Recycling
ist grundsätzlich eine gute Sache, keine Frage. Egal ob
Pfandflasche, Recyclingpapier oder ähnliches Gedöns. Da fühlt man
sich richtig umweltbewusst und fröhlich wenn man wieder eines dieser
Produkte korrekt verwertet oder gar kauft. Beim Medium Film verhält
dich das allerdings etwas anders. Hier ist Recycling kein gern
gesehener Aspekt. Ganz im Gegenteil, hier ist
Recycling verabscheuenswert.
In
JOHN WICK verliert der Hauptprotagonist John Wick nach dem
krankheitsbedingten Tod seiner Frau, auch noch den von Ihr
hinterlassenen Hund Daisy und seinen geliebten Ford Mustang.
Gestohlen bzw. getötet wurden seine Liebschaften von einem
russischen Gangmitglied mit dem iNamen Iosef. Dieser wiederum weiß
nicht, das John Wick jahrelang der stärkste Profikiller im
Kriminalsyndikats seines Vaters war. Eine verzwickte Situation in der
nur eines klar scheint. John Wick sinnt auf Rache...
Das
Ganze ist einfach 96 HOURS nur ein wenig anders. Es gibt wohl keine
fünf Minuten, in denen der Zuschauer nicht an die TAKEN-Reihe
erinnert fühlt. Und das ist ja nur die Spitze des Eisberges.
Irgendwann sollte man den guten Actionfilmemachern dieser Welt mit
auf den Weg geben, dass endlich wieder etwas Neues auf den Bildschirm
kommen soll. THE RAID 1+2 hat es doch erst in den letzten Jahren
gezeigt, dass das Action-Genre noch lange nicht ausgelutscht ist. Das
tatsächlich dieser bekannte WOW-Effekt noch über die Lippen kommt.
Da geht noch was.
Mit
JOHN WICK erleben wir aber einen krassen Schritt zurück. Ein
schwacher Start in das Action-Blockbuster Jahr 2015, tappt John Wick
doch in nahezu jedes Fettnäpfchen, welches man von dieser Art Film
erwartet. Aufgewartet wird mit einem wirklich lesenswerten Cast. Da
haben wir die Rückkehr Keanu Reeves´. Die wichtigen Nebenrollen
werden mit dem begabten Mikal Nyqvist (Millenium-Trilogie) und einem
Aufsteiger der letzten Jahre, Alfie Allen (Game of Thrones) besetzt,
und fertig ist der Lack. Dazu kommen noch bekannte Gesichter wie
Willem Dafoe (Spider Man) und Ian McShane (Die Säulen der Erde) und
schon hat man ein klangvolles Ensemble, welches zu keinem Zeitpunkt
auch nur das abrufen kann zu was es im Stande gewesen wäre, hätte
man JOHN WICK mit einem ausgeklügelten und originellen Drehbuch
ausgestattet. So dümpelt wirklich alles vor sich hin. Die Story ist
erzählt als man zum ersten mal die drei russischen mit HipHop-Musik
und einem fetten Jeep in die Tanke einfahren lässt. Der emotionale
Höhepunkt ist erreicht als ein kuscheliger Welpe durch die Villa
John Wick´s hüpft und der finale Showdown wird dann einfach mal
über eine Stunde in die Länge gezogen, damit die Kiddies im
Kinosaal auch wirklich was zum gaffen haben. Dabei nimmt man locker,
luftig in Kauf das die gesamte Atmosphäre, welche zu Beginn wirklich
passabel aufgebaut wurde, komplett über Bord geworfen wird und
Regisseur Chad Stahelski mutiert wahrhaftig zu einem Affen der nicht
gecheckt hat, das weniger oftmals mehr ist.
Wie
dem auch sei. Die Choreografien sind spitze. Absolutes
Blockbuster-Niveau, da gibt es gar nichts. Die Optik lässt sich
wirklich sehen und stellt einen tollen Kontrast dar. Während der
Beginn in wässrigen und verträumten Bilder über die Leinwand
flimmert, lodert sich mit laufender Spielzeit eine Flamme der Gewalt
durch die Linse. Da hat man eine schöne Parallele zu John Wick´s
aktueller Realität entwickelt. Ansonsten bietet JOHN WICK wirklich
nicht viel und man ist gut beraten wenn man sich nicht vom nächsten
Franchise-Start einlullen lässt. Was mit TAKEN ab Teil 2 passiert
ist konnte jeder sehen. Dieses Beispiel schreckt ab und lässt JOHN
WICK schon mit seinem ersten Ableger alt aussehen. Dass da allerdings
noch mehr Sprösslinge zu erwarten sind kann man mit bangen Blicken
erwarten. Hier lässt sich noch was melken, ist doch klar.
Kommt
schon Leute, wacht auf und macht was neues. Irgendwas.
Und was lernen wir daraus? Der Hund ist des Menschen bester Freund, weshalb selbiger für den Hund sogar töten würde. Oder so ähnlich. ;)
AntwortenLöschenmehrfach töten.
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