Sonntag, 7. Dezember 2014

Cool Runnings - Back to Childhood

©Walt Disney
Es gibt selten Filme die einen 95er- Jahrgang so dermaßen in die Kindheit zurück katapultieren können, wie es COOL RUNNINGS ein ums andere Mal schafft. Die Geschichte rund um die jamaikanischen Bobfahrer Derice, Sanka, Yul und Junior weiß auch noch lange Zeit nach seinem Release zu fesseln und mit Charme und Humor, die Flausen eines Kleinkindes im Zuschauer heraufzubeschwören. Dabei sind die Sprüche der ambitionierten Inselhüpfer zwar sicherlich nicht mehr so treffsicher, wie es noch in früheren Tagen der Fall war, haben aber zumindest einen Hauch der alten Durchschlagskraft konserviert.

Was erwartet uns also in COOL RUNNINGS? Zum einen natürlich Olympia. Der Ort an dem die Stars der Sportszene geboren werden, der Ort an dem Helden zu solchen ernannt werden, der Ort an dem belächelte Sportler zeigen können, was ihn ihnen steckt. Und genau hier sind letztlich auch die elementaren Motive des Projektes verankert. Aufmerksamkeit für die dritte Welt. Ganz und gar nicht im negativen Sinne, denn COOL RUNNINGS zeigt uns eben klar und deutlich, dass die Sympathie für ein Team nicht abhängig von der Herkunft sein muss, das man durch Menschlichkeit, Ehrlichkeit und Überzeugung eine ganze Menschenmasse auf seine Seite bringen kann, und das der sportliche Erfolg sicherlich nicht über den menschlichen bzw. persönlichen Erfolg erhaben ist.

©Walt Disney
Um diese Lehren zu verstehen stellt uns der Film einige nette Figuren an die Seite. Da wäre der talentierteste Sportler Derice, der seinen Traum von einer Olympia-Teilnahme einfach nicht ad acta legen möchte und als verlässlicher Motor der Crew fungiert. An seiner Seite läuft sein bester Freund Sanka auf. Der, um es gelinde auszudrücken, selbstbewusste Sprücheklopfer aus dem Inselstaat, der zwar als bester Fahrer der Trauminsel gilt, aber sich für die Mannschaft hinten anstellen muss. Und dann wären da noch die zwei Streithähne Yul und Junior, die mit der Zeit aber einsehen müssen, dass sie vielleicht doch gar nicht so verschieden sind, wie sie das am Anfang vermutet haben. Alles in allem sympathische, eindimensionale Figuren, die als Identifikationsfiguren vielleicht nicht auf ganzer Linie überzeugen, aber ihre Aufgaben zumindest Glaubwürdig übermitteln können.
Team-Spirit, Freundschaft, Willenskraft. Das waren noch Aspekte, die uns Kindern übermittelt wurden. In Mitten von Eiskanälen, mürrischen Trainern und dem Aufeinanderprallen zweier Welten, zieht uns diese kontrastreiche Geschichte für einige Minuten in Ihren Bann, und auch der härteste Brocken wird angesichts dieses schönen Finales ein wohliges Gefühl im Körper verspüren.
Wir reden hier von einem Kinderfilm, von Naivität und Unschuld. Von künstlicher Harmonie. Das ist der Shit!

Klar muss man sich eingestehen, dass COOL RUNNINGS nun auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, wie wir als Zuschauer eben auch. Diese Tatsache lässt möglicherweise den Inhalt in ein etwas anderes Licht rücken, kann aber nicht darüber hinweg täuschen, das unsere jamaikanische Volksgeschichte nichts an ihrem Flair verloren hat. Noch immer huscht ein Grinsen über das Gesicht wenn Sanka seine eingefrorene Rasta-Strähne abbricht, noch immer halten wir den Atem an, wenn wir auf die Quali-Zeit der Bob-Neulinge warten, und noch immer wippt unser Fuß im Takt mit, wenn Sanka singt: „Das geht über eure Vorstellungskraft, Jamaika hat ne´ Bobmannschaft!“

Wahrscheinlich ist der Film einfach zeitlos. Punkt.Aus.  


Bewertung: 06/10



©Walt Disney
Genre: Komödie
Originaltitel: Cool Runnings
Regisseur: Jon Turteltaub
Darsteller: Leon Robinson, Doug E. Doug, Rawle D. Lewis, Malik Yoba, John Candy 
Erscheinungsjahr: 1993
Produktionsland: USA
Laufzeit: 98 Minuten  
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 0

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