Donnerstag, 29. Januar 2015

John Wick - Der Action-Blockbuster und sein freier Fall


Recycling ist grundsätzlich eine gute Sache, keine Frage. Egal ob Pfandflasche, Recyclingpapier oder ähnliches Gedöns. Da fühlt man sich richtig umweltbewusst und fröhlich wenn man wieder eines dieser Produkte korrekt verwertet oder gar kauft. Beim Medium Film verhält dich das allerdings etwas anders. Hier ist Recycling kein gern gesehener Aspekt. Ganz im Gegenteil, hier ist Recycling verabscheuenswert.

In JOHN WICK verliert der Hauptprotagonist John Wick nach dem krankheitsbedingten Tod seiner Frau, auch noch den von Ihr hinterlassenen Hund Daisy und seinen geliebten Ford Mustang. Gestohlen bzw. getötet wurden seine Liebschaften von einem russischen Gangmitglied mit dem iNamen Iosef. Dieser wiederum weiß nicht, das John Wick jahrelang der stärkste Profikiller im Kriminalsyndikats seines Vaters war. Eine verzwickte Situation in der nur eines klar scheint. John Wick sinnt auf Rache...

Das Ganze ist einfach 96 HOURS nur ein wenig anders. Es gibt wohl keine fünf Minuten, in denen der Zuschauer nicht an die TAKEN-Reihe erinnert fühlt. Und das ist ja nur die Spitze des Eisberges. Irgendwann sollte man den guten Actionfilmemachern dieser Welt mit auf den Weg geben, dass endlich wieder etwas Neues auf den Bildschirm kommen soll. THE RAID 1+2 hat es doch erst in den letzten Jahren gezeigt, dass das Action-Genre noch lange nicht ausgelutscht ist. Das tatsächlich dieser bekannte WOW-Effekt noch über die Lippen kommt. Da geht noch was.

Mit JOHN WICK erleben wir aber einen krassen Schritt zurück. Ein schwacher Start in das Action-Blockbuster Jahr 2015, tappt John Wick doch in nahezu jedes Fettnäpfchen, welches man von dieser Art Film erwartet. Aufgewartet wird mit einem wirklich lesenswerten Cast. Da haben wir die Rückkehr Keanu Reeves´. Die wichtigen Nebenrollen werden mit dem begabten Mikal Nyqvist (Millenium-Trilogie) und einem Aufsteiger der letzten Jahre, Alfie Allen (Game of Thrones) besetzt, und fertig ist der Lack. Dazu kommen noch bekannte Gesichter wie Willem Dafoe (Spider Man) und Ian McShane (Die Säulen der Erde) und schon hat man ein klangvolles Ensemble, welches zu keinem Zeitpunkt auch nur das abrufen kann zu was es im Stande gewesen wäre, hätte man JOHN WICK mit einem ausgeklügelten und originellen Drehbuch ausgestattet. So dümpelt wirklich alles vor sich hin. Die Story ist erzählt als man zum ersten mal die drei russischen mit HipHop-Musik und einem fetten Jeep in die Tanke einfahren lässt. Der emotionale Höhepunkt ist erreicht als ein kuscheliger Welpe durch die Villa John Wick´s hüpft und der finale Showdown wird dann einfach mal über eine Stunde in die Länge gezogen, damit die Kiddies im Kinosaal auch wirklich was zum gaffen haben. Dabei nimmt man locker, luftig in Kauf das die gesamte Atmosphäre, welche zu Beginn wirklich passabel aufgebaut wurde, komplett über Bord geworfen wird und Regisseur Chad Stahelski mutiert wahrhaftig zu einem Affen der nicht gecheckt hat, das weniger oftmals mehr ist.


Wie dem auch sei. Die Choreografien sind spitze. Absolutes Blockbuster-Niveau, da gibt es gar nichts. Die Optik lässt sich wirklich sehen und stellt einen tollen Kontrast dar. Während der Beginn in wässrigen und verträumten Bilder über die Leinwand flimmert, lodert sich mit laufender Spielzeit eine Flamme der Gewalt durch die Linse. Da hat man eine schöne Parallele zu John Wick´s aktueller Realität entwickelt. Ansonsten bietet JOHN WICK wirklich nicht viel und man ist gut beraten wenn man sich nicht vom nächsten Franchise-Start einlullen lässt. Was mit TAKEN ab Teil 2 passiert ist konnte jeder sehen. Dieses Beispiel schreckt ab und lässt JOHN WICK schon mit seinem ersten Ableger alt aussehen. Dass da allerdings noch mehr Sprösslinge zu erwarten sind kann man mit bangen Blicken erwarten. Hier lässt sich noch was melken, ist doch klar.
Kommt schon Leute, wacht auf und macht was neues. Irgendwas.


Bewertung: 03/10



Genre: Action
Originaltitel: John Wick
Regisseur: Chad Stahelski
Darsteller: Keanu Reeves, Michael Nyqvis, Alfie Allen, Ian McShane, Willem Dafoe
Erscheinungsjahr: 2015
Produktionsland: Kanada, China, USA
Laufzeit: 96 Minuten  
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 16

2 Kommentare:

  1. Und was lernen wir daraus? Der Hund ist des Menschen bester Freund, weshalb selbiger für den Hund sogar töten würde. Oder so ähnlich. ;)

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