszeniert. Bis hierhin eine perfektes Serienfinale.
Doch der Bruch kommt dann tatsächlich doch noch. Der Bruch entgegen jedem Zwang und jeder Vernunft. Wahrscheinlich der unnötigste Bruch, den die Serienlandschaft je gesehen hat. Die Wandlung Barney Stinsons, die man über mehrere Staffeln erfolgreich vollzogen hat, wird innerhalb einer Minute nahezu komplett dem Erdboden gleichgemacht. Es hat einfach nichts mehr gepasst am Schluss, nichts mehr. Lässt man die letzten drei Minuten der Serie außer Acht, und das empfehle ich jedem, findet man eine fast perfektes Finale vor, welches der Serie gerecht wird. Das Schicksal jeder Figur wird logisch und konsequent abgeschlossen. Das Publikum ist zufrieden und mit einem ordentlichen Abschluss bedient worden, was möchte man mehr?
Das alleine hat wohl aber nicht gereicht, und diese Tatsache hat am Ende einiges zerstört.

Dennoch hat HOW I MET YOUR MOTHER seinen Glanz nicht verloren, wenn man all diese negativen Dinge außer Acht lässt, und das funktioniert prima. Wir haben unterm Strich eine wunderschöne Lovestory einer Figur mit der man nun mehr neun Staffeln mitgefiebert hat. Eine unfassbar tolle Ehefrau die er gefunden hat, über die man so gerne mehr erfahren hätte. Mit Lily und Marshal habe wir die heimlichen Helden der Sitcom. Mit Barney Stinson einen Sympathieträger, der schlussendlich doch noch seine Bestimmung gefunden hat. Und mit Robin Scherbatzky eine Karrierefrau, die ihre große Karriere bekommen hat. Eigentlich können doch alle zufrieden sein oder? Ja, eigentlich.  


Bewertung: 08/10



©Twentieth Century Fox
Genre: Comedy, Sitcom
Originaltitel: How I Met Your Mother
Idee: Carter Bays, Craig Thomas
Darsteller: Josh Radnor, Jason Segel, Cobey Smulders, Neil Patrick Harris, Alyson Hannigan
Erscheinungsjahr: 2013
Produktionsland: USA
Laufzeit: ca. 24 x 22 Minuten
Originalsprache: Englisch

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