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Erinnert Ihr euch noch dunkel an 2010?
Eyjafjallajökull? Klingelt da was? Wahrscheinlich nicht, denn den
Namen konnte sich sowieso kein Mensch merken, aber immerhin war der
Vulkanausbruch in Island, der nahezu den gesamten Flugverkehr in
Europa lahmlegte, Inspiration genug, um 2013 eine Roadmovie-Komödie
auf den Markt zu bringen, welche ein geschiedenes Ehepaar bei ihrer
Odyssee durch ganz Europa zeigt, um rechtzeitig zur Hochzeit Ihrer
Tochter im fernen Griechenland zu erscheinen. Regisseur Alexandre
Coffre zeigt in der französischen Komödie ein ebenso französisches
Ex-Ehepaar, welches sich auf den Tod hasst. Fortan bringt er eine
Geschichte ins rollen, die überraschenderweise gar nicht so
klischeebeladen ist, wie es diese Art von Filmen oftmals an sich
haben. Mit einer gewissen Eigenart und noch mehr Charme, kann sich
EYJAFJALLAJÖKULL, der Film, der trotz der gezeigten Lautschrift im
Intro weiterhin unaussprechlich bleiben wird, dann doch zu einem
gelungenen Streifen mausern, an den der Zuschauer womöglich nach den
ersten Minuten schon gar nicht mehr gedacht hat.
Denn jene erste Viertelstunde ist
wahrlich eine Geduldsprobe, fängt der Film doch mit nervigem
Gezeter, seitens der Ehefrau Valérie, gespielt von Valérie
Bonneton, an. Ihr Spiel bleibt auch im weiteren Verlauf des Filmes
zumindest gewöhnungsbedürftig und wirkt auf eine bestimmte Weise
abschreckend und ist in den meisten Fällen einfach maßlos
overacted. Klarer Minuspunkt in diesem französischen Spielfilm.
Selten kommt es vor, das eine Hauptdarstellerin so negativ in
Erscheinung tritt, hier ist es passiert.
Bonneton kann von Glück sprechen, dass
an Ihrer Seite ein Mann spielt, dessen Fähigkeiten mittlerweile wohl
unbestritten sein dürften. Die Comedy-Größe aus dem Nachbarland,
Danny Boon. Für viele einer der fähigsten Darsteller im Lande der
Marseillaise, zeigt er auch in EYJAFJALLAJÖKULL, das er problemlos
einen Film wie diesen stemmen kann. Präsenz auf der Leinwand und ein
unheimlich sympathisches Auftreten prägen sein Spiel
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Was die Darsteller im ´Vulkanfilm´
oftmals verpatzen, machen aber die Ideengeber, sowie Regisseur Coffre
mit ihrem Ideenreichtum wieder wett. Egal ob die Protagonisten Alain
und Valérie bei einem fromm gewordenen Ex-Massenmörder in seiner
fahrenden Arche Noah landen, oder bei einem albanischen Nationalfest
das Wahrzeichen des Landes abschießen. Die Macher geizen nicht mit
originellen Einfällen. Diese Tatsache, gepaart mit dem französischen
Humor, der zwar nicht immer provokant ist, aber immer wieder seine
Treffer erzielt, macht EYJAFJALLAJÖKULL dann unterm Strich doch zu
einer gelungenen Komödie. Dass dies am Ende auch so ist, verdankt
der Film auch dem gelungenen Drehbuch, welches hinten raus nicht noch
zu einer schnulzigen Liebeskomödie verkommt, sondern seine
romantischen Elemente zwar integriert, diese aber nie in den
Vordergrund rückt. Da hätten sich manch andere Projekte mal eine
Scheibe von abschneiden können. Besser zwei.
So, kann der Zuschauer auf
anderthalb Stunden kurzweilige Unterhaltung zurückblicken, in denen
so einiges passiert. Nicht nur dass nahezu der gesamte europäische
Kontinent wird in idyllische und typische Bilder zusammengepresst,
ein Genuss kann man sagen. Nein, mit der Zeit erträgt man sogar den
weit aufgerissenen Mund von Valérie Bonneton, wenn sie wieder mal
Ihren Ex-Ehemann anschreit. Es gibt schlimmeres. EYJAFJALLAJÖKULL
ist, um es hip auszudrücken, eigentich ganz cool geworden. Kann man
sich geben und so.
Bewertung: 06/10
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Genre: Komödie
Originaltitel: Eyjafjallajökull
Regisseur: Alexandre Coffre
Darsteller: Danny Boon, Valérie Bonneton, Denis Ménochet, Albert Delpy, Constance Dollé
Erscheinungsjahr: 2013
Produktionsland: Frankreich
Laufzeit: 92 Minuten
Originalsprache: Französisch
Altersfreigabe: FSK 0
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