Visonäre der Moderne sind schon eine
Interessante Sache. Gerade da sie nun auch das jüngere Semester
unserer Gesellschaft geprägt haben und die gesamte moderne
Gesellschaft gleich mit. Wann immer solche ´Helden´ von uns gehen,
ist der Aufruhr groß. Biografien die sich gefühlte Jahre lang auf
der Bestsellerliste halten, Kinoadaptionen, Dokus, die das gesamte
Dasein des Betroffenen ausschlachten. Im Falle von Steve Jobs,
Apple-Gründer und Technologie-Guru, wurde keine Ausnahme gemacht.
Seinem mehr als tragischen Tod folgte eine äußerst erfolgreiche
Niederschrift über sein Leben, im Jahre 2015 schlägt dann Hollywood
zu, ´Jobs´ wird der Film heißen und Danny Boyle nimmt dafür auf
dem Regiestuhl platz.
Doch meist viel interessanter als die
großen Projekte, sind meist die kleinen Dokumentationen, die
wahrhaft Informationen und Emotionen zu Tage fördern, als die welche
der Spiegel in seiner Titelstory, eine Woche post mortem eh´ schon
ans Licht gebracht hat.
BBC tat das mit seinem Ableger STEVE
JOBS: HIPPIE UND MILLIARDÄR also genauso. Und obwohl eben genannter
britischer Sender sonst eine renommierte Doku-Adresse ist, patzen die
Macher nahezu am laufenden Band. Was heißt patzen? Da steckt einfach
kein Herz drinnen. Uns werden wichtige Mitmenschen, Freunde,
Geschäftspartner, Steve Jobs´ vor die Nase gesetzt, versehen mit
einem kleinen Untertitel welcher uns klarmachen soll wer da
eigentlich vor unseren Augen platz nimmt. Dieser erzählt dann ein
wenig von seiner Zeit mit dem ach so verrückten Steve, der die Welt
jeden Tag aufs neue verändern wollte. Folgen tut dem ganzen Zinober
eine kleine Geschichtsstunden, die uns Jobs´ und Apple´s bebildert
und fertig ist der Lack. Für eine Azteken-Doku sicherlich kein
schlechter Ansatz für die Inszenierung. Bei einem Mann wie Steve
Jobs darf es dann aber schon ein bisschen mehr sein. Da möchte der
Zuschauer gepackt werden, Gänsehaut bekommen, vielleicht die ein
oder andere Neuigkeit erfahren. All diese Punkte, die STEVE JOBS:
HIPPIE UND MILLIARDÄR zu einer starken Dokumentation hätten machen
können wurden ausgelassen. Das ist zu wenig.
Stattdessen kriegen wir schön
chronologisch und stocksteif die wichtigen Stationen eines Mannes zu
sehen, der die Welt tatsächlich revolutioniert hat und sicherlich
auch einiges an Genialität mitbrachte. Sprich der Apple 1, seine
Zeit als Hippie, sein Rausschmiss in der eigenen Firma, sein
überragendes Comeback. Sowas eben.
Wem das reicht, möchte ich nicht von
dem BBC-Ableger abraten. Große Lücken tauchen hier nicht auf, die
Gesprächspartner sind sympathisch. Aber um diese Infos einzusacken
greif ich lieber zur ausführlicheren Biografie. Eh bisschen wenig
gelesen in letzter Zeit...
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